Impulse aus dem Innen – Handlungsimpulse als Ausdruck dissoziierter Erinnerungen

Wenn die Informationen aus der Schattenwelt nun auftauchen, geschieht das zunächst [häufig] durch Handlungsimpulse, die man selbst nicht versteht, wie z.B. Fresszwang, Kaufsucht oder auch die Bereitschaft sich auf Dinge einzulassen, die man eigentlich ablehnt, suizidale Impulse auszuführen, an Plätze zu gehen oder sich mit Menschen zu treffen, die man unangenehm oder eklig findet.

Gaby Breitenbach, Innenansichten dissoziierter Welten extremer Gewalt, Asanger Verlag, 5. Auflage 2016, S. 142

 

Das Eingangszitat beschreibt auf eindrückliche Weise einen Zustand, den wir an uns selbst mehr als oft beobachten konnten: Man tut etwas und weiß gar nicht weshalb, weil es dem bewussten Anteil eigentlich widerstrebt so zu handeln. Die Krux an der Sache: Man kann es auch nicht einfach sein lassen, weil etwas/jemand durch einen hindurch am bewussten Wollen vorbeiagiert. Tatsächlich wurden derartige Impulse in der Vergangenheit meist dann kontrollierbar, wenn wir ihren Ursprung wieder zuordnen konnten. Wenn sie auftauchen kommen sie jedoch häufig aus dem Nichts und abgekoppelt von anderen Erinnerungsfragmenten, die erklärend wirken könnten. Keine Bilder, keine Gerüche, kein Körpergefühl. Die traumatische Erfahrung zeigt sich allein im Impuls, der zurück ins Bewusstsein schwappt. Er scheint Ausdruck des eigenen Handlungswillen zu sein und gleichzeitig ist man sich dabei furchtbar fremd. Die nahenden Ostertage führen derzeit dazu, dass einige dieser Erinnerungsfragmente mit impulshaftem Charakter wieder vermehrt auftreten. Wir haben uns dazu entschlossen deshalb diesen Beitrag mit unserer persönlichen Sicht auf dissoziierte Handlungsimpulse zu schreiben.

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