Was uns die Bachblüten über das Leben erzählen – Agrimony

Ich sitze auf meinem Bett und höre zu, wie mir eine mehr als flüchtige Bekannte erzählt, dass sie sich einfach nicht zeigen kann. Sie traue sich nicht ihre Maske abzulegen und sichtbar werden zu lassen, wie schlecht es ihr gehe. Niemand kenne sie wirklich. Dabei leide sie wie ein Hund. Nach Außen sei sie dennoch die strahlende Puppe.

Ohne großartig nachzudenken, fällt mir die Bachblüte „Agrimony“ ein. Echt zu sein, ist ihr großes Thema. Aufhören der Welt etwas vorzumachen und zu sich selbst zu stehen.
Nach einigen Sätzen verklingen die Erzählungen im Raum. Ich wende mich anderen Dingen zu, wohl auch, weil ich ihr derzeit gar nicht mehr helfen will. Bevor ich wieder bei Anderen sein kann, muss ich selbst Kraft tanken.
Die Gesprächsinhalte verhallen.

Was in meiner Seele hängen bleibt, ist die Präsenz des gemeinen Odermennigs. Ich spüre der gelben Blume nach. Es ist, als sage sie sanft, aber bestimmt: „Sei ehrlich! Hör auf dich zu verbiegen! Es gibt keinen Grund alles mit sich selbst auszumachen.“
Hmm,… aber darf ich das?
Die Welt besteht wohl auch aus dunklen Stunden. Das lässt sich nicht vermeiden. Man kann weder davor, noch vor sich selbst fliehen. Die Frage ist, wie man damit umgeht und ob Konflikte sichtbar werden dürfen, wenn sie auftreten.
Aber diese Erwartung an das Dauerlächeln wird nicht erst bei Konflikten spürbar. Wie oft haben wir es erlebt, dass uns jemand eine Freude machen wollte, wir uns aber so gar nicht darüber gefreut haben… eigentlich… Denn was wir spürten ist die innere Wunschhaltung an uns und die Traurigkeit, die wir auslösen würden, wenn wir „echt“ reagierten.
Wir haben in der Vergangenheit viel daran gearbeitet wieder mehr wir selbst sein zu dürfen und unsere Gefühle so zu zeigen, wie sie sind. Dennoch verstecken wir uns manchmal mit dem geheimen Seelenschmerz vor der Umgebung.
Im inneren halten wir noch einmal kurz das Bild der Pflanze vor unserem geistigen Auge. „Hab Mut du selbst zu sein! Du bist das Beste was dir passieren kann!“

Drei Tropfen in einem Wasserglas, werden zur heilsamen Begleitung zum Selbst.
Sichtbar sein als ganzes.
Agrimony als Essenz des Seins.

4 Kommentare zu “Was uns die Bachblüten über das Leben erzählen – Agrimony

  1. Da muss ich unweigerlich an dieses Lied denken:

    Die immer lacht

    Oh, oh, oh
    Oh, oh, oh, oh
    Oh, oh, oh, oh
    Oh, oh, die immer lacht
    Die ist die eine, die immer lacht
    Die immer lacht, die immer lacht, die immer lacht
    Oh die immer lacht
    Und nur sie weiß, es ist nicht wie es scheint
    Oh sie weint, oh sie weint, sie weint
    Aber nur, wenn sie alleine ist
    Denn sie ist, denn sie ist die eine (die eine, die eine)
    Die immer lacht
    Die immer lacht, immer lacht, immer lacht
    Oh, die immer lacht, oh, die immer lacht
    Die immer lacht
    Die immer lacht, immer lacht, immer lacht
    Oh, die immer lacht
    Oh, die immer lacht (immer lacht, immer lacht, immer lacht)
    Komm her, meine Süße, und reich mir deine Hand
    Zeig mir wer du bist und du wirst sehen
    Komm her, meine Süße, und reich mir deine Hand
    Zeig mir, wer du bist und du wirst sehen
    Wie es ist
    Zu lachen,…

    Fassade die das Überleben sichert! Damals gesichert hat!
    Heute ist sie eine Mauer, die uns trennt vom LEBEN und dem sein dürfen, wie man ist.
    Aus Angst den anderen nicht zu gefallen? Nicht gemocht, geliebt zu werden? Sich nicht zumuten zu dürfen? Stark sein zu müssen? Oder, weil es zu gefährlich wäre, weil jemand die Wahrheit erblicken könnte und wir dann noch viel mehr leiden müssen?

    Wieso sonst darf uns keiner sehen, wenn wir weinen, schreien oder Kind sind? Wieso wäre das peinlich?

    Auf das wir und ihr uns nicht mehr verstecken müssen, wie wir sind. Und so sein dürfen, wie wir sind. Leben dürfen, geliebt werden um unser selbst willen…

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