Es ist fast Mitternacht.
Wir sitzen auf dem Balkon und starren in die Sterne. Die Straßenlaterne stört mit ihrer Lichtverschmutzung. Eine dicke Decke hält uns warm. Wir sind leer. In den Augen warten Tränen darauf geweint zu werden. Die Dunkelheit ist kühl. Wenn mich nur der alltägliche Stress ebenso kalt ließe.
Wir könnten Sterne zählen am Himmelszelt. Wie damals. Sie sind das Licht in der Nacht. Diese weißen Silberpunkte glitzern am stärksten auf dem schwarzen Hintergrund und plötzlich ist da außer unserer Welt noch etwas anderes. Es gibt einen Kosmos, den wir im hellen gar nicht hätten sehen können. Die Zeit fliegt vorüber. Die Wunden bleiben.
Eine Grille zirpt.
Ich gehe nach drinnen und greife zum Telefon.
Freundschaft ist wie die Sterne am Himmel. Sie macht die dunkelsten Stunden heller. Wir wechseln einige Worte, ehe wir einschlafen.
Als wir aufwachen pfeifen die Vögel.
Die Dunkelheit ist längst vergangen. Wir fühlen uns gerädert. Wir leben zu wenig. Unsere Berufung ruht.
Möge sie bald wieder fließen…
Weißt Du um Deine Berufung?
Wissen ist ein großes Wort. Sagen wir so – wir spüren, dass unser Herz bestimmte Dinge in diesem Leben gerne tun will und es uns ein inneres Bedürfnis ist, das zu leben. Wie die Reise letztlich aussehen wird und wie sich das genau umsetzt, weiß man ja nie, aber es gibt ein Gefühl für unsere „Herzensangelegenheiten“.
Also bei mir ist das so, dass etwas in mir weiß…in etwa – die Richtung – wofür ich da bin. 😉
Das ist schön. Ich finde, das hat etwas sehr beruhigendes. 😊