Zerbrochen
Etwas das einmal zusammen gehörte, wurde durch schädliche Einwirkung getrennt und ist somit in kleinere und/oder größere Untereinheiten aufgeteilt worden. Dadurch haben die Teile ihren vorbestimmten Platz verloren und sind in andere Relationen gerückt.
Die entstandenen Teile haben unregelmäßige, nicht planbare Konturen und haben die für sie ursprünglich vorgesehene Position verlassen. Unter Umständen geht dieser Zustand auch mit Verlust der ursprünglichen Funktionalität des Objektes einher.
Die Zusammengehörigkeit und ursprünglichen Verbindungen gingen ganz oder teilweise verloren.
Ganzheit
Eine Ansammlung von Teilen und Elementen bildet in der erwarteten Weise ein zusammengehöriges Bild. Die Platzierung der Einzelteile des ganzen Objektes entspricht der ihnen ursprünglich zugedachten Position. Sie gehen vorbestimmte Verbindungen ein. Aufgrund dieser mehr oder minder durchdachten Anordnung der Teile erfüllt das Objekt ebenfalls die zugedachten und erwarteten Funktionen.
Die Konturen des Objektes sind planbar.
Ist dann Zerbrochenheit und Ganzheit das Gleiche, nur dass in der Ganzheit die Erwartungen an die Einzelteile erfüllt sind?
Ist Ganzheit immer die Summe seiner Teile?
Oder müssen die Teile festgelegte Anforderungen erfüllen, um sich ganz nennen zu dürfen?
Wenn ja, wer legt die Anforderungen fest?
Darf in der Ganzheit vielleicht nur nicht auffallen, dass sie aus Einzelteilen besteht?
Bin ich dann nicht auch irgendwie ganz?
Denn auch wenn die Position und Funktion der Einzelteile nicht mehr in der ursprünglichen Art und Weise besteht, so bleibt eine Zusammengehörigkeit erkennbar.
Oder ist ganz nur, was unverändert bleibt?
Kann aus Zerbrochenheit eine neue Ganzheit entstehen?
Was, wenn manche Teile sich nicht mehr an die ursprüngliche Position setzen lassen und die Funktion sich dadurch für immer verändert?
Darf ich mich, dürfen wir uns ganz fühlen?
Weil jede Innenperson ja für sich wieder ganz ist und eine Aufgabe erfüllt?
Ich glaube, diese Frage kannst nur du für dir/ könnt nur ihr für euch schlüssig beantworten. Aber für mich ist klar: Ja, darfst du/ dürft ihr! Ihr seid keine homogene Masse, sondern ein buntes, zerbrochenes Ganzes, merkwürdig und gleichzeitig schön wegen seiner Vielfalt.
Kennt ihr das Buch „der Steppenwolf“ vob Herman Hesse? Harry fühlt sich ja auch als zwei Wesen, der Mensch und der Steppenwolf, und ich glaube auch, dass wir alle (selbst die „Normalen“) verschiedene Teile in uns haben. Kein Mensch ist eindimensional und auch nicht zweidimensional, alle sind dreidimensional. Es gibt weder den reinen Melancholiker noch den reinen Sanguiniker noch den reinen Choleriker noch den reinen Plegmatiker. Niemand ist homogen und das ist gut so. Natürlich isto euer Fall noch ein bisschen anders, aber ich glaube trotzdem: vollkommene Ganzheit existiert nicht, im Gegenzug aber auch vollkommene Zerstörung nicht.
Danke dir, für deine Gedanken dazu! 🙂
Das Buch kennen wir leider nicht, aber deiner Beschreibung können wir gut folgen.
Wir denken mal darüber nach… 🙂
Ich glaube…
Man darf. Ihr dürft.
Wenn jede/r ganz ist- dann ist es doch ganz?
Und ist das Ganze nicht irgendwie auch „nur“ die Summe seiner Teile? Aller Innenpersonen? Alles zusammen ergibt das Ganze? Und ist ein Ganzes denn gleich komplett? Muss ein Ganzes „ganz“ sein oder darf es auch Risse und Sprünge haben?
Wenn sich im Sinne von „Stirb und Werde“ alles immer im Wandel befindet, ist das augenscheinlich Ganzheitliche nicht nur eine Momentaufnahme von vielen?