Migränestopp

Es ist Sonntag Nachmittag.
Bereits seit heute Vormittag habe ich starke Migräne.
Angefangen hat alles kurz nach dem Frühstück.
Die Augen gaukelten Lichtblitze vor und selbst die umgehend eingeworfene Schmerztablette, verhinderte nicht die bald dazukommenden heftigen Kopfschmerzen mit Übelkeit.
Nun sitze ich hier am offenen Fenster mit heruntergelassenen Rollläden, weil die Helligkeit des Tages unerträglich ist, ich aber die frische Luft brauche.
In meinem Kopf ist Energiestau und in die Tasten des Computers fließen Worte, die ich kaum sehe, die ich aber dennoch schreiben will.
Im schmerzhaft pochenden Kopf stoßen bittere Wahrheiten gegen die empfindlich gereizten Schmerzsynapsen und lässen mir die Realität unserer Vergangenheit bewusst sein.
Ich wäre so gerne belastbarer.
Die letzten Tage und Wochen waren einfach zu viel.
Ich wollte so gerne nach den Sternen greifen und hab dabei übersehen, dass es für die Folterrealität in mir zu schnell geht.
Dass die Schritte zu Groß sind, weil sie in der Form noch überfordern und Heilung für uns anders aussehen muss.
Ich habe vergessen mich und die anderen mitzunehmen.
Die Migräne bremst und zwingt mich, zu stillen Momenten auf dem Sofa.
Egal, ob ich möchte oder nicht.
Egal, ob heute die Sonne scheint.
Egal, ob ich noch so viel zu erledigen hätte oder nicht…
Sie schmerzt.
Genau wie mein Innerstes.
Es wird Zeit, mir selbst über die Wange zu streicheln, mich in den Arm zu nehmen und mich bei mir selbst und den anderen zu entschuldigen.
„Es tut mir leid, dass ich euch übersehen habe.“

3 Kommentare zu “Migränestopp

  1. Oh, Du Arme – ich war auch 40 Jahre Migränikerin – ich erinnere mich noch sehr gut an diese Symptome…
    Seit den Wechseljahren habe ich keine mehr – nur noch Spannungskopfschmerz, wenn ich meine eigenen Grenzen wieder mal nicht eingehalten habe…
    aber das ist wohl auch kaum ein Trost für Dich…
    Ich fühle mit Dir!

    • Vielen Dank für die Genesungswünsche und das mitfühlen! 🙂
      Habs leider nicht früher geschafft darauf zu antworten.
      Der Einfluss der Hormone auf die Migräne ist hier oft auch Zyklusabhängig spürbar. Wenn wir dann nicht gut auf unsere Grenzen achten oder von Außen einfach mit Stress überrannt werden, legt uns die Migräne völlig flach und holt dem Körper zwangsweise die Ruhe, die wir uns sonst nicht gegönnt hätten.

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