Weidenkätzchensommertraum

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Auf meiner Küchenzeile blühen die Weidenkätzchen. Sie waren ein Geschenk von Mutter Natur auf meinem letzten Spaziergang. Waldarbeiter haben die Büsche am Wegesrand zurückgeschnitten und die Äste an der Seite des Feldes liegen lassen. Im Auto hatte ich glücklicherweise eine Gartenschere dabei, sodass ich mir ein paar kleine Zweige abmachen konnte. Ich freute mich sehr, über die unerwartete Gabe, die ich mit nach Hause nahm. Einen rechten Plan, was daraus werden sollte, hatte ich zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht.
Mittlerweile zieren die flauschigen Kätzchen einen Blumentopf und bringen Frühlingsstimmung in mein Wohnzimmer.

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Zwei kleine Zweiglein wanderten in ein Wasserglas, in der Hoffnung, dass sie Wurzeln austreiben werden. Wenn das gelingt, sollen die Pflänzchen im Kübel auf dem Balkon einen Sommerplatz finden. Dort kann ich sie mir wunderbar vorstellen. Mal sehen, ob mein Plan aufgeht. 😀
Nun leuchten sie erst einmal in wunderschönem Gelb durch das warme Zimmer und trotzen dem eisigen Wetter, in dem ihre Kollegen draußen stehen. In meinem Herzen bereitet mir ihr Werdegang Freude. In der Vorstellung kann ich meine Hände in der Erde spüren und sehen, wie ich ihrem Leben in einem schönen Topf Raum gebe. Dann werde ich mit meinen beiden Stubentigern im Liegestuhl sitzen, gemütlich einen Cocktail schlürfen und mich über die grüne Oase freuen. Die Weide, Hortensien, ein kleines Bäumchen,Kräuter im Töpfchen, Salat, Tomaten, ein bisschen Blühpflanzen und zirpende Grillen.

„Es ist Sommer, egal ob man schwitzt oder friert. Sommer ist, was in deinem Kopf passiert.“ (Wise Guys)

Schwarzkümmelreis mit Schafskäse

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Reis ist für uns eine beliebte Beilage.
Wir essen ihn in allen möglichen Formen. Heute wollen wir euch eine schnelle Möglichkeit vorstellen, den nahrhaften Körnern einfach mal einen ganz anderen Geschmack zu verpassen.

Zunächst wird der Reis im gesalzenen Wasser mit einer Scheibe Ingwer auf die richtige Garstufe gekocht. Wenn er fertig ist, gießt man das restliche Wasser ab, sofern überhaupt noch Wasser im Topf vorhanden ist. Wenn man die Wassermenge vorher der Reissorte anpasst, ist es am Ende automatisch weg, weil es die Reiskörner ausgetrunken haben. 😉 Die zugehörigen Milliliter-Angaben stehen oft auf der Verpackung.
Nun bröselt man den Schafskäse mit den Händen darüber. Natürlich könnte man den auch schneiden, aber das sparen wir uns oft und regeln das mit leichtem Händedruck. Umrühren, etwas Sahne zugeben, dass der Reis schön schlotzig wird und den Schwarzkümmel dazu streuen.
Fertig! 🍴🙂

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Die Zutaten im Überblick:
– Wasser
– Eine Scheibe Ingwer
– Reis
– Schafskäse
– Schwarzkümmel
– Sahne
– Salz – Der Schafskäse ist an sich schon etwas salzig, deshalb anfangs sparsam mit extra Salz umgehen und lieber nachwürzen.

Der würzige Reis mit einem Hauch von Orient schmeckt zu Fleisch- und Fischgerichten gleichermaßen. Die Kombinierbarkeit ist vielfältig. Da ist mit Sicherheit für jeden Geschmack etwas dabei. Oft essen wir ihn auch einfach blank.

Wir wünschen guten Appetit und einen schönen Dienstag! 🙂☀️🦋

Sonniger Sonntag

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Heute war ein sonniger Tag.
Schon morgens, als wir aufwachten, strahlte uns die Sonne aus dem Bett. Die Welt da draußen vor dem Fenster, sah so freundlich aus. Es war, als würde aus jeder ihrer Poren eine fröhliche Einladung leuchten, doch nach draußen zu kommen.
Bald wagten wir die ersten Schritte auf unseren Balkon. Dort erstarrten wir. Zur Eissäule. Die Wärme war geheuchelt. Bei den eisigen Minusgraden, war die Lust auf Zeit im Freien schnell vorbei. Als wir zurück ins Zimmer traten schmunzelten uns die Katzen blinzelnd zu, als wollten sie sagen: „Hätten wir dir gleich sagen können. Was denkst du, weshalb wir hier noch rumliegen.“ Ok, es stimmt. Das hätte mir tatsächlich zu denken geben sollen. Sowas passiert nur, wenn man nicht auf seine Stubentiger hört. Die Dame des Hauses bewegte sich tatsächlich nicht einen Millimeter von ihrem Schlafplatz weg und der Herr setzte nur einmal kurz eine Pfote vor die Tür und drehte sich dann fröstelnd um.

Wir blieben also im Zimmer, weil wir ohnehin nichts vorgehabt hätten und ein Spaziergang uns in Anbetracht der Tatsachen nicht sehr attraktiv erschien. Hinter der Fensterscheibe war die Sonne wärmer.
So begann ein eisiger Frühjahrstag, an dem wir lange vor uns hin dissoziierten und zwar genau so lange, bis uns die Dissoziation bewusst wurde und uns vor Anspannung die Tränen über die Wangen liefen. Wir klebten in einem Stück von Panik, weil die Abspaltung plötzlich so greifbar war. Natürlich ist das eigentlich nichts Neues, aber es machte uns nun verdammte Angst. Weshalb genau, verschwand im Wattenebel im Inneren. Die Sonne draußen war immer noch da, aber in uns wurde es finster. Die Welt wirkte verschlossen. Oder wir? Oder beide?
Wir begannen uns zurückzusuchen. Was sehen wir? Den Sessel, die Katzen, unsere Küche, die grüne Ablage… Ein klein wenig von uns fanden wir wieder, als wir gerade angestrengt die Einhörner auf der Bettwäsche zählten und dem Geräusch der Stille lauschten.
In vielen Punkten schienen wir uns heute Näher zu sein als sonst. Es triggerte viel mehr, wir spürten mehr und dennoch brachte genau das uns in eine unendliche Entfernung von unserem Sein. Wir waren uns nah im Abgespalten sein. Der Körper saß auf dem Bett. Unsere Seele jedoch flog durch verschiedene Stationen alter Zeiten.

„Merkst du auch, dass wir uns nicht spüren?“, sagte eine innere Stimme leise.
„Ja. Ich merke es. Woran liegt das?“, frage ich zurück.
„Hmm, vielleicht weil uns die Hände gebunden sind?“
„Unsere Hände sind frei“, erkläre ich. „Wir können sie heute frei bewegen.“
„Wir können sie nicht frei bewegen“, erwiderte das Innenkind. „Die Dissoziation hat uns den Körper geklaut.“

Ich bewege mich durch den Raum und lasse frische Luft zur Balkontür herein. In der Kälte werden meine Gedanken klarer, doch der Nebel auf den Sinnen bleibt. Keine Rückholmaßnahme fruchtet wirklich. Irgendwann begreife ich, dass es längst mehr ist, als reine Dissoziation.
Zwei Denkstraßen weiter schüttelt es mich und den ganzen Körper. Eine unsichtbare Macht zerrt mich einzuschlafen. In taubem Dasein sind wir bewegungslos gefesselt und nicht in der Lage zu fliehen. Wir kämpfen. Dann geben wir für einen kurzen Moment kraftlos dem bleiern schwer betäubenden Zustand nach, der auf uns liegt.
Als wir später zu uns kommen, sind wir immer noch benebelt, aber klar in dem, was gerade vor sich ging. Das gibt uns etwas Handlungsfähigkeit zurück.

Dann fließen die Tränen, diesmal, weil die Anspannung abfällt und wir langsam aus dem „Albtraum“ aufwachen. Die Bilder klären sich.

Sonntag, Sonne, Drogenflashback.

Alison Miller – Become Yourself

Die Pandoras teilten auf ihrem Blog ein Video von einem Vortrag von Alison Miller.

Die Inhalte erscheinen uns sehr wichtig. Leider ist das Original nur in englischer Sprache zu hören. Deshalb haben wir uns dazu entschieden es hier Stück für Stück zu übersetzen. Die Teile werde ich hier im Laufe der Zeit ergänzen. Auch wenn ich mich sehr darum bemüht habe, möglichst wörtlich wiederzugeben, übernehme ich keine Garantie, dass sich in meine deutsch Übersetzungen nicht auch Fehler eingeschlichen haben könnten. Zur besseren Verständlichkeit im Satzbau war es teilweise notwendig Phrasen sinnerhaltend umzustellen. Manches „und“ oder „also“ aus dem sprachlichen Redefluss habe ich im Zuge der Leserfreundlickeit weggelassen. Ich bin keine gelernte Übersetzerin. Bitte prüft deshalb im besten Falle auch nochmal selbst nach.

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Zugfahrt zu meinen Tönen

Wir sitzen im Zug.
Hinter uns macht ein Kind rabatz. Als ob mein Kopf nicht schon voll genug wäre, bringt es mit seinen Quengeleien mein Synapsensystem zum Überlaufen. Ich habe nichts gegen das Kind an sich, nur gegen das, was es auslöst. Ich möchte weg und kann nicht. Die Bahn ist voll. Mein Ziel lässt auf sich warten. Früher als gedacht löst sich unvermittelt zumindest das äußere Problem. Die Familie ist angekommen und steigt einige Stationen vor mir aus.
Während mir die Sonne auf’s Gesicht scheint, bin ich damit beschäftigt, mich selbst zu halten, um nicht an der Kinderstimme zu zerbrechen. Die Triggerbilder rasen durch meinen Kopf. Alte Verletzungen treiben mir stille Tränen in die Augen. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb ich in der Regel öffentliche Verkehrsmittel meide. Zu viele Menschen mit zu hohem Triggerpotenzial. In meinem Auto bin ich kuschelig mit mir alleine. Da kommt mir keiner dumm, niemand quetscht sich neben mich und die Kontakte auf dem Weg bleiben berechenbar. Heute wollten wir es mit dem Zug versuchen, weil es an sich praktischer gewesen wäre – theoretisch.

Wir versuchen aus den weiten Gedankenschleifen zurück zu unserem eigentlichen Ziel zu kommen. Darauf haben wir uns schon am Morgen gefreut. Noch einmal mit der S-Bahn umsteigen, dann sind wir da.
Wir gehen singen.
Eine Stunde mit einer Lehrerin haben wir uns lange nicht gegönnt. Unsere Seele mag es Töne zu finden und Klänge zu bauen und atmend den Emotionen Stimme zu geben. Die Arbeit mit unserem Lautorgan eröffnet uns neue Räume. Manchmal haben wir in den Gesangstunden lange feststeckende Tränen geweint. Sie liefen einfach, während wir uns sanft bewegten und dehnten, um Resonanzräume zu schaffen. Wir sind gespannt, wie es heute sein wird. Ein Neuanfang nach Jahren.

Ein paar schöne Gedanken weiter, singt unsere Seele wieder in Dur statt Moll. Wir steigen aus und laufen die letzten Meter zum Ziel.
Trotz bitterer Winterkälte begleiten uns Sonnenstrahlen.
„Let the Sunshine in…“

Stunden für Minuten

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Ich kann Stunden damit verbringen

mich an eine Minute zu erinnern.

 

Quelle unbekannt

DIS und der Beginn der Gewalt

Zu dem Beitrag „DDNOS und Programmierung“  gab es jede Menge Kommentare, die teilweise auch in andere spannende Themenbereiche führten.
Wir möchten heute nochmal die Wortmeldungen um die Entwicklung einer DIS und den Beginn der Gewalt herausgreifen. So sind sie leichter zu finden und etwas sortierter. An einigen Stellen habe ich des Umfanges wegen deutlich gekürzt. Wer sich genauer dafür interessiert findet die original Kommentare unter dem eingangs verlinkten Beitrag.

Angefangen hat alles mit unserer Aussage:
„Eine DIS entsteht nur bei Traumatisierungen vor dem fünften Lebensjahr. Danach kann „nur“ noch eine DDNOS entstehen. Sollte die Traumatisierung also erst mit 6 oder 7 Jahren begonnen haben ist eine DIS als Traumafolge nicht möglich.“
Da ahnten wir noch nicht, dass wir damit eine Diskussion lostreten würden. Für uns war es ein Fakt aus Erfahrung und irgendwie gingen wir davon aus, dass das auch die Fachwelt so sieht.

Der Bunte Ring stellte daraufhin sein Wissen darum gegenüber:
Laut Huber heißt es:
„Als auslösenden Faktor findet man bei über 95 Prozent aller DIS-PatientInnen eine Geschichte schwerer, langanhaltender frühkindlicher Traumatisierung in Form von sexuellem, physischem, psychischem und rituellem Missbrauch vor allem im Elternhaus, der _zumeist_ schon _vor dem fünften_ Lebensjahr begonnen hat.“

Dagmar Eckers erklärte in einem Referat beim Institut für Traumatherapie Oliver Schubbe:
„Ein kleines Kind verfügt noch nicht über Kampf-Flucht-Reaktionen, somit erhöht sich das Risiko einer Dissoziation. Je kleiner Kinder sind, desto eher reagieren sie bewusstseinsspaltend auf Bedrohungen. Ab dem _achten_ Lebensjahr reagiert das Kind eher überreizt und die Symptome sind deutlicher.“
(https://www.traumatherapie.de/emdr/workshops/berlin2003/eckers)

Bereits 1998 hieß es im Journal of Traumatic Stress, Vol. 11, No. 4:
„…and the trauma scores for the earliest developmental period involved the first _6_ years of life. The reported traumas generally were of long duration.“

Die isst-d sagte 2011 in ihren Guidelines:
„Briefly, many experts propose a developmental model and hypothesize that alternate identities result from the inability of many traumatized children to develop a unified sense of self that is maintained across various behavioral states, _particularly_ if the traumatic exposure first occurs _before the age of 5_.“

sowie:
„DID develops during the course of childhood, and clinicians have _rarely_ encountered cases of DID that derive _from adult-onset trauma_ (unless it is superimposed on preexisting childhood trauma and preexisting latent or dormant fragmentation).“

Laut all unseren Informationen, besuchten Fachvorträgen, Workshops, Fachbüchern und Studien ist die Aussage zusammengefasst: Im Regelfall tritt eine DID/DIS auf, wenn ein Trauma, dass die nichtdissoziative Bewältigungsfähigkeit des Kindes übersteigt, in der frühen Kindheit (je nach Fachkraft zwischen [0-2 wird allgemein als nicht erinnerbar und auslösend angesehen] dem 2-11 Lebensjahr) begonnen hat, über längere Zeit [meistens 1 oder mehr Jahre] angehalten hat und dem Kind nicht (ausreichend) geholfen wurde. Dieser ‚Regelfall‘ bedeutet demnach aber nicht, dass es keine ‚Ausreisser‘ gibt. Uns wurde mehrfach von verschiedenen Fachleuten erklärt, dass es auf die individuelle emotionale Reife und Bewältigungsfähigkeit des Kindes ankommt. Das Gehirn eines Kind ist nicht einfach nur des Alters wegen in der Lage nicht bewusstseinsspaltend zu reagieren. Sonst ließe sich auch nicht erklären, dass zwei Kinder gleichen Alters und mit (tatsächlich) gleicher traumatischer Erfahrung unterschiedlich reagieren. Das eine Kind bildet eine DID/DIS aus, das andere nicht.

Daraufhin versuchten wir unsere Erfahrungswerte genauer zu erläutern:
Hallo, 🙂
ich bin etwas erstaunt, weil ich spontan gesagt hätte, das steht doch in allen Fachbüchern so. Auch von meinen Therapeuten habe ich bislang nie anderes gehört.

Bevor ich auf die offiziellen Quellen genauer eingehe, möchten wir persönlich einen Standpunkt dazu beziehen:
Wir halten das nach unseren Erfahrungen und Wissensstand für ausgeschlossen. Ein 11-jähriges Kind entwickelt keine DIS ohne entsprechende frühkindliche Traumatisierung. Kein Programmierer dieser Welt, würde das bestätigen.
Die Quelle für dieses „hohe Alter“ geht auch aus den Zitaten leider nicht hervor.

„Uns wurde mehrfach von verschiedenen Fachleuten erklärt, dass es auf die individuelle emotionale Reife und Bewältigungsfähigkeit des Kindes ankommt. Das Gehirn eines Kind ist nicht einfach nur des Alters wegen in der Lage nicht bewusstseinsspaltend zu reagieren.“
Doch. Genau das ist der Fall. Ein guter Programmierer überlegt sich nicht umsonst, was er bis zu welcher Altersstufe umgesetzt haben muss, weil er dann keinen Zugriff mehr auf bestimmte Ebenen hat. Da hat er auch keinen „Zeitvorteil“ wenn das Kind emotional weniger reif wäre. Das Kind ist natürlich in der Lage weiterhin zu spalten, jedoch nicht im Sinne einer DIS, sofern die Anlagen nicht gemacht wurden.

„Sonst ließe sich auch nicht erklären, dass zwei Kinder gleichen Alters und mit (tatsächlich) gleicher traumatischer Erfahrung unterschiedlich reagieren. Das eine Kind bildet eine DID/DIS aus, das andere nicht.“
Auch das lässt sich dennoch erklären. Das nämlich hat mit individuellen Persönlichkeitsmerkmalen zu tun. […]

Das Zeitmanagement bei der Schädigung ist wichtig. Die zunehmende Myelinisierung des Gehirns spielt bei der Entstehung einer DIS eine große Rolle. Diese erreicht mit ca. fünf Jahren einen Zustand, der die Ausbildung einer DIS massiv erschwert. Zudem konnten sich dann bereits andere Verbindungen von neuronalen Netzwerken bilden. Der Neocortex und die Großhirnrinde wird zunehmend erschlossen. Synapsen bilden sich und erstellen andere gesunden Verbindungen. Je mehr davon zu beginn der Traumatisierung umgesetzt ist, desto unwahrscheinlicher bis unmöglich wird die DIS.
Dann nämlich bleiben die Teile nicht mehr dauerhaft vom Bewusstsein getrennt, wie es bei der DIS der Fall ist. Es greifen andere Bewältigungsstrategien.

Der Bunte Ring ergänzte neben vielen weiteren wichtigen Dingen mit einem Beispiel aus seiner Begleitung von Betroffenen:
Ich habe zwei Betroffene bei Der Bunte Ring in der Begleitung gehabt, die im Alter von 8 und 9 Jahren waren, als sie die ersten Traumata erlebten und diese beiden sind mit der Diagnose DID/DIS von sämtlichen Kliniken und Fachleuten eingestuft worden. Ob tatsächlich keinerlei frühere Traumatisierung vorlag konnte bei beiden Damen aber nicht geklärt bzw. endgültig ausgeschlossen werden. 

Vergissmeinnicht sagte dazu:
Eine Traumatisierung vorher ist nicht ausgeschlossen, nur weil die Damen es nicht erinnern.
Wir haben uns an die ersten Traumata ewig nicht „erinnert“! Und „wenn eine Programmierung perfekt ist, erfährt man nichts von ihr im Außen oder von den ANPs“ – sinngemäß aus meiner Erinnerung nach Alice Miller…

Zunächst einigten wir uns dann darauf, die Informationen einfach so stehen zu lassen. Meine Erfahrungen konnte ich nicht zweifelsfrei belegen, auch wenn ich mir, aus dem was ich erlebt habe, sehr sicher war. Den bunten Ring beschäftigte das Thema dennoch ebenso weiter, wie mich. In der Zwischenzeit haben wir beide nochmal in der Fachwelt nachgehakt:

Von unserer Seite noch ein kleiner Nachschub zum Thema Altersgrenzen:
Wir haben bezüglich der Entwicklung einer DIS nach dem 5. Lebensjahr heute unsere Therapeutin befragt. Sie meinte, sie hätte bislang von einer strikten Altersbegrenzung weder gehört, noch gelesen und meinte sie sei da einfach offen für alles. Das Gehirn sei bis ca. zum 10. Lebensjahr sehr formbar. Ob es nach dem 5. Lebensjahr noch im Sinne einer DIS reagiert sei für sie zumindest eine mögliche Option. Unsere Aussage diesbezüglich könne sie aber fachlich weder bestätigen noch widerlegen, weil sie selbst darüber noch nie so intensiv darüber nachgedacht hat und das auch in den Ausbildungen so explizit nie Thema gewesen sei. […]Beim reflektieren heute in der Therastunde ist uns außerdem nochmal bewusst geworden, dass wir auch in unserem Kopf klar eine „programmierte DIS“ und eine „normale“ DIS unterscheiden müssen. Das kommt als ein Faktor für unsere dargelegte Sicht mit Sicherheit dazu. 

Wie besprochen dann noch die „Recherche-Ergebnisse“ von mir (Anmerkung: mir=Der bunte Ring):
Ich habe das Thema beim Therapeuten angesprochen, der ja auch nun schon lange genug mit dissoziativen Patienten arbeitet sowie verschiedene Fortbildungen und Kurse unter anderem bei Nijenhuis und den anderen ‚Spezialisten‘ hatte.
Der Thera bestätigte, dass deine Aussage in wohl weit über 99 Prozent der Fälle genau so stimmt und wies mich aber nochmal darauf hin, den Facharzt zu fragen, der mich betreut, da dieser im Bereich Gehirnforschung bereits das ein oder andere gemacht hat.
Also habe ich gerade dort angerufen. Der Facharzt meinte, dass es einige wenige belegte Fälle in der Gehirnforschung gibt, wo eine Entwicklungsverzögerung der Patienten so ausgeprägt ist, dass bei solchen Personen die Entstehung einer DIS/DSNNS theoretisch auch im Alter von 8 oder 9 Jahren möglich gewesen wäre. Diese Betroffenen würden dann auch im Erwachsenenalter ‚hinterher hinken‘, was die Erschließung des Neocortex und der Großhirnrinde angeht und die Synapsen würden bei diesen Personen bis ins Erwachsenenalter hinein nicht so verbunden, wie es normal wäre. Die Fälle der Entwicklungsverzögerung, die er hatte, waren aber nicht von DID/DIS betroffen. Er hält es aus medizinischer Sicht zwar für möglich aber für extrem unwahrscheinlich. Auch er geht eher davon aus, dass eine solche Person dann vorher bereits Traumata erlebt hat, die nicht unbedingt erschlossen werden können.

Nach dem ganzen hin und her um fachliches und erfahrenes Wissen zu Altersgrenzen bei der DIS-Entstehung, wollen wir zum Schluss an dieser Stelle etwas anmerken, was uns sehr wichtig erscheint.
Falls du viele bist und dich nicht an frühkindliche Erfahrungen von Traumatisierung erinnerst, dann fang jetzt nicht an zu zweifeln. Dafür ist der Beitrag bestimmt nicht gedacht! Du bist gut so, wie du bist. Nimm dich ernst, mit dem was da ist. Trau dich im Zweifelsfall die erste Person zu sein, bei der es anders gelaufen ist. Letztlich zählt, dass du dir näher kommst, dich spüren kannst und es dir gut geht.

Wir hatte Spaß an der Auseinandersetzung, weil wir uns innen damit auch wieder ein Stück näher gekommen sind und etwas begreifen von unserer Erfahrung genauer durften. Danke an alle Beteiligten für diesen Austausch!

Die Suche nach der Quelle

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Es ist ein neblig verschneiter Tag.
Ich mache mich auf, um eine Quelle zu suchen, die unweit von hier entspringen soll. Mehrmals habe ich bereits versucht sie zu finden. Bislang ohne Erfolg. Alles was auf Ihre Existenz hinweist, ist eine Bildtafel, an einer Wegkreuzung. Wenige Meter weiter, verliert sich ihre Spur. Die Beschilderung endet. Zwei einheimische Spaziergänger erklärten mir bei der letzten Wanderung die grobe Richtung. Damit versuche ich nun den Ursprung zu finden.
Nach kurzer Zeit des Laufens steil bergab durch den Wald und über ein Feld höre ich schließlich ein Bächlein plätschern. „Über den Bach drüber und schon sind sie da“, höre ich in Gedanken die alten Auskünfte. Doch dort ist nicht mehr, als eine Wegkreuzung mit widersprüchlichen Beschilderungen. Die eine Tafel zeigt nach links, die andere nach rechts. „Was stimmt denn nun“, denke ich verwirrt. Schließlich entscheide ich mich, für heute einer Richtung zu folgen und bei Bedarf einen neuen Ansatz zu machen, sollte ich mein Ziel nicht erreichen. Irgendwann ist der Wald zu ende und auch der Wanderweg. Quelle sehe ich keine. Ich kehre um.
Zurück an der Kreuzung laufe ich noch ein kurzes Stück in die entgegengesetzte Richtung, in der Hoffnung, doch noch etwas zu entdecken. Dann trete ich erfolglos den Rückweg an.

Während ich einen Fuß vor den anderen setze, denke ich nach.
Die Quelle habe ich nicht gefunden, aber was sagt mir das?ice-3051195_1920
Manchmal gibt es im Leben nur Symptome ohne erkennbare Ursache, genau so, wie die Schilder und der plätschernde Bach das Symptom einer Quelle sind. Den Ursprung wirklich zu finden kann manchmal schwierig sein, selbst wenn man genau weiß, wonach man sucht. Er ist über die Jahre gut versteckt im Dickicht.
Wir Menschen denken oft, es wäre etwas besonders die Gründe für etwas zu kennen oder das würde uns handlungsfähiger in der Gegenwart machen. Nicht selten fangen wir sogar an die eigenen Wahrnehmung zu bezweifeln, wenn wir den Ursprung unseres Handelns und Fühlens nicht sofort erfassen können. Aber ist denn der Fluss weniger da, nur weil ich die Quelle nicht gefunden habe?
Ich bin darüber gelaufen, seinen Spuren gefolgt, habe ihn berührt, mit meinen Händen in das kalte Wasser gefasst und wäre auf den matschigen Wegen mehrfach fast ausgerutscht. Niemals käme ich auf die Idee ihn in seiner Existenz zu negieren, geschweige denn die Quelle.
Mit meinem Leben sieht das anders aus.
Oft bin ich durch den Schlamm gekrochen, durch die Sümpfe meiner Seele gewatet, habe den Atem des Schreckens gerochen, mein Herz vor Schmerzen bersten spüren, Bilder von Qualen zerhämmerten meinen Kopf und schließlich habe ich vor Verzweiflung geweint.
Weshalb?
Die Quelle so vieler Dinge kenne ich nicht, habe nur eine grobe Ahnung, dass sie existiert und aus welchen Wassern sie besteht. Ihre Folgen und Symptome dagegen nehme ich eindrücklich wahr.
Für meine Seele griff hier in der Vergangenheit häufig ein Fluß-Quell-Paradox:
Ist dann vielleicht alles gar nicht passiert? Oder bilde ich mir die Schmerzen gar nur ein? Bin ich Faul? Undankbar?  Verrückt? Gibt es Überhaupt eine Quelle.
Statt die Abspaltung der Quelle zu akzeptieren, wird die gesamte Erfahrung ausradiert. Das widerspricht jedoch einem Naturgesetz.
Das ist in etwa so, als würde ich nach dem Spaziergang sagen, ich war nie in diesem Wald und habe mir den Fluss wahrscheinlich eingebildet, nur weil ich nicht an seinem Ursprung war.

Jeder Fluss hat seine Quelle. Er führt das gleiche Wasser, wie sie. Dabei ist es egal, ob man seinen Ursprung bewusst kennt. In seinem Sein zeigt sich dieser von ganz allein. Es wird Zeit den Symptomen zu vertrauen. Sie beweisen die Existenz der Quelle.
Woraus sonst würde der Bach gespeist?

Pfotenkunst

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Meine Fenster sind gar nicht dreckig!

Das ist Katzenpfotenkunst.

 

Zitatquelle: https://minikatz.de/zitate-und-sprueche-katzenpfotenkunst

Stephanie Ilan oder auch: Das Grauen jeder aufgeklärten Frau lebt

Manchmal schaue ich gerne Talkshows wie den „Kölner Treff“. Seit ich selbst keinen Fernseher mehr habe, nutze ich öfter die Möglichkeit die Sendungen im Nachhinein im Internet zu verfolgen. Dabei stolperte ich über die Ausgabe vom 15.12.2017 in der Ilan Stephanie ca. ab der sechsundzwanzigsten Minute über ihre Erfahrungen mit Prostitution spricht. Ihr Buch „Lieb und Teuer“ erklomm die Bestsellerlisten. Meine Reaktion lag irgendwo zwischen Tobsuchtsanfall und kotzen.
Wer sich ihre – nicht nur für triggerbare Gemüter ungeeigneten – Aussagen selbst antun möchte, findet die Sendung hier:

Auf ihr Buch hat die Menschheit gewartet. Endlich findet sie Entlastung aus der Verantwortung um die miserablen Zustände in Prostitution und Menschenhandel. Die Freier können die Nutten wieder hemmungslos ficken, weil sie endlich Bestätigung finden, dass die lächelnden Maske der Prostituierten doch zu rechtfertigen, wenn nicht sogar echt ist. Also weshalb noch darüber nachdenken, warum die Frau das macht und was ihre Geschichte ist!? Endlich kann man wieder guten Gewissens in den Puff gehen. Schließlich ist das Image doch sauberer als gedacht und Ausbeutung lange nicht überall… Die Stephanie sagt’s doch schließlich auch!
So ziemlich allen Menschen, die in der Vergangenheit gegen die Ausbeutung in der Prostitution gekämpft haben, dürfte sich dabei der Magen umdrehen. Mit einem einzigen kleinen Fußtritt in Form dieser miserablen Lektüre wäscht Ilan die Gewissenswesten der Otto Normalverbraucher rein und eröffnet eine wunderbare Fluchttür aus der Auseinandersetzung mit den wirklichen Verhältnissen in der Prostitution. Sie verschleiert mehr, als dass sie Tatsachen aufdecken würde, geht hingegen selbst Lügen von Branche und Kolleginnen auf dem Leim. Wo bleibt die Reflexion und der Blick hinter die Fassade!? Man schreibt nur über ein System, wenn man es wirklich kennt und nicht, wenn man mit der Oberfläche kuscheln durfte. Dann nämlich besteht die Gefahr, dass man, wie hier Ilan, auch die Oberfläche nicht wirklich bewerten kann, weil man die Mechanismen dahinter nicht versteht. Es fehlt schlicht die Interpretationsgrundlage der Erfahrung.
Manchmal wäre Schweigen eben doch Gold.

Zwei Jahre arbeitete die Gute in einem Berliner Bordell. Selbstverständlich hat sie in dieser Zeit die Branche durchschaut und festgestellt, dass es durchaus Frauen gibt, die ganz freiwillig Prostituierte sind. Sie hätten keine negativen Vorerfahrungen, wie sexuellen Missbrauch erlebt und machten den Job gerne. Sie selbst sei rein aus Interesse in den Markt eingestiegen. Das Problem: Sie spricht nun als „Fachfrau“ über ein Milieu, von dem sie selbst nichts, ja noch nicht mal die Spitze des Eisberges kennt. Sie hat für viele Männer die Beine breit gemacht hat. Das hätte sie aber auch privat in ihrem Wohnzimmer haben können. Der Lerneffekt zum System „Prostitution“ wäre der gleiche gewesen – Null.
In der Zeit im Puff sei sie auch gefühlt vergewaltigt worden. Natürlich könne man aber dem Freier/Täter überhaupt keinen Vorwurf machen. Er war ja schließlich im Puff und hätte es ja nicht besser gewusst. Natürlich habe er „nichts illegales“ getan. Es sei rein ihr Empfinden gewesen.
Dies ist nur eine ihrer Aussagen, die allen negativen Klischees wie „Eine Prostitiuierte kann nicht vergewaltigt werden“ unnötig Stoff bieten.
Mit der Zwischenfrage ob es „Fair trade Puffs“ tatsächlich gibt, traf Pufpaff einen empfindlichen Nerv der Debatte. Angeblich gehörten alle Angestellten des Etablissements, in dem die Autorin arbeitete, in diese Kategorie.

In der Süddeutschen Zeitung betont sie:
„Der Job des Freiers ist oft härter als der einer Prostituierten.“
What the f… oh sorry, unpassend bei dem Thema. Aber was zur Hölle soll das denn heißen!? Sie erklärt es direkt mit ihren Thesen: Die Männer müssten ja ausblenden, dass eigentlich gar keine Erotik stattfinde und die Frauen ihnen etwas vormachen.
Öhm, ja bzw. nein! Genau deswegen gehen sie doch da hin. Weil sie nicht über die Menschlichkeit des Gegenübers nachdenken wollen, weil sie ihre Komplexe und Vorlieben dort einfach unreflektiert ausüben wollen und weil es noch nie, aber auch wirklich noch nie in der Prositiution um Sex ging. Es geht um die blanke Macht. „Ich habe bezahlt und du tust was ich sage, ob dir das passt oder nicht!“ Der Freier bestimmt.
Einige Zeilen weiter sagt Ilan im Interview:
„[…] selbst wenn man davon ausgehen würde, dass 95 Prozent aller Frauen in die Prostitution gezwungen werden, gäbe es bei geschätzt 400 000 Prostituierten in Deutschland immer noch 20 000 Frauen, die sagen: „Alice, mir geht’s im Puff besser als davor in meinem Bürojob.“
Ja, richtig: Sie sagen das. Aber was dahinter steckt muss nichts Gutes heißen. Die Lösung finanzieller Nöte etwa ist kein „besser gehen“ im Sinne einer erhaltenen Menschenwürde und Gewaltfreiheit. 20.000 Menschen klingt erst mal nach einer Menge. Ist aber gesehen auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands die Nadel im Heuhaufen. Außerdem bezweifle ich grundsätzlich stark, dass die Frauen das auch so meinen und gut mit einem traumaerfahrenen Dissoziationsspezialisten reflektiert haben.  Die Dissoziationsrate auf dem Straßenstrich und in den Bordellen beträgt nämlich 100%. Das sich die Frauen abschalten, wird jede bestätigen. Anders könnte man den Job gar nicht machen. Wir hätten selbst gesagt es geht uns gut in den Strukturen in denen wir aufgewachsen sind, sobald uns jemand danach gefragt hätte. Natürlich wären wir, wie antrainiert, freiwillig da gewesen. Die Realität ist eine andere!

SZ: Es gibt Schätzungen der Polizei, die besagen, dass etwa 80 Prozent der Frauen in Deutschland sich nicht freiwillig prostituieren.
(Anmerkung meinerseits: Wenn das schonmal sogar die Polizei sagt…)
Die Frage ist: Was ist freiwillig? Gehen Sie freiwillig zur Arbeit? […]“
Da fehlen mir nur noch die Worte! Allein der Vergleich ist eine bodenlose Frechheit und zeigt wie wenig Stephanie Ilan wirklich verstanden hat. Denn in der Regel geht man sehr wohl freiwillig zur Arbeit, auch wenn sie manchmal mehr oder weniger lästig ist. Man verdient sich seinen Lebensunterhalt und wenn man nicht mehr möchte, kann man auch jederzeit zu Hause bleiben. Außer dem Wegfall des Gehaltes hätte man wohl nichts zu befürchten.
Das kann eine Prostitiuierte nicht. Ihr Leben ist zumindest psychisch davon abhängig nicht damit aufzuhören. Was hinter der Fassade von sogenannten Freudenhäusern vor sich geht, ist für die Seele der Hure das Grauen, dass niemand unbeschadet übersteht. Das kommt zurück, wenn die Dissoziation durch die Fortführung der Tätigkeit langsam absinkt. Es gibt immer mindestens die psychische Abhängigkeit. Dazu können die Zuhälter und/oder eine entsprechende Vorgeschichte kommen. Ausstieg aus der Prostituion heißt wie bei einem Junkie Entzug – Entzug von körpereigenen Opiaten und Endorphinen, die zur Linderung der Not ausgeschüttet wurden.
Dass übrigens auch Ilan Unterstützung danach nötig hatte, erwähnt die „glückliche Hure“ leider nur in einem Nebensatz.

Rp-online schreibt:
„[…] man könnte sagen, Stephani war eine Prostituierte, die es in der öffentlichen Wahrnehmung nicht gibt: Sie fühlte sich die ganze Zeit über frei und selbstbestimmt.“   
Zu recht. Die gibt es nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung nicht, sondern das ist Fakt. Auch wenn Stephanie keinen Missbrauch erlebt hat und keine anderen Traumata zu haben scheint, wie sie von sich selbst behauptet, glaube ich nicht an wirkliche Freiheit und Selbstbestimmtheit. Sie bestimmte rein äußerlich den Punkt des Einstiegs und des Ausstieges in das Milieu. Das mag sein. Welche inneren Mechanismen dazu führten sei dahingestellt.

Im gleichen Artikel sagt Ilan: „Zweitens, ich differenziere „Sex gegen Geld“ und „Sex unter Zwang““
Und wir differenzieren Sex und Machtausübung mit sexuellen Mitteln in der Prostitution! Und zur Machtausübung zählen wir übrigens auch das ach so nette Gespräch mit dem Freier, der meint alles erzählen zu dürfen und ein Anrecht auf Zuwendung zu haben, nur weil die Moneten rüber gewachsen sind. „Sex gegen Geld“ ist eben nicht „Sex auf Augenhöhe“. Das sind Gesellschaftliche Missstände. Punkt. Nichts davon ist besser oder schlechter.

SZ: Weshalb haben Sie aufgehört?
Ich habe mich gelangweilt.
Tja, so ist das, wenn man dissoziiert…