Versorgungszerrissenheit

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Der Ostersamstag beginnt grau und voll mit Bauchschmerzen.
In den letzten Tage bin ich zu einem „unsozialen“ Wesen mutiert. Ich möchte niemanden hören und schon gar nicht sehen. Mein Innen ist im Rückzug implodiert.
Die Worte der Therapeutin „Ihre Finanzierung kann so nicht weiterlaufen“ nahmen das letzte Stück Boden mit.
Nun sitze ich hier und hasse Ostern.
Ich hasse die DIS.
Ich hasse die Menschen, die mich in meiner Not sitzen lassen.
Und die, die für mich da sein wollen, weil es dann noch mehr weh tut.
Und irgendwie hasse ich mich in dem ganzen Hass selbst.
Auch dafür, dass ich gerade den einzigen Mitmenschen die mir noch wohlgesonnen gegenüber stehen, eine wirkliche Arschlochfreundin biete.
Irgendwo in dem ganzen Stress tue ich mir selbst leid. Das ist wohl das Gefühl, dem ich folgen sollte, weil es in meinen Tränen aus dem Chaos führen würde.
Statt dessen bin ich trauersauer vor Verzweiflung.

Zwei Stunden später scrolle ich durch lustige Ideen auf Pinterest.
Ich hoffe still, dass sie meinen Schmerz anders tönen. Zumindest äußerlich.
In der Bullet Journal – Ostereier – dumme Sprüche – Leere fange ich an mich selbst wieder zu ertragen. Mein Magen-Darm-Trakt mag das Leid nicht ganz so schnell vergessen und auch meine Weiblichkeit schreit im Unterleib um Hilfe.
Während ich im Kopf krampfhaft Luftschlösser male, versuche ich das Fundament darunter zu platzieren. Aus welchem Baustoff?
Früher, als ich mit den Zweifeln noch sehr stark zu kämpfen hatte, dachte ich auf der Flucht vor der inneren Wahrheit oft: „Vielleicht mache ich das alles nur um Aufmerksamkeit zu bekommen.“ Kaum ein Moment würde sich für eine Resume diesbezüglich mehr eigenen als dieser: Aufmerksamkeit und Versorgung mit DIS – das wäre die blödste Idee, die man haben könnte. Wer versorgt werden möchte, sollte sich besser was anderes einfallen lassen. Als Betroffene von DIS steht man mit der ganzen Scheiße nämlich ganz schön alleine da. Wir suchen seit Ewigkeiten nach Hilfe, die es im Gesundheitssystem so nicht gibt. Mit unserer Störung gibt es uns dort praktisch gar nicht wirklich. Die wenigen Spezialisten sind oft heillos überlaufen oder nicht kassenfinanziert. In den ärztlichen Kontakten kämpfen wir beständig um Anerkennung dafür, dass es uns so, wie wir nunmal sind, überhaupt geben darf und wir keinen alternativen Schizophrenie Stempel erhalten, weil wir als Untersuchungsobjekt für den gemeinen Mediziner wie ein UFO aus dem All wirken und er sich unsere Lebensrealität gar nicht vorstellen mag. Wie oft haben wir im Kontakt mit psychiatrischem Fachpersonal lieber um unsere Innenwelt geschwiegen und uns einfach die Depression abgeholt, nur, um nicht wieder als verrückt hingestellt zu werden. Wir mussten auch den Schmerz tragen, als man uns in einer Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt sagte: „Soetwas wollen wir nicht in unserer Einrichtung haben.“
Nein, eine DIS erfindet sicher niemand wegen der Aufmerksamkeit.

Nun haben wir Ostern.
Ich spüre meine ganz reale Geschichte.
Ich habe eine ganz reale DIS.
Wir sind Viele.
Und wo verdammt noch mal soll ich mit den Dingen in meinem Kopf nun hin!?
Mich interessiert es einen Scheißdreck, ob du da draußen dir vorstellen kannst, dass derart grausame Dinge mitten in Deutschland passieren. Mir ist es passiert.
Ganz egal ob du das glauben willst oder das deinen Horizont übersteigt oder ob dir das für dein Sicherheitsgefühl unpassend erscheint.
Ich kann nicht einfach aus meiner Haut fahren und so tun, als wäre nichts. Für mich gibt es nichts mehr schönzureden oder wegzudenken. Die Gewalt war nunmal so. Glaube mir, es wäre mir auch lieber, wenn ich dir etwas anderes sagen könnte.
Wir wollen sein dürfen und als Mensch angenommen werden!
Wir haben ein Recht auf fundierte medizinische und therapeutische Versorgung!

67 Kommentare zu “Versorgungszerrissenheit

    • Danke dir für die Rückmeldung und die Spiegelung deiner Gefühle dazu! 🙂

      Ich hab ehrlich gesagt gar nicht mehr reagiert und einfach aufgelegt. Wir fanden das einfach eine bodenlose Frechheit. Zudem werden ja schließlich für die Arbeit zu der Thematik sexueller Gewalt bezahlt. Da kann man sich meiner Meinung nach nicht aussuchen, wie weit die gehen darf.

      • Ich bestehe ja nicht auf meine Diagnose. Wenn da wer ddnos draus machen will oder kPTBS oder f44.7, was sowieso die Diagnose ist, die ich auf allen offiziellen Dokumenten haben will: mir recht! Ich hab Therapiebedarf mit Zraumakiste – und ich bin auf Behandlung angewiesen!

      • Hmm, kann ich nachvollziehen. Ich halte das persönlich für sehr schwierig in der Umsetzung. Wenn das für euch alle in Ordnung ist, ist das sicher auch eine Option. Wie würdest du das dann mit den Innenleuten machen? Fühlen die sich dabei nicht ungesehen?

        Für mich wäre das so nicht machbar. Das habe ich in der Vergangenheit für uns so klar erlebt. Ich bestehe persönlich insofern auf die Diagnose DIS, als dass die Behandlung auch im Vergleich zur kPTBS oder DDNOS eine andere ist und die brauche ich dringend für mein System. Alles andere wird meinem Leben nicht gerecht. Ich bin auf die Zusammenarbeit mit meinen Innenpersonen angewiesen. Ich lebe den Alltag als Viele-Frau und das werde ich gerade in der Therapie nicht ausklammern.

        Ganz liebe Grüße,
        Sofie 🙂

      • Hallo S, ich habe gerade 1000 Wörter in Dein Kommentarfeld getippt, weil ich Deine Fragen so interessant finde. 🙂 Ich mag Dich aber nicht zumüllen, daher hab ich einen Blog-Artikel draus gemacht (Di übernächste Woche); nur kurz: mir wurde das so erkärt (und ich für mich finde das auch schlüssig, möglicherweise ist das aber für Dich ganz anders?): Man kann eine DIS entweder mit den einzelnen Symptomen beschreiben, in meinem Fall wäre das: Alltagsamnesien F44.0, dissoziativer Stupor F44.2, dissoziative Trance F44.3, dissoziative Bewegungsstörung F44.4, dissoziative Empfindungsstörung F44.6 – wenn so viele Kriterien „erfüllt“ sind, macht man da ein F44.7 draus, das meine Symptome beschreibt. Wenn man diesen Symptomen (v.a. dem, was während meiner Alltagsamnesien passiert) ein Denkmodell dahinerlegen will, dann wäre das DIS F44.81. Man kann sich also bei jeder einzelnen DIS-Patientin entscheiden, ob man auf dem Level der Symptomberschreibung bleiben will (wie ich das von meinen Behandlern ohnehin fordere auf offiziellen Dokumenten) ODER ob man der Symptombeschreibung ein Denkmodell zugrundelegen möchte (das extrem hilfreich ist beim Verstehen des eigenen Seins). Eine der führernden Traumafachkräfte in unserem Land ist meine Psychiaterin und sie ist der Meinung, dass es in der Behandlung von F44.7/81/9 KEINE wesentlichen Unterschiede gibt. Eine PTBS vs. dissoziative Störung, DAS wäre ein großer Unterschied, nicht aber die 44-er-Diagnosen. Da schreibst Du etwas ganz anderes dazu. Es wäre sehr hilfreich für mich, wenn Du mir kurz diese Unterschiede beschreiben magst.
        LG s.

      • Liebe Sonrisa,
        da bin ich mal gespannt. 🙂

        Eine DIS ist kein Denkmodell sondern eine grundlegende Persönlickeitsstruktur. Wenn du jemanden als „Uno“ klassifizierst, weißt du noch lange nichts über seine Denkmodelle oder Symptome.
        Bei einer DIS weißt du nichts darüber, wer die Symptome gerade derzeit erlebt. Du weißt nicht mal, wer den Stupor hat, wer die Amnesie erlebt, wer im Trauma hängt… Bei einem „Uno“ wäre es relativ einfach. Es ist der, der gerade auch draußen und da ist. Ein komplexes System bei DIS ist weit mehr als ein Zusammenschluss von Symptomclustern und zugrunde liegenden Denkmodellen. Das zeigt auch die Hirnforschung mittlerweile ganz eindeutig. Eine Innenperson KANN eine der genannten dissoziativen Störungen haben, muss es aber noch lange nicht. Innenpersonen müssen nicht zwingend dissoziativ sein. Die Persönlichkeitsstrukturierung macht sehr wohl einen gewaltigen Unterschied für die Behandlung auch im Gegensatz zur DDNOS. Die richtigen Teile müssen zusammengefunden werden und ihre Persönlichkeit verstanden. Sonst arbeitet man an den Problemen vorbei. Das kann man sich sparen. Nicht umsonst machen manche Menschen Ewigkeiten Therapie ohne auch nur einen kleinen Schritt weiter zu kommen, solange ihre DIS nicht aktiv einbezogen wird. Das liegt daran, dass dann nur Symptome, nicht aber die Innen-Menschen dahinter ernstgenommen und behandelt werden. Ich hoffe es ist etwas klarer, was ich meine?

        Persönlich bin ich übrigens der Meinung, dass sich die Persönlichkeitsstruktur der DIS auch mit einer Integration nicht mehr verändert. Aber das ist nochmal eine ganz andere Nummer…

        Liebe Grüße und schöne Ostern,
        Sofie 😊

        P.s.: Sofern das oben nicht ohnehin einfach ein Tippfehler war, schreib doch bitte entweder meinen Namen aus oder lass ihn einfach ganz weg. Der Anfangsbuchstabe fühlt sich für mich nicht gut an. 😉

      • Spannend…für solche Gedanken würde ich gerne mit euch an einem Tisch sitzen, am besten mit Blick aufs Meer und super leckerem Essen 🙂 Für mich ist es auch anders, als die Addition von Symptomen…zumal ich von den 44.1-6 kaum was habe… gleichzeitig wird es mit dem Begriff „Persönlichkeitsstruktur“ so philosophisch… ich mag gerne die Hirnforschung, wobei ich nicht weiß, ob die wirklich von „Innenpersonen“ sprechen (das ist für mich dann wieder nen Komstrukt), ich stelle es mir so vor wie verschiedene Gehirnreale, mal speichert mein Gehirn in Region A, mal in B. Ähnlich das Phänomen der Wahrnehmung: Nimmt grad Region A oder B die Situation oder den Menschen mir gegenüber wahr?… (und klar könnte man diese Gehirneareale dann Innenpersonen nennen) (und Innenpersonen finden das gar nicht lustig, als Gehirnareal bezeichnet zu werden). Für mich im Moment am Wichtigsten ist, dass ich mehrere Wahrnehmungen NEBENEINANDER stehen lasse, nicht eine für wahrer halte als eine andere und mich selbst nicht verurteile für manches, was gefühlt oder wahrgenommen wird und im Außen vielleicht sogar sichtbar, als „kindlich“ oder „ängstlich“, auch wenn Ich es ganz anders empfinde…

      • Wer weiß, vielleicht klappt das ja irgendwann mal. 😉

        Wir finden uns in dem was du beschreibst sehr wieder. Dieses „Nebeneinander“ existieren dürfen ist auch für uns grade ein ganz wichtiges Gefühl.

        Liebe grüße und frohe Ostern! 😊🐇🦋

      • Ja, dieses NEBENEINANDER von Wahrnehmungen kommt mir über die Lippen… es „viele“ oder „mehrere“ zu nennen nicht… „Ich-Wir sind viele“, geht überhaupt nicht… geht mir nicht über die Lippen… „Wieso nicht?“, frag ich mich wirklich oft

      • Hmm, das find ich spannend! 🙂
        Ich brauche das „Nebeneinander“, weil es für mich so gut beschreibt, dass da eben mehrere gleichzeitig sind. Damit fühlen wir uns gut gesehen.

        Vielleicht steckt in dem „Viele sein“ für dich noch mehr direkte Anerkennung des Schrecklichen drin, dass das so schwer auszusprechen ist?

      • Wenn ich all diese Antworten und Diagnosen 44….etc. so höre, da stehen in den Einschätzungen meiner Theras auch einiges – müsst glatt nachschauen welche Nummer ich da nach dem Punkt 44. drin habe.
        Spielt das wirklich eine Rolle für das Heilewerden? Ich habe zeitlebens soviele falsche Diagnosen bekommen – ich will nicht mehr in die Schubladen rein.
        Ich stelle ernsthaft die Frage an Euch ob es für unsere Heilung wirklich wichtig ist welche Nummer wir bei der Krankenkasse haben?
        Ich finde eher, dass wir Noten bräuchten für die guten und die schlechten Traumatherapeuten bräuchten um nicht immer wieder an die falschen zu gelangen.

      • Hi Melinas, das ist tatsächich etwas, wo ich dürber nachdenken, das als größeres Projekt anzulegen: Eine Therapeutendatenbank mit Bewertungen. Das große Ziel muss ein: Es muss fair sein – es geht halt auch nicht, dass sich jemand kurz voll ärgert und dann aus Zorn eine Bewertung verfasst… Aber ads wäre SO SINNVOLL, wenn es da mehr austausch gäbe als nur Google Plus Unternehmensbewertung… lg

      • Wir haben hier eine Datenbank mit über 5000 Einträgen, die zumindest die Therapieform, und generelle Informationen ob der Therapeut mit Trauma, dissoziativen Störungen oder DIS arbeitet und ob auch die Innenpersonen mit einbezogen werden. 2016 hatte ich von gut 1000 Therapeuten Rückmeldungen bekommen. Aber aus Kosten- und Zeitgründen ist das momentan etwas auf Eis. Nun erstelle ich solche Listen erstmal bei Anfrage und reichere sie dann mit allen Informationen an, die wir bekommen können. Aber eine qualitative Einschätzung nehme ich nicht vor.

        Bewertungen sind immer sehr kritisch zu sehen. Ein Beispiel ist eine Therapeutin, die von zwei Betroffenen als extrem schlecht eingestuft wurde und eine Betroffene meinte sogar, dass man dieser Thera die Erlaubnis entziehen müsste. 3 Monate später ging eine andere Betroffene dort hin. Nun ist sie seit über 1 Jahr dort in Behandlung und fühlt sich sehr gut aufgehoben, verstanden und mach gute Fortschritte, so wie sie es auch als Ziel hatte. Aus dem Grund ist in unseren Listen nie eine Bewertung zu finden.

      • zu „Der Bunte Ring“
        Nun, vielleicht hat diese – jene Therapeutin in den 3 Monaten später mit ihrem Supervisor gearbeitet (nachdem sie kläglich versagt hat bei den Vorgängern) und was dazu gelernt…3 Monate sind schließlich ein Vierteljahr…. und in den ersten Wochen lief es bei mir ja auch immer noch gut – bis das Vertrauen anfing und die schwierigen Innens sich halt raustrauten….aber genau damit konnten meine Theras nicht umgehen. Jedenfalls hat diese Thera bei den vorhergehenden missbehandelten Klienten (Dunkelziffer mit eingeschlossen, die die sich nicht bei Dir gemeldet hatten) eine Menge Leid geschaffen und Retraumatisierung. Aber prima, wenn sie mit deren Hilfe nun eine bessere Therapeutin geworden ist ….dafür sind wir ja schließlich da (Sarkasmus) 😉

      • In dem speziellen Fall ging es nicht um fachliche Kompetenz sondern wie es Sonrisa schreibt um menschliche Inkompatibilität.

        Fachliche Inkompetenz ist dagegen z.B. etwas wo sich hier sogar Therapeuten melden und sich aus der Datenbank streichen lassen mit dem Vermerk, dass sie die nötige Qualifikation nicht haben.

      • Wie schön, dass es doch auch reflektierte Therapeuten gibt. Manchmal glaube ich mit denen liese sich letztlich besser arbeiten, als mit Therapeuten die denken sie wüssten schon alles…

      • Hallo, das ist es eben. Man müsste wirklich die konkrete Situation angeben müssen – denn es ist ein Unterschied, ob es einfach menschlich nicht kompatibel ist oder tatsächlich Dinge gesagt wurden, die objektiv gesehen Schaden machen. lg

      • Hallo Melinas,
        persönlich geht es mir dabei weniger um eine Nummer für die Krankenkasse, sondern darum, dass ich mit meinem Grundlebensgefühl verstanden werden möchte. Das gehört bei mir zur DIS. Deshalb lege ich da auch wert drauf und reagiere allergisch, wenn Therapeuten diese Wahrheit nicht anerkennen wollen.

        Insofern finde ich, dass die „Diagnose“ DIS insofern wichtig ist, wenn sie für den Betroffenen zum Grundverständnis seines Menschen seins beiträgt. Als Schublade wird’s schwierig, weil dennoch jeder individuell ist. Da geb ich dir recht.

        Liebe Grüße,
        Sofie

      • Grundsellbstverständnis, ja da hast Du natürlich recht, das möchte ich natürlich auch, dass das in der Therapie verstanden werden wird. Aber braucht man dazu wirklich den Diagnoseschlüssel und irgendwelche Zahlen? Wir sind Viele und Punkt. Aber es hat mich auch ganz fuchtig gemacht, wenn ich so eine Antwort wie „ja wir haben alle verschiedene Anteile in uns“ – ich fühlte mich da auch nicht wirklich „grundverstanden“. Seit einiger Zeit kratzt mich das nicht mehr so – weil ich mehr und mehr verstehe, dass den Unterschied ein Uno gar nicht verstehen kann- woher denn auch.
        Und meine hoffentlich nächste Therapie, die IFS arbeitet von Haus aus mit den verschiedenen Teilen in uns und die Arbeit dabei ist sozusagen „Innenkommunikation“ in Begleitung. Ich lege Wert auf Selbstwirksamkeit (was für mich heißt: ich will den Weg, das Maß und das Ziel bestimmen) und diese IFS richtet sich nach den verschiedenen Innens, die sich zeigen. Zumindest hoffe ich, dass das ausreicht.
        Ich für mich kann inzwischen ohne, dass jemand DIS oder DDNOS o.ä. dies versteht, leben, ich erkläre es auch niemanden mehr. Für mich ist es wichtig, dass ich weiß wie ich funktioniere – aber zum Verständnis für mich selbst waren die Infos darüber beim mich kennenlernen sehr, sehr wichtig.

      • Ich bin so ergriffen von eurer Diskussion hier…
        Im Moment „weiß“ ich nicht, welche Diagnose ich habe. Offiziell steht die kPTBS aber dass das schon lange nicht mehr reicht, ist klar.
        „Mir“ ist gerade in der Therapie das wichtigste, dass zumindest dort sich alle hervor trauen können und gesehen und geschätzt werden. Dort darf es sein. Und zu Hause, „bei mir“, allein, da kann ich hinhören aber in der Außenwelt ist Funktionieren die Hauptsache. Ohne dabei alle anderen hinten abzustellen. Aber es ist schwierig, da die Balance zu finden.
        Und dann… ja Anerkennung des seins! Ich diskutiere da noch ein wenig mit meiner Therapeutin. Für eine komplette DIS „reicht“ es nicht und kPTBS ist (viel viel) zu wenig. Und so fühlt sich jede Diagnose irgendwie falsch an und immer jemand ungesehen.

      • Hi Du, DAs ist für MICH eine sehr komplexe Frage. Und meine GF würden da auch unterschiedlich antworten (wollen, aber nicht dürfen, denn: ein Körper; konsistentes Auftreten nach außen ist wichtig). Ich arbeite, ich bin sozial eingebunden, ich will nicht, dass Leute über meine psychiatrische Störung bescheid wissen (für einen Preis: es ist ein HEIDENaufwand! ich frag mich eh inzwischen ernsthaft, obs das echt wert ist?), schon gar nicht über etwas, das als Persönlichkeitsstörung klassifiziert ist – und unter allen Persönlichkeitsstörungen gerade eine, die es dzt. „nicht gibt“ (haha!!!), bzw. selbst in Fachkreisen strittig ist in ihrer Existenz. Somit hat sich die WIR-Form für mich erledigt (bis ich irgendwann aus dem Arbeitsmarkt ausscheide, regulär oder frühzeitig); natürlich kann dem Plan was dazwischenkommen: Derzeit werden Dissoziationen weniger, somit wird mein Fell gegen die Welt automatisch dünner, das Theaterspielen für die Welt wird schlechter koordiniert. Vielleicht ist es bei mir irgendwann gar keine bewusste Entscheidung, sondern passiert einfach so – so ein Outing. Keine Ahnung. Ich kann inzwischen fix sagen: „Ich bin kein Einsmensch.“ Das weiß ich sicher. „Ich bin viele“ – das schaffe ich nicht, das ist zu viel Statement, da möchte ich mich verstecken gehen. Ich kann auch inzwischen gut unterscheiden, ob ein innerer Konflikt ein Einsmenschkonflikt ist oder ob da mehrere aus ich eine Schlacht gegeneinander schlagen – das fühlt sich radikal anders an!
        Ich glaube schon, dass es geht: viele in einem Körper. Anderen Menschen glaube ich das sofort! Ich bin nicht sicher, ob ich es mir glaube? Ja, ich denke, ich glaube mir das. In der Klink muss ich ehrlich sagen, dass es mir inzwischen nicht mehr schwer fällt, mein subjektives Erleben dem Personal gegenüber zu äußern, z.B. „Ich habe kein Problem mit x, aber jemand anders aus ∑ich fürchtet sich schrecklich vor…“ Ich muss gestehen: Es fällt ein Stein von mir ab, das äußern zu DÜRFEN, damit gehört zu sein und keine komischen Antworten zu bekommen.
        Mit den Symptomen – das ist bei mir ganz schwierig. Das ist eigentlich erst „für alle“ da, seit ich das BuJo so regelmäßig betreiben kann. Und es ist total erschreckend! Es ist fürcherlich! WIE VIEL Zeit fehlt, WIE VIEL dieses und jenes, wie unfassbar viel Stupor nötig war, weil da ein jüngerer Anteil so überfordert ist und gleichzeitig von anderen aus ∑ich mit dem Tod bedroht wird, sollte dieses Ich jemals einen Ton sagen. Das ist alles völlig überwältigend, und es wundert mich nciht, dass ich ausgerechnet meine Symptome so verDISen muss…
        lg s.

      • Hi Sofie, tut mir total leid wegen des Namens. :-/ Entschuldigt bitte. Ich bin leider sehr schlecht, mir derlei zu merken und hoffe, dass mir das in Zukunft nicht nochmal unabsichtlich passiert (es ist gerade wirklich schwierig, solche Infos an mehrere aus ∑ich weiterzureichen – wäre mein persönliches Erleben dazu, aber das klingt so arg schräg :-/ ) alles Liebe, s.

  1. Ich möchte weder, dass Du Dich herausgefordert, verletzt oder sonstwie belastet fühlst durch meinen Kommentar. Ich schreibe deshalb nur:

    Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du die Versorgung und Unterstützung bekommst, die Dir wirklich hilft und nutzt.

    Und ich wünsche Dir und allen Deinen Schmetterlingen doch schöne Ostern! Bitte! (Ich mag Euch!)

    Ganz liebe Grüße!

    • Lieber Sternenflüsterer,
      das tue ich nicht. Dich betrifft meine Kritik und der Schmerz grade ja auch ganz und gar nicht. Musste nur meinen ganzen Systemfrust einfach mal loswerden. Insofern keine Angst. 😉

      Vielen lieben Dank für deine guten Wünsche! Das tut gut zu lesen!

      Wir machen aus Ostern das Beste, was sich irgendwie hinkriegen lässt! Ein Lächeln haben wir durch deinen lieben Kommentar jetzt schonmal auf den Lippen. 😊

      Ganz liebe Grüße zurück! 🦋❤️

  2. Lasst Euch mal eine sehr lange Runde in den Arm nehmen…!
    (Auch wenn es dann erst recht weh tut.)

    Ich finde mich sehr wieder in Deinen Gefühlen. (Auch wenn ich nicht annähernd soviel Gewalt erlebt habe wie Du.)

    Auch mir stößt die Arbeitsweise des Gesundheitssystems mehr als sauer auf. Da nützt es dreimal nichts, dass ich x-Mal versichert bekomme im web, es gäbe diese bekloppte 2-Jahressperrfrist nicht. Wenn die Kasse nicht zahlt, dann zahlt sie nicht: PUNKT. Dann stehe ich, so wie viele andere von uns, mit dem ganzen Scheiss alleine da.
    Einklagen!!! Jaja – dazu haben kranke Menschen, insbesondere Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sehr viel Kraft…

    Nichtsdestotrotz: Möge das viele Grauschwarz schnell weiter ziehen. Vielleicht will es nur heute bei Ech verweilen…?!

    Liebe Grüße aus der Himbeersplitterei

    • Vielen Dank! 🤗

      Ich glaube die Folgen von Gewalt lassen sich nicht an der Menge messen. Immer wenn sie auftaucht, ist es einmal zu viel und viel zu schlimm für die Betroffene.

      Da hast du wohl recht. Es braucht Kraft, Geduld und Geld für den Anwalt. Alles Dinge die Betroffene so oft nicht haben. Ich fürchte unser Gesundheitssystem pokert genau darauf…😕

      Liebe grüße von den bunten Schmetterlinge zurück! 🙂

  3. Liebe Sofie, ich denke an euch… DIS um Aufmerksamkeit zu bekommen, hörte ich ja nun auch grad als Hypothese… wie furchtbar… wollte ich nur Aufmerksamkeit, würde ich mir etwas aussuchen, was gleichzeitig Aufmerksamkeit und glücklich macht, was schön ist, bunt und lebendig und keine DIS, die täglich zu einem neuen Ringen herausfordert… Welche Finanzierung kann so nicht weitergehen? Therapie? Oder Lebensunterhalt?… Ich denke an euch…

    • Vielen lieben Dank, Birke! 😊
      So schade, dass du das auch grade hören musst.

      Die Therapiefinanzierung ist leider gekippt. Da muss ich mir einfallen lassen, wie ich dann weiter mache. Ist aber grade gar nicht so einfach. Lebensunterhalt ist nämlich derzeit auch so ein Thema…

      Liebe Grüße,
      Sofie

      • Wegen Zwei-Jahres-Frist oder wegen Übernahme von nicht kassenärztlich zugelassener Therapeutin? Und was machen eure Kliniküberlegungen? Mal gemeinsam nen paar Tage wegfahren, sich austauschen und kochen, spazieren gehen, einfach mitienander sein dürfen, fände ich auch mal wunderbar… vielleicht auch Ideen und Kraft entwickeln, um gemeinsam öffentlich zu werden…oder auch einfach, um Zeit und Raum zum da sein zu haben…

      • Im Grunde ist es eine nicht kassenärztliche Therapeutin, die aber nach DEGPT ausgebildet ist. Bislang konnte ich die Therapiekosten anderweitig aufbringen. Das klappt jetzt leider nicht mehr so.

        Klinikorganisation läuft. 😊

        Oh ja, Raum zum neu sortieren und Zeit zum gemeinsamen Kräftebündeln wäre sicher toll.

      • Was ist mit dem Kostenerstattungsverfahren? Ich habe es darüber geschafft, auch wenn es wirklich sehr sehr schwer und anstrengend war.
        Ich glaube wirklich, dass es Zeit wird, laut zu werden.
        In mir formen sich Gedanken, dass es mit so viel Unwissenheit bzgl. dieser Diagnosen einfach nicht weitergehen kann.

      • Ich muss das mit der Therapeutin alles nochmal absprechen, sobald sie aus dem Osterurlaub zurück ist.
        Der Moment ihrerseits das Thema anzusprechen war sicher so kurz vor den Osterfeiertagen denkbar ungünstig und jetzt kommt auch noch die „Zwangspause“ durch ihren Urlaub dazu. Vielleicht findet sich ja darüber doch eine Möglichkeit.

        Es freut mich sehr, dass du die Unterstützung für dich durchsetzen konntest! 😊 Das macht Mut, es doch auch einmal zu versuchen.

        Ja, die Lautheit diesbezüglich muss kommen. Wie das verlaufen wird ist noch unklar. Aber da muss sich dringend was ändern und das wird es mit Sicherheit auch.

        Ganz liebe Grüße,
        Sofie

      • Ja, der Zeitpunkt ist sehr ungünstig gewählt von ihr, das tut mir leid. Bei Fragen, zur Kostenerstattung kannst du dich gern melden.
        Verlier bitte den Mut nicht.
        Ich bin gerade durch all die Beiträge hier und auf den anderen Blogs so sehr getroffen. Schon seit vielen Tagen bedrückt und fassungslos wegen all der schrecklichen Erfahrungen mit dem Helfersystem. Da muss sich irgendetwas ändern (können).

  4. Liebe Sofie… Ich bin einmal mehr erschüttert und betroffen und sprachlos. So gerne würde ich dir etwas Trost und Zuversicht spenden.
    Ich möchte dir sagen, dass es Orte und Menschen gibt, wo alle Schmetterlinge willkommen. Und mich tröstend zu dir setzen und dir sagen, dass du nicht allein bist.

  5. Liebe Sofie,
    Im Grunde habe ich kaum Worte dafür wie wenig Unterstützung du erhältst. Wie schwierig es ist. Obwohl ich auch von mir diesen Kampf kenne, die Ignoranz etc.
    Es ist grausam was du von dieser Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt hören musstest. Wissen die in welchem Bereich sie arbeiten? Was soll das? Es tut mir sehr leid. Keine Ahnung ob trösten da hilft. Mir ist mehr danach in Verbundenheit mit euch die Wut über derartiges Verhalten heraus zu lassen.
    Wir wünschen euch ganz viel Kraft und alles was ihr braucht um gut über die Feiertage zu kommen und dass ihr alle Hilfe bekommt, die ihr braucht und auch verdient. 💖
    Von Herzen alles Liebe
    „Benita“

    • Liebe Benita,
      ich habe mich durchaus auch gefragt, wofür die ihr Geld bekommen. In dem Fall werden sie sogar staatlich finanziert. Das ist ein seltener Luxus, den sie anscheinend nicht zu schätzen wissen.

      Wut ist auch gut. Da sind wir auch sofort mit dabei. 😊

      Vielen Dank für die guten Wünsche!
      Wir wünschen euch ebenfalls ein Osterfest ganz nach eueren Vorstellungen und Bedürfnissen! 🥚🐇🐣

      • Wir schließen uns der Wut an.
        Haben auch so ähnliches mit denen erlebt. Es ist wirklich krass, die Therapeutin dort, wir waren persönlich vor Ort, wollte uns erzählen, es sei doch menschlich Blackouts zu haben, es sei nicht so schlimm. Viele sein gibt es nicht… Auf unsere Frage, was wir tun sollen um Hilfe zu erhalten, bekamen wir eine Gegenfrage, ob ich Kinder habe! Als ob die Info nicht bereits im Fragebogen stunde! Also lenkte man uns gleich mit der ernsten Frage ab, ob ich denn einen Hund habe. Da platzte ich dann fast vor Wut, denn mein Mann brachte mich von unserem Hund begleitet dahin. Er saß direkt vor ihr und ging nach der Begrüßungsrunde mit meinem Mann raus!

        Ja, so kann es auch laufen bei staatlich finanzierten Hilfestellen für Opfer von sexueller Gewalt…
        Ohne Worte.

    • Ähnliche Erfahrungen durfte ich auch schon machen: Letztes Jahr suchte ich Begleitung für ein Konfrontationsgespräch mit meinen Eltern. Thematik sollte auch der Missbrauch sein. Ich habe das gesamte regionale Traumanetzwerk „abgeklappert“. „Ja, wir begleiten Gespräche dieser Art, aber nicht zu sMB in der Kindheit!“ Immer wieder diese Absagen – dass trieb mich in tiefste Krisen hinein. Wenn nichtmal DIE zuhören, die es eigentlich können sollten…!

      Nochmals liebe Grüße von Himbeere

      • 😱 Das finde ich schockierend!!! Dafür sind die doch da! Wozu arbeiten die denn!? Ein Konrontationsgespräch sollte doch wirklich unterstützt werden können, sonst braucht es ja die Einrichtungen nicht. Was hatten sie denn für Gründe für diesen Ausschluss? Waren sie wegen der Reatraumatisierungsgefahr dagegen? Traumatisierungen durch sexualisierte Gewalt sind doch extrem häufig und wahrscheinlich deren täglich Brot…

  6. Sie haben es abgelehnt.
    Ohne Angabe von Gründen.
    Einfach so: ‚Sowas machen wir nicht.‘

    Nach der letzten telefonischen Absage hätte ich nur ins Auto steigen brauchen…
    Glücklicher Weise hatte ich keine halbe Stunde später Termin bei meiner Therapeutin. Wieder mal Schwein gehabt.

    Armes Deutschland.

  7. Liebe Sofie,

    was Beratungsstellen anbelangt habe ich leider schon ähnliche Erfahrungen machen müssen…Aber ich hatte auch „Glück“(schade, dass man überhaupt Glück haben muss…) und wurde sehr lange von einer wirklich guten Psychologin einer Beratungsstelle unterstützt.
    Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass sich ein Weg zur Therapiefinanzierung findet! Ich finde es schlimm, dass so viele Betroffene so hart für die Therapie kämpfen müssen…Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass man so lange Therapie finanziert bekommt (und zwar bei Leuten, die sich auch auskennen) wie es eben notwendig ist. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass jemand Therapiestunden in Anspruch nimmt, wenn es nicht wirklich notwendig ist. Ich könnte mir jedenfalls eine bessere Freizeitgestaltung vorstellen 😉
    Ich wünsche dir und euch viel Kraft, auch um trotzdem gut über die schwierigen Ostertage zu kommen.
    Wir haben an schwierigen Tagen immer ein Teelicht brennen als kleines Licht gegen die Dunkelheit und als eine Art Symbol, dass wir an alle denken, für die diese Tage schwer sind.

    Liebe Grüße
    Bunte Sterne

    • Die Idee mit dem Teelicht finde ich sehr schön! 🙂

      Eine gute Therapeutin hatten wir vor extrem langer Zeit auch mal über eine Beratungsstelle. Leider gibt es die nicht mehr. Die Qualität ist der Einrichtungen ist da sicher sehr unterschiedlich.

      Wir danken euch für die lieben Wünsche und denken auch an euch! Wir wünschen euch ebenfalls schöne Ostertage mit ganz vielen Lichtblicken! 🐇🦋🥚

  8. Liebe Sofie mit Deinen bunten Schmetterlingen,
    ehrlich mich schockiert das eigentlich gar nicht mehr. Ich habe sooooviele ähnliche Erfahrungen mit solchen angeblich zuständigen Institutionen gehabt. Mich macht das nur noch wütend und ich reagiere meist sarkastisch darauf. Ich kann Deine Wut sehr gut verstehen und habe sie kräftig mit Dir gelesen und nachvollziehen können, es entlastet ein wenig momentan aber leider viel helfen tut es nicht. Aber vielleicht gibt es Dir Kraft, fürs nicht aufgeben, nach neuen Lösungen zu suchen. Irgendwo gibt es eine Sofie – ganz bestimmt.
    Ich drück Dich auch gaaaaaanz fest – bis Du lachen musst.

    • Ganz lieb zurückdrück. 😊 Vielleicht lachen wir ja jetzt beide?

      Eine Lösung wird sich sicher irgendwo finden müssen. Manchmal wäre ich einfach nur froh, wenn ich nicht auch noch in dem Bereich immer wieder danach suchen müsste.

      Danke dir, dass du mir wütend bist! Dieses Muster an Missständen, ist einfach immer wieder nur traurig…

  9. Leider decken sich die hier beschriebenen Fälle mit dem, was ca. 90% der Betroffenen (heute genau die 700ste deutschsprachige Person) berichten, wenn sie Der Bunte Ring kontaktieren.

    Seit 2014 bin ich nun bereits aktiv um die Öffentlichkeit und Fachpersonal zu ‚briefen‘. Ich habe Workshops abgehalten, mehrere Vorträge gehalten, Diskussionsrunden mit Fachleuten gehabt, Interviews in verschiedensten Zeitungen gegeben, TV-Berichte drehen lassen, 3000 Therapeuten in Deutschland angeschrieben und mit Informationen versorgt, mit 30 Kliniken in den Dialog gegangen, mit 7 Krankenkassen versucht Einzelfall-Entscheidungen zugunsten der Betroffenen zu erreichen, 5000 Flyer sowie 1000 Visitenkarten verteilt, mit 3 regionalen und 14 bundesweiten Organisationen zusammengearbeitet sowie 4500 Telefonate geführt, 70.000 Chatnachrichten mit Betroffenen geschrieben und 32 SHG-Treffen geleitet.

    Und ich habe das Gefühl es wird nicht besser, sondern noch viel schlimmer – sowohl was die Menge an Bedarf als auch sie Qualität der Hilfsleistungen angeht.

    Es frustriert, dass es so ist…

    • Lieber der Bunte Ring! Es gibt von mir ein herzliches DANKE für all deine Bemühungen! Bitte hör nicht auf (eher tun wir uns zusammen 😉 ). Die Frustration kann ich nachvollziehen.
      Ich habe u.a. ganz tolle Erfahrungen mit einer Beratungsstelle gemacht. Es scheint also auch irgendwo – noch an viel zu wenigen Stellen – aber dennoch vorhanden, die Stellen zu geben, die sich kümmern wollen. Das sollte doch ein kleiner Hoffnungsschimmer sein, dass es möglich sein kann, adäquate Hilfe zu geben und zu bekommen.
      Deine Arbeit ist so wertvoll und ich bin so froh, dass es Menschen wie dich gibt, die sich einsetzen.
      Alles Liebe MrsTingley

    • Ich bin auch -wie MrsTingley- eher für „zusammentun“ wie für aufgeben… habe auch sehr gute Erfahrungen mit einer Beratungsstelle gemacht

    • Alle großen Veränderungen der Weltgeschichte führten zu viel Widerstand. 😉

      Danke dir für deine Arbeit! Nicht Aufgeben!
      Und danke dir auch für die Rückmeldung deiner Erfahrung! Manchmal tut es schon gut einfach nicht alleine zu sein. 😊

    • Vielen Dank für eure Antworten. Es tut gut zu wissen, dass das was hier getan wird, bei euch positiv gesehen wird.

      Nein, ich habe nicht vor aufzugeben. Aber eure Reaktion bestärkt sehr im weitermachen!

      Ich bin sehr dankbar, wenn ich Informationen zu Beratungsstellen oder Helfern bekomme, mit denen gute Erfahrungen gemacht wurden. Ich gebe so etwas an andere Betroffene bei gezielten Anfragen nur anonymisiert weiter.

      Wie auch immer ihr ein „zusammentun“ euch vorstellt, gerne würde ich mich dazu mit euch austauschen. Ich denke per E-Mail oder evtl. telefonisch wäre da sinnvoll, oder?

  10. Pingback: Das „stimmige Körpergefühl“ – … Leben mit dissoziativer Identitätsstruktur

  11. Liebe Sofie,
    Wir fühlen mit euch so mit. All diese Sachen müssen auch noch ausgerechnet in diesen schweren Tagen zusammen kommen. Das ist so gemein!
    Wir möchten euch auch ganz lieb drücken und trösten. Würde euch gerne sagen: das wird schon irgendwie werden, ihr seid so weit gekommen, es wird sich irgendeine Tür auftun, damit euch geholfen werden kann.
    Ihr seid echt nicht alleine. Es gibt so viele von uns, und wir verstehen dich/euch wirklich und fühlen mit euch mit.
    Manchmal haben wir auch das Gefühl, nun ist es echt zu viel, aber dann rappeln wir uns unbemerkt wieder auf oder kommen tatsächlich mit den gegebenen Umständen klar, was schon echt erstaunlich ist…
    Alles Liebe für euch und ganz viel Kraft.

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