Was, wenn das Trauma einfach keinen Urlaub macht…!?

Seit über einer Woche versuchen wir nun einfach einmal Pause zu machen.
An nichts zu denken, was mit früher zu tun hat. Auszuspannen. Etwas runter zu kommen. Uns auf die Gegenwart zu konzentrieren. Das Viele-Sein in der Jetzt-Zeit zu erforschen.
Helferinnen machen Urlaub, dann machen wir es auch. Soweit der Plan.
Unser Verstand hat das wohl sofort begriffen und auf Funktionsmodus umgestellt. Unsere Seele findet die Idee bekloppt und macht da leider nicht mit. Denn wenn schon Ruhe einkehrt, dann ist ja richtig viel Platz und Zeit und Raum da, um auch mal zu ihr hin zu schauen. Hmpf…
Und dann ist da noch die lästig anstrengend gefährliche Sache mit den Programmen… Die machen auch keinen Urlaub.
Und nun?
Was, wenn die Katze schon einfach keine Lust mehr hat Reorientierungsgekrault zu werden?
Was, wenn der Kopf vor Überflutung zu platzen droht?
Was, wenn alles innen schreit, reden zu müssen, aber grade einfach keiner da ist?
Was, wenn alle Kindermalbücher dieser Welt ausgemalt werden könnten und der Schmerz dadurch trotzdem nicht beherrschbar kleiner wird?
Was, wenn die Programme nach Ausführung rufen und wunderbaren zusätzlichen Zündstoff in der „Es-ist-ja-eh-keiner-da-und-du-bist-alleine-Situation“ finden?
Was, wenn alle verbleibende Logik zu versagen droht, weil die Gefühlstiefen davon unerreicht bleiben?
Was, wenn die Versuche innerer Konferenzen zu Schlacht- und Minenfeldern werden?
Wir müssen ausharren. Versuchen es irgendwie zu schaffen.
Atmen. Weinen. Zusammenbrechen. Weitergehen.
Und irgendwo da innen ist bei alle dem solche Wut.
Wut, dass diese Arschlöcher das alles mit uns gemacht haben. Wut, dass das was sie getan haben noch immer ein Stück weit in uns wirkt. Wut, dass sie glücklich und völlig ungehindert druch’s Leben gehen.
Was für uns bleibt ist wenigstens zu versuchen, es uns ein bisschen schön zu machen. Der Versuch uns zu erlauben, das tun zu dürfen, ohne in Panik unterzugehen.
Mit der Hoffnung, dass wir es schaffen und bald nicht mehr allein sind.

2 Kommentare zu “Was, wenn das Trauma einfach keinen Urlaub macht…!?

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