Hinter den Gläsern der grünen Idylle sprang mein Herz. Zurück blieben nur ein paar Scherben. Mich hatte man ausradiert. Bemerkt hat es niemand, wobei „nicht bemerken wollen“ wohl die bessere Bezeichnung wäre. Wenn die Welt draußen blüht, ist ganz gleich wie es hinter der Fassade aussieht.
Dick waren die Scheiben zwischen mir und der Welt. Bald war sie ebenso unwirklich wie die Idylle selbst. Alles unerreichbar fern in Nebel gepackt. Durch die gebrochenen Scherben, sah ich nicht nach draußen und das Draußen schaute bald auch nicht mehr zu mir herein. Wer sieht sich schon gerne die klirrenden Sprünge des Lebens an!?
Doch das Herz, das blieb heil. Es hatte das Grauen hinter sich zurückgelassen und sich einstweilen in Sicherheit gebracht. Später ist es zurückgekehrt. Heute schlägt es tapfer gegen den Schmerz. Es pulsiert in Mitten all der Scherben und spürt sein Leben. Durch die Scheibe kann ich die Idylle sehen – Nicht die von damals , die echte – und Freunde sehen meinen Scherbenhaufen.
Sehr schön be- und geschrieben. – Das mit dem Entstehen der Scherben ist schlimm. Aber, Du hast es selbst geschrieben: Dein Herz pulsiert mitten unter ihnen. – Das ist schön
Ich kann mir vorstellen jede einzelne Scherbe, die Du bist, die zu Dir gehört, die von Deinem Herzschlag vibriert, in den Himmel zu halten. Durch jede, sei sie auch noch so klein, noch so spitz, vermag Sonnenschein und Sternenlicht zu scheinen, kann ich Farben erkennen. Jede vermag zu funkeln und zu glitzern.
So sind sie alle schön, auch die, die ob ihrer Traurigkeit oder der Schuld, die sie meinen mit sich tragen zu müssen (obwohl keine von ihnen je schuldig geworden ist), ein wenig matter scheinen – die gehören sogar zu den schönsten, denn sie tragen die besagten Dinge für die anderen mit.
Du, die Du all diese Scherben bist und sie zu Schmetterlingen werden ließest, bist schön.
Vierle liebe Grüße!
Danke, lieber Sternenflüsterer! 😊
Beim lesen mussten wir tatsächlich auch schmunzeln, weil wir festgestellt haben, dass wir Schuldgefühle mittlerweile überwiegend wirklich gut im Griff haben. Den Begriff haben wir so gut wie ganz aus unserem Vokabular gestrichen. Für uns gibt es nur noch Verantwortung und die liegt mal mehr und mal weniger bei uns.
Schöne Herbstgrüße! 😊🍁☀️
Schön geschrieben. Toll