
Wir sitzen in einem Gartencenter und starren vor uns hin. Vor mir dampft mein Ciabattabrötchen mit Käse und Schinken. Im Glas blubbern verzweifelte Kohlesäurebläschen, bis sie platzen. Im lauten Stimmengewirr der Umgebung höre ich mich kaum selbst. Meine Nase wundert sich für einen Moment über einen ungewohnt süßlichen Duft. Er kommt von der Orchidee, die als Deko die Tische ziert. Die Stimmung lädt zum Verweilen ein.
Wir beobachten die Menschen, die ihren Kaffee teils hastig in sich hineinschütten, als gäbe es einen unausgesprochenen Wettkampf, wer zuerst die kleine Pause am Nachmittag beendet, weil man ja ach so beschäftigt ist. In der Ecke spielen Kinder mit Bauklötzen. Eine Mutter genießt die Zeit mit einer Freundin bei Kuchen und Tee. Familien, Rentner, Berufstätige und Freizeitaktive freuen sich auf Kuchen und Gebäck. Dabei kommunizieren sie eifrig. Mitten im hastigen Treiben wird eine Person fast verschluckt. Es ist eine Frau. Kaum 30 vielleicht. Ruhig sitzt sie am Tisch. Ihre Gesichtszüge sind milde. Lange braune Haare umspielen ihre Hüften. Mit zittrigen Fingern umschließt sie in aller Ruhe ihr Glas. Sie wirkt so, als wäre sie sich für den Moment selbst genug. Sie beobachtet wie wir und genießt die stille Unterhaltung mit der Umwelt. Die Welt einmal mit anderen Augen sehen… Wir befinden uns bald in einem Zustand zwischen den Zeilen. In einem Mehr als außen sichtbar wird. Jedes Lächeln, jede Körperhaltung, jede Mimik und jedes Wort erzählen Geschichten über den Menschen dahinter. Sie weben ein Geflecht das sich Erfahrung nennt. An langen grünen Pflanzenstängeln windet sich der Eukalypthus empor. Nelkenblüten tun so, als wären sie mit ihm verwachsen. Unser Herz schlägt. Fühlen heißt leben.
Bald ist eine Stunde vergangen. Die Zeit flog schnell dahin, wie ein kleiner freier Vogel, der sein ganz eigenes Lied singt. Wir trinken aus. Eine Nelke wird uns nach Hause begleiten. Etwas wird sie die Eindrücke noch im Herzen halten, bis sie welkt. Es sind diese Momente, in denen uns das Leben freundlich zulacht, winkt und uns sagt: Alles ist gut, wie es ist.
Das sind wunderbare Eindrücke und genau so nehmen wir die Welt wahr wenn wir uns Zeit nehmen, Gartencenter haben etwas meditatives an sich, wenn wir durch die Gänge mit lauter bunten Blumen laufen, diese unglaublichen Gerüche der Blüten aufsaugen, ja das ist leben…lg
Danke euch fürs Teilen euerer Eindrücke! 😊 Die Blumenabteilung ist dort noch etwas kahl. Im Moment finden sich nur wenige Zimmerblumen und die Floristik in den Gängen. Das wird sich jetzt im Frühjahr sicher bald wieder ändern. Etwas Meditatives haben diese Besuche aber zu jeder Jahreszeit. 😊 Vielleicht sollten wir ins Gartencenter ziehen, dort ist die Stimmung besser. Habt Ihr Lust? 😉
Oh ja da sind wir direkt mit an Bord, ihr könnt gerne bei den Zimmer Blumen einziehen, wir in den Außenbereich..
Super! 😊 Dann geh ich jetzt schon mal die Koffer packen…
Hihi, wir schlafen bei uns zuhause im Gewächshaus zusammen mit ganz viel Blumen und so 😃
Wie wunder schön ihr immer schreiben könnt….
Selbst Beiträge mit eher weniger schönen Themen machen mir – erst recht ein solch Schöner hier – ein Gefühl, als säße ich bei Euch.
Als sei ich ein kleines bißchen in Euch – irgendwo als stiller Beobachter.
Und als dürfe ich sehen, fühlen und sein, wie/wo ihr seid und was ihr fühlt.
Es haut mich immer wieder um, welch Fähigkeiten mit Worten ihr habt. Vielen Dank ❤
Vielen herzlichen Dank für dieses große Kompliment! 😊 Wir hoffen dass du dann beim Lesen auch etwas zur Ruhe kommen konntest und Kraft tanken. Das haben wir heute Nachmittag nämlich…😉
🙂 Ja, das ging
Prima! 😊