Schmerzwellen fluten unser sein.
Sie tragen unterschiedliche Namen.
Mal ist Ebbe, dann wieder Flut. Aber das Meer ist immer da.
„Verrat“ und „Verzweiflung“ und „Überforderung“ und „Kindheitsschmerz“ und „Schutzlosigkeit“ schreien sie gegen meine Synapsen, bis mir vor Seelenkummer fast der Kopf platzt. Es rüttelt mich. Mein Körper vibriert. Jede Faser schüttelt sich. „Wo warst du, schützende Mutter!?“ „Und wo bist du heute!?“
Meine Not nimmt sie nicht an. Sie kämpft ihren Kampf und lässt mich darin untergehen. Sie tut ihr Bestes, aber ist das Beste auch genug? Das sind die Momente, in denen klar wird, weshalb wir viele sind. Es gibt die aktiven Täter und eine Muttertäterin, die vor allem mit Passivität glänzt. Mit ihrem Nicht-Eingreifen, dem Nicht-Verstehen und dem Nicht-Sehen-wollen. Egal was passierte, die Verantwortung blieb alleine bei uns.
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