Rituelle Gewalt als Alltagsperson erschließen

In den letzten Tagen haben wir uns aus persönlichen Gründen nochmals sehr intensiv mit dem Bereich der rituellen Gewalt auseinander gesetzt. Anlässlich der Feiertage haben wir Revue passieren lassen, wie unser Heilungsprozess in den letzten Jahren im Bezug auf diese Thematik verlaufen ist. Ohne Zweifel war es der Teil unserer Geschichte, der die größten Widerstände in uns hervorbrachte. Obwohl die Erinnerungen eindeutig in unserem Kopf waren, leugneten wir lange vehement. Die Annäherung bedeutete ein jahrelanges, schmerzhaftes Ringen, um innere Wahrheiten. Neben vielen anderen Stolpersteinen auf dem Weg stellte ein besonderes Problem auch das öffentliche Bild dar, das von ritueller Gewalt existiert und das es mir als Alltagsperson zusätzlich schwer machte meiner Wahrnehmung zu vertrauen. Denn das war nicht „meine“ Welt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur sehr begrenzt überhaupt bewusste Erinnerungen. Es klaffte ein tiefer Graben zwischen meiner Geschichte als Alltagsperson und der Geschichte anderer Innenpersonen. Den galt es zu überwinden. Unterschiedlicher hätten die Lebensrealitäten nicht sein können.

Wenn man im Innen verwirrt ist, versucht man oft Antworten im Außen zu finden. Vieles von dem, was in mir auftauchte konnte ich anfangs so gar nicht einordnen. Ich verstand gewisse Impulse nicht, wusste mit den Bildern nichts anzufangen, konnte nicht deuten, was meine Körpersymptome erzählten und war bei manchen Erinnerungen schlicht davon überzeugt, dass ich wahrscheinlich einfach verrückt werde. Rituelle Gewalt in Büchern hat so gut wie immer etwas mit Satanismus zu tun. Auch Therapeuten verknüpfen häufig diese Ideologie mit dem Begriff der rituellen Gewalt. Die Täter tragen bei den Ritualen lange schwarze Kutten, opfern Tiere und Kinder, verwenden satanistische Zeichen und richten ihre Opfer unter anderem in grausamen Ritualen ab. Damit konnte ich mich zunächst einmal so gar nicht identifizieren. Zu den Splittern, die damals auftauchten passte das nicht. Der Fehlschluss, den ich manchmal daraus zog, war folgender: Bei mir ist das ja gar nicht so, wie in den Büchern, deshalb habe ich auch keine rituelle Gewalt erlebt. Wie so oft in meinem Leben, begann also alles mit dem seltsamen Gefühl, dass etwas davon auf mich zutraf, aber irgendwie wusste ich auch noch nicht wie. 

Relativ schnell habe ich mich dazu entschlossen, für eine gewisse Zeit einfach gar keinen Input von  Außen mehr zuzulassen und mich alleine auf das zurückzubesinnen, was in mir ist. Den Rat würde ich heute jedem geben, der sich unsicher ist, wie seine eigene Geschichte abgelaufen ist. Lesen verwirrt in dem Falle oft mehr, als es nützt und wenn nach dem Lesen etwas an Erinnerung auftaucht (was könnte mehr die eigenen Erfahrungen triggern, als Traumaliteratur!?), ist man sich auch noch unsicher, ob man es ernst nehmen darf oder ob man nur Phantasien auf der Grundlage des Lesestoffs entwickelt hat. Der zweite Schritt bedeutete, mich so gut wie möglich von den Vorannahmen über gewisse Gewaltstrukturen zu lösen und mir zu erlauben „meine eigene Gruppierung“ zu entdecken. Dazu gehörte, mir eine gewisse Metaebene zum Thema ritualisierte Gewalt zu schaffen. Das sah beispielsweise so aus, dass ich mir überlegte, welche Inhalte aus meinem Leben als Alltagsperson an dem Begriff der ritualisierten Gewalt andocken. Wenn ich ritualisierte Gewalt einfach mal ganz weit fasse, als Gewalt mit religiösem Kontext, gab es Punkte, die ich auch mit meinem Alltagsbewusstsein damit verbinden konnte. Meine Eltern waren, zumindest tagsüber und nach außen, streng katholisch. Satan und Gott waren immer ein wichtiger Teil der Erziehung. Sie überwachten und straften, wenn meine Gedanken und Handlungen nicht den vermittelten Werten entsprachen. Natürlich konnten sie sämtliche Gedanken lesen und wussten immer, was ich tat. Als Drohung bestimmten sie mein Leben als Kind. Auch die psychische und physische Gewalt, die mir durch Erwachsene in meinem Umfeld geschah, rechtfertigte sich zum Teil aus religiösen Überzeugungen. Mit der Erkenntnis öffneten sich weitere Türen zu meiner Geschichte. Was darüber nämlich passiert war, ist, dass ich den Begriff der ritualisierten Gewalt für mich zum ersten mal ernst nehmen durfte. Mit meiner eigenen individuellen Bedeutung. Er hatte damit einen Bezug zu meinem Leben als Alltagsperson. Das Gehirn kann mit den eigenen Assoziationen immer etwas anfangen, nicht jedoch zwingend mit fremden. In meinem Alltag gab es keine Männer mit Kapuzenumhängen, wohl aber war Religion auf andere Art und Weise präsent. Die vorhandenen Informationen des Gedächtnisses aufzugreifen, erschließt damit zusammenhängende neuronale Netzwerke und die brauchen wir ja, um unsere Geschichte zu finden. Die Erfahrung habe ich im Verlauf unserer Heilung immer wieder gemacht. Steigt man achtlos über die kleinen Splitter, die sich zeigen, bleibt der Zugang zu den weiterführenden biographischen Informationen aus. Sie sind der Schlüssel zum Schloss und es lohnt sich ihnen Aufmerksamkeit zu schenken und sie nicht mit einem „So schlimm war das ja gar nicht“ einfach beiseite zu wischen. Sie sind wie Brücken in die „andere Welt“. Sie sind der Teil, der in unserem Bewusstsein hängen blieb, bevor in der Not der Wechsel zu einer anderen Innenperson erfolgte. Auch wichtig an dieser Stelle: Alles war schlimm und darf ernst genommen werden! Wenn es nicht schlimm gewesen wäre, wäre es kein Erinnerungsfragment. Dafür muss es weder harte körperliche Gewalt, noch Missbrauch oder Vergewaltigung beinhalten. Wenn es dich bewegt, zählt es. Dazu kommt: Die Ergänzungen anderer Innenpersonen beginnen immer mehr Sinn zu machen, je mehr vom Grundstock realisiert wird. Mein heiles Alltagsleben war objektiv betrachtet nämlich alles andere als heil. Ich hatte die Gewalt nur zur Normalität umgedeutet und als solche damit dissoziiert. 

Dieses Vorgehen half die scheinbaren Widersprüche der unterschiedlichen Erinnerungen Schritt für Schritt zu einem Gesamtbild zu vereinen, in dem sie plötzlich stimmig waren. Wenn dann die Erinnerungen kamen, musste ich sie nicht mehr oder zumindest nicht derart stark mit Zweifeln in eine Ecke stellen. Sie passten irgendwann ins Gesamtbild. Heute ist die Frage eher, was will mir ein Fragment sagen und wo gehört es hin, als es komplett zu leugnen. Alles hat seine Bedeutung, manchmal dauert es nur etwas, bis man sie wirklich begreifen kann. Biographie erfassen bedeuten in diesem Fall ein sich Schicht für Schicht annähern an den gewaltsamen Kern. Oftmals will man dabei als Außenperson zu schnell zu viel. Man möchte ja verständlicherweise auch einfach endlich wissen, was passiert ist und weshalb die Seele so gequält ist. Man fragt sich, was denn die Auseinandersetzung mit verbalen Verletzungen bringen soll, wenn es auf der anderen Seite doch eigentlich darum geht wenigstens mal nur eine Vergewaltigung anzuerkennen und zu verarbeiten. Denn man spürt das Ausmaß ja, auch wenn man es nicht annehmen kann. Man drängt dabei nach vorne, sucht nach Wissen und bekommt dabei immer mehr Verwirrung, weil sozusagen die „Basics“ noch nie eingeordnet wurden. Das verkennt auch die Tatsache, das vieles in organisierten Gewaltsystemen nunmal auch auf subtilen Manipulationen beruht. Die „harte“ Gewalt wäre ja deutlich einfacher auch als solche einzuordnen und damit von sich selbst distanzierbar, wenn nicht eine Art allgegenwärtige, unbewusste Stimmung vermitteln würde, dass die eigene Wahrnehmung falsch ist und das, was im Verborgenen passiert, richtig. Die Rituale und Abrichtungseinheiten sind die Spitzen des Eisberges, der seine breite, stabile Basis im täterdurchtränkten Alltag findet. Genau genommen arbeitet man also mit jeder Emotion, mit jeder noch so kleinen Verletzung und mit jeder identifizierten Stimmung schon an der Wurzel der gewaltvollen Exzesse, die letztlich eine Grundhaltung zum Leben nur noch einmal nachhaltig im Opfer verankern sollen. Der Alltag macht das Trauma erst „glaubwürdig“. Würden dort tatsächlich völlig andere Werte gelebt, käme es gar nicht bis zu einer DIS, weil die Unerträglichkeit der Traumatisierungen aufgebrochen werden würde. Das Trauma würde ins Bewusstsein drängen. Es ist die Natur jeder Traumatisierung das schnellstmöglich zu tun und zumindest im Nachgang Lösungen zu finden. Keinen anderen Sinn verfolgen (von Tätern ungewollte) Flashbacks. Sie werden von der Psyche in der Hoffnung ins Bewusstsein geschickt, dass sie zum einen zukünftig ähnliche Gefahren abwenden und zum anderen die überwältigende Erfahrung im Nachhinein begriffen und integriert werden kann. Die subtile, alltägliche Doppelmoral von organisierten Tätersystemen verhindert das Auftauchen aus der Dissoziation bewusst. Sie hält einen gewissen Pegel an Abspaltung auch im Alltag als notwendig. Es gibt nicht auf der einen Seite den Alltag und auf der anderen die Gewalt. In Wirklichkeit sind das zwei Seiten einer Medaille. 

Ich merke gerade, dass ich vermutlich noch sehr viel länger zu diesem Thema schreiben könnte. Für’s Erste will ich es nun aber dabei belassen. Heute weiß ich sicher, dass ich ritualisierte und organisierte Gewalt erlebt habe. Nicht immer trugen meine Täter dabei schwarze Kutten. Manche Trainings fanden durchaus auch in ganz normaler Hose und normalem Hemd statt. Dennoch gehören sie in ihrem Aufbau in den Bereich der ritualisierten Gewalt. Ich habe gelernt meine Erinnerungen zu akzeptieren und vor allem erkämpfe ich mir Stück für Stück das Vertrauen in meine alltägliche Wahrnehmung zurück, ohne die das nicht möglich wäre. Manche unserer Erfahrungen ähneln den Beschreibungen anderer Betroffener, manche sind auch ganz anders. 

Habe Mut deine eigene Geschichte zu entdecken!

36 Kommentare zu “Rituelle Gewalt als Alltagsperson erschließen

  1. Liebe Sofie,

    als stille Mitleserin einfach mal eine „danke“. Das Thema interessiert mich als Sozialarbeiterin (und als Privatperson) wirklich.

    Gruß
    Carolin

    • Liebe Carolin,
      danke dir für deine liebe Rückmeldung! Wir finden es immer schön, wenn LeserInnen sichtbar werden und ihre Gedanken hier lassen.

      Liebe Grüße und einen schönen Sonntagabend,
      Sofie 🦋

      • Liebe Sofie,
        irgenwie hatte ich das Gefühl, ich müsste doch noch was schreiben.
        Ich lese deinen/euren Blog schon etwas länger und einiges was du/ihr schreibst hat mir sehr geholfen, meine eigene Biographie zu verstehen. Selber habe ich keine DIS, dafür war der Beginn der Traumatisierung wohl zu spät (mit ca.10 Jahren), und es handelte sich auch nicht um RG, sondern um eine lang dauernde krasse emotionale Vernachlässigung. Trotzdem sehe ich im Erleben Parallelen.
        Bei mir war/ ist Heilung sehr langsam möglich, und ich wünsche allen Betroffenen, dass sie den richtigen Weg dazu finden.

        Ganz liebe Grüße
        Carolin

      • Liebe Carolin,
        schön, dass du hier nochmal deine Erfahrungen mit uns teilst! Ich denke es gibt auch ohne DIS und RG sicher viele Überschneidungen mit den Themen und Erlebensweisen auf diesem Blog. Emotionale Vernachlässigung ist extrem grausam für die Psyche. Wir wünschen dir, dass die Heilung weiter voranschreitet und du deinen Weg so gehen kannst, wie er für dich am stimmigsten ist.

        Ganz liebe Grüße,
        Sofie

  2. Liebe Sofie,
    vielen Dank für diese Ermutigung und das Teilen deiner Geschichte!! Es ist so beruhigend zu hören, dass auch andere mit „ihrer Geschichte“ kämpfen und dass es kein persönliches Versagen ist, seine Geschichte (noch) nicht zusammenhängend erzählen zu können. Ich finde es soo schwierig eine gute Balance zwischen den Infos von Außen und den Infos von Innen zu finden, denn ohne Infos von Außen, werden manchmal gar keine Infos von Innen angetriggert und würden vielleicht nie das Tageslicht erblicken. Und gleichzeitig dann die Zweifel, ob die Infos einfach von Außen einfach nach Innen gewandert sind und doch gar nicht stimmen. Und wie darf man die dazugehörigen Körperreaktionen einordnen…sie können könnten viel erzählen und doch sagen sie wiederrum nichts. Vielleicht hat das da in mir auch noch gar keine Stimme oder es darf keine Stimme haben…?! Diese ganzen Fragen treiben mich manchmal echt in den Wahnsinn…möchte ich doch einfach nur verstehen, warum ich bin, wie ich bin! Wie habt ihr es geschafft, die Geduld aufzubringen als Alltagsperson, das Nichtverstehen auszuhalten und trotzdem zu vertrauen, dass es eine Wahrheit gibt, die alles erklärt?
    LG von den Himmelsstürmern

    • Liebe Himmelsstürmer,
      oh, Geduld… das ist total mein Thema. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich schon hier saß, wie ein trotziges Kind auf den Tisch gehauen habe und zu meiner Freundin gesagt habe, dass ich jetzt aber endlich wissen will, wie das alles war.😄 Vermutlich gehört auch das einfach dazu. Manchmal ist das alles einfach zum Haare raufen. Schließlich liegt in dem Wissen wollen ja auch die Hoffnung, dass es damit endlich besser wird. Was mir immer wieder geholfen hat, ist sich in den Momenten auf das zu besinnen, was ich schon weiß und zu schauen, wo sich etwas in der Vergangenheit schon erklärend zusammengefügt hat. Das schafft mit der Zeit etwas Vertrauen, dass alles irgendwie einen Sinn hat und nicht nur als reines Hirngespinst daher kommt. Einfach finde ich das aber immer noch nicht. Grade aktuell kämpfe ich auch mit ein paar Erinnerungssplittern rum, die mir teilweise die Luft zum Atmen nehmen, die ich aber noch nicht richtig verstehen kann.

      Es ist ganz und gar nicht euer Versagen euere Geschichte nicht zusammenhängend erzählen zu können. Das ist vielmehr völlig normal und ein Zeichen von Dissoziation.

      Im Bezug auf getriggerte Körperreaktionen weiß man zumindest, dass es sich um Erinnerungen handelt. Es ist dann nur die Frage woran. Die Geschichten, die der Körper erzählt, sind jedoch auf jeden Fall glaubhaft und basieren eins zu eins auf Erfahrungen. Bessel Van der Kolk hat unter anderem viel dazu geforscht. Persönlich bin ich auch überzeugt, dass man auf reine „Infos von Außen“ nicht so reagieren würde, dass man emotional oder körperlich beteiligt ist, wenn man keine eigene Erfahrung in dem Bereich hätte. Da müsste man ja bei jeder dramatischen Geschichte im Fernsehen völlig neben die Spur geraten und das ist bei ganz vielen Dingen ja gar nicht so, sondern bezieht sich eher auf bestimmte Themenfelder. Der Zweifel hat es nur etwas leichter, wenn die Reihenfolge von äußerem Wissen zu inneren Reaktionen führt.

      Liebe Grüße und ganz viele Sonnenstrahlen,
      Sofie 🦋

      • Hey, danke für deine Antwort! Beruhigt ein bisschen und klingt alles ganz logisch und ich liebe eigentlich alles, was logisch ist und kann da auch gut mitgehen, aber in dieser speziellen Sache ist Mr. Zweifel leider immer schnell wieder am Start. Vielleicht müsste man sich bereits verstandende Zusammenhänge als Sprachdatei aufnehmen und regelmäßig vorspielen…keine Ahnung, wie das sonst gehen soll, dass man es nicht wieder „vergisst“.
        Das mit den Körpererinnerungen hab ich auch schon mal gelesen, ist auch beruhigend zu wissen, aber da mir oft die Geschichte dazu fehlt, bin ich sehr bemüht im „andere Erklärungen finden“ für die Phänomene.
        Und ja, „Geduld“ ist auch absolut nicht meine Stärke, aber vielleicht liegt es auch einfach daran, dass der Zustand so schwer auszuhalten und deshalb die Ungeduld so groß ist…
        Wie auch immer, Sonnenstrahlen nehme ich gerne und sende ein paar zurück!

      • Huhu, 😊
        Mr. Logik wohnt leider auf einer anderen Gehirnebene als Mr. Zweifel. Deshalb kommunizieren die Beiden leider oft nur sehr bedingt bis überhaupt nicht miteinander. Im Bezug auf’s Überleben zählt „Emotion first“. Das Gehirn verlässt sich also auf das, was empfunden wird und fragt nicht lange nach der Einordnung des Kollegen „Verstand“. Das Problem ist nur, dass der emotionale Zugang zum Trauma auch im Nachhinein aufgrund der Dissoziation nicht frei zugänglich ist. Kurz: Der Zweifel hängt maßgeblich von der Stärke der Dissoziation ab und geht langsam zurück, je mehr die dissoziativen Barrieren im Laufe der Therapie runterfahren dürfen. Das ist auch ein Grund, weshalb gerade die belastendsten Erinnerungen oftmals trotz ihrer starken Präsenz am heftigsten bezweifelt werden, weil die Barriere ins Bewusstsein durch Dissoziation auch entsprechend stark verstellt ist. Nur Mut und durchhalten! Das wird mit der Zeit alles klarer.

        Das mit der Sprachdatei finde ich eine gute Idee und einen Versuch wert. Vielleicht kann sie zumindest als Sicherheit daran erinnern, dass es auch Zeiten gibt, in denen etwas davon ins Bewusstsein gesickert ist.

        Danke für die Sonnenstrahlen! 😊

        Liebe Grüße,
        Sofie

      • Unser Gehirn ist schon ein Wunderwerk, dass es zu solch komplexen Vorgängen in der Lage war…fragt sich nur, warum Wunder sich heute anfühlen wie Wahnsinn?! Da brauchts wohl ebenso ein Wunder, um das wieder ins Lot zu bringen!
        Klingt also als müssten Mr. Logik und Mr. Zweifel mal zusammen an einen Tisch gerufen werden, um über eine mögliche Zusammenarbeit zu diskutieren…
        Einen Versuch ist es wert…
        Liebe Grüße!

      • Ja, das stimmt. Was für ein schönes Bild, wenn sich die beiden Treffen. 😊

        Wahrscheinlich sind Wunder für den Verstand einfach zu groß, um sie als solche zu erfassen. Da bleibt dann nur noch die Einordnung als Wahnsinn…

  3. Liebe Sofie, liebe Mitleserinnen,

    welchen Unterschied macht es für euch, zu wissen, was passiert ist? Wofür ist es für euch wichtig? Wie hilft das Wissen dabei im Heute besser leben zu können?

    LG

    • Liebe Sanne,
      für mich macht es vor allem den Unterschied, dass ich dann bewusst damit umgehen kann. Wenn ich nur auf einen Trigger reagiere, aber teilweise in den Momenten noch nichtmal weiß, wieso ich so reagiere, geschweige denn worauf, ist es für mich deutlich schwerer das zu händeln. Abgesehen davon habe ich über die Einordnung der traumatischen Erfahrung die Möglichkeit die Ursache in der Therapie zu verarbeiten und reagiere dann im besten Falle für die Zukunft gar nicht mehr oder zumindest nicht mehr so extrem. Das durfte ich schon öfter erleben und entlastet sehr. Für uns ist es auch im Bezug auf unsere Identität wichtig unsere Geschichte zu kennen. Wir wollen wissen wer wir sind und warum. Ich denke im Grunde ist es das Bedürfnis jedes Menschen seine Biographie zu kennen. Da geht es uns nicht anders. Es gibt hier sicher noch viele weitere Gründe. Das wären aber so die ersten, die uns ganz spontan einfallen.

      Liebe Grüße,
      Sofie

  4. Liebe Sofie,
    dieser Text berührt vieles in mir was ich gar nicht in Worte fassen kann. Ich fühle gerade viel Dankbarkeit, dass du Worte für etwas gefunden hast, das mich erstmal nur hier sitzen und weinen lassen kann, aber auf eine gute Art und Weise.

    Gerade kann ich gar nicht so viel mehr schreiben, doch wollte dir diese Rückmeldung mit einem “Danke“ hierlassen.

    Alles Liebe,
    herzgemeinsam

    • Liebe herzgemeinsam,
      ich danke dir für deine liebe Rückmeldung! 😊
      Manchmal ist das auch das Schöne in der Bloggerwelt, dass man sich von anderen Betroffenen Worte leihen kann, die man selbst grade noch nicht gefunden hat. Wir wünschen euch, dass der Artikel ein Stück zum Verständnis euerer Gefühle beiträgt und die Tränen heilsam und befreiend wirken.

      Danke dir, dass du dir trotz der Sprachlosigkeit die Mühe gemacht hast uns an eueren Gedanken und Emotionen zum Beitrag teilhaben zu lassen.

      Liebe Grüße und einen schönen Abend,
      Sofie

  5. Ein toller Beitrag.. Oh Gott wie oft wurde hier gezweifelt an Erinnerungen die kamen, die so anders waren, und keinen Sinn ergaben, doch alles wurde aufgeschrieben, für rituelle Gewalt hatten wir lange keinen Namen, hier wurde es oft als Wald Zeit benannt, ohne zu wissen um was es sich handelt..und auch den Druck den man sich selbst macht , ist hier gut bekannt, heute nennen wir es puzzle Stücke zusammen setzen, wir sagen alles hat seinen guten Grund wenn es sichtbar wird, auch wenn es erst später verstanden wird..

    • Dankeschön! 😊

      Wir freuen uns grade von euch zu lesen, dass ihr auch eueren eigenen Zugang zu der Thematik gefunden habt und mit den geläufigen Darstellungen auch euere Probleme hattet. Nicht, weil euch das passiert ist, sondern weil wir dadurch auch sehen, dass es anderen ähnlich ergeht, wie uns und wir kein Exot sind. „Waldzeit“ finden wir gerade einen guten neutralen Begriff, der es möglich macht erst einmal unvoreingenommen auf die Erinnerungen zu schauen und erst später genauer in einen Kontext einzuordnen.

      Liebe Grüße und einen schönen Abend!
      Sofie 🦋

      • Klar wurde hier auch viel gelesen, doch es gab immer wieder die Angst etwas nach zu ahmen, und das all zu oft..oft wenn viel gelesen wurde, war es immer auch ein Hinweis von innen das dieses Thema grad aktuell war , also es kann auch sehr hilfreich sein, die Zeit der Kinderpornografie wurde zB als filmzeit benannt..und nein ihr seid keine Exoten, wenn doch machen wir einfach mit, damit ihr nicht alleine seid..euch auch noch einen ruhigen abend..

      • „[…]wenn viel gelesen wurde, war es immer auch ein Hinweis von innen das dieses Thema grad aktuell war […]“
        Spannend. Das würde ja die These unterstützen, dass man das Lesen schon beginnt, weil ein bestimmtes Thema innen arbeitet und nicht erst ins Thema kommt, weil man liest. Im Grunde also genau umgekehrt, wie man es beim Zweifeln oftmals denkt.

  6. …und dann kommen doch wieder so viele Fragen. Mitten im großen Zweifeln lesen wir das und denken plötzlich- aha! da sind gerade nur gute Erinnerungen an früher, dann kann ja auch nix gewesen sein!…
    finde dieses ständige Vergessen so frustig. Weiß von Zeiten, wo erinnert (?) und gepuzzelt wurde, wo man sich teilweise wahrnehmen konnte gegenseitig bei uns, Erkenntnisse da waren…und das ist mal wieder alles weg, erscheint auch nichtig, ausgedacht… kein Zugriff auf gar nichts. Identitätsleerer Raum.

    Und trotzdem waren die Feiertage so schräg. Innen-Quälkram mit zeitgleichem NIchtglaubenkönnen. Nichtverständlichmachenkönnen.

    Es wäre so gut, etwas Wirkungsvolles gegen das Vergessen zu haben. Mehr tun zu können, als überlebwarten, bis wieder eine verlässlichere Helferstruktur im Alltagsaußen da ist, bis der nächste Intervall kommt…

    Viele Grüße!

    • Liebe Löwenzähne,
      ja, das „vergessen“ ist frustig. Mir hat irgendwann geholfen auch das Vergessen und die Zweifel als Teil der Traumafolgen zu sehen und damit als Bestätigung für das Trauma. Dann wusste ich, dass das alles grade zwar mal wieder ganz weit weg und nichtig scheint, aber im Grunde nur die Dissoziation am Werk ist und es nicht tatsächlich ausgedacht ist.

      Ich dachte früher auch immer, dass viel vom Außen abhängt. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass ich schon auch selbst was dafür tun kann, bei mir zu bleiben. Je mehr ich mir Gutes tue und für eine gewisse Stabilität sorge, umso eher habe ich auch Zugang zu den Erinnerungen. Stabilität bedeutet für uns z.B. grade aber auch, dass wir nicht normal arbeiten, Stress reduzieren, wo es geht und viel von dem tun, was in irgendeiner Form gut für uns ist. Dennoch bleibt es leider immer wieder ein Kampf…

      Viele Grüße zurück! 😊🦋

  7. Ich will nur Danke sagen.
    Verstehen tut gut und ihr habt sowohl im Beitrag als auch den Kommentaren so viel wichtiges gesagt. So gut…

    Ich schätze ich muss es gleich wieder lesen denn irgendwie ist es wieder aus meinem Hirn raus. Dabei fand ich es so gut und logisch und weiß jetzt gerade nicht mehr genau was da so logisch war… Merkwürdig! Dieses blöde Vergessen, dabei ist es keine Minute her… Aber kleine Teile blitzen durch…
    Ich freue mich, dass ihr wieder mehr aus den Zweiflen raus kommt und alles real für euch ist.
    Bei uns ist es auch gerade besser. Ich akzeptiere die Möglichkeit, weil sie die einzige Erklärung ist für all diese Dinge, die ich hier erlebe…

    Ah, das anlesen… Ja das ist gut zu hören, dass es nur ein antriggern des Bekannten ist und sich nichts täte, wenn da nichts wäre.
    Ja, ich denke auch, so heftige Gefühle und extreme Reaktionen, das kann man sich nicht anlesen. Das muss schon in uns gewesen sein und nur aufgewacht sein.
    Ich wüßt auch kein Grund etwas gelesenes für einen selbst zu übernehmen, erst recht wenn man nicht mal dabei gesehen wird wie man darunter leidet (von wegen Aufmerksamkeit)…

    Uns triggern sogar Texte aus der Bibel obwohl ich das immer noch nicht verstehe, weshalb das so ist. Die kleine, die Panik vor „Kirchenleuten“ hat… Es gab Flashbacks mit Kelchen und Altären… Aber ICH kann das nicht in mein Leben einordnen und erst recht nicht so wirklich dem Satanismus, von wegen rG. Auch wenn da Masken waren und dise Musik und… Ich weiß auch nicht. Ja Geduld. Vielleicht ist es ja tatsächlich rG. Alles bizarre Dinge um uns zu manipulieren um in Filmen und Prostitution zu machen was die wollen?
    Keine Ahnung.
    Ich glaub ich bin gerade etwas verwirrt…

    Danke euch und von Herzen alles Liebe ❤️

    • Liebe Vergissmeinnicht,
      wenn der Text grade nicht im Gedächtnis bleiben will, ist er vielleicht auch für den Moment zu viel… Kann sein, dass es zu einem anderem Zeitpunkt besser klappt.

      „Aber ICH kann das nicht in mein Leben einordnen und erst recht nicht so wirklich dem Satanismus, von wegen rG.“
      Ja, so ist das als Alltagsperson. Es ist fern von der eigenen Realität und doch immer wieder so schmerzlich nah. Was du beschreibst klingt nach RG. Es gibt wie gesagt auch andere RG, als die oft beschriebenen satanistischen Rituale und selbst der Satanismus ist nicht einheitlich. Da dürft ihr einfach schauen, wie es bei euch war. Manchmal ergänzen sich RG und die Abrichtung für Prostitution und Film. Teilweise haben sie aber auch eigene Ziele, Schwerpunkte und Sinnhaftigkeiten. Wie das bei euch war, werdet ihr sicher noch rausfinden.

      Ganz liebe Grüße,
      Sofie

      • Wir haben Gestern geschützt geschrieben wie sehr die Bibel triggert und Glauben ausüben problematisch ist…
        Da haben wir diesen Beitrag von euch verlinkt, weil ja, es passt so… Das Verhalten unserer Mutter, so ähnlich wie bei euch… Vermutlich ist es tatsächlich rG gewesen, wenn ich nur die Fakten anschaue. Und passt natürlich auch, wenn ich als ANP es nicht in mein Leben einordnen kann und das für mich kaum annehmen kann. Alles logisch.
        Aber innen sagt es, „das hast du dir ja fein ausgedacht und ne gute Ausrede gefunden damit es passt. Es ist in echt alles Humbug und nur Zufall dass Symptome und Dinge passen“…
        Ja, zerrissen fühlt man sich…

        Ganz liebe Grüße zurück ❤️

  8. Liebe Sofie,

    da schreibst du etwas Wahres mit dem Worte leihen oder vielmehr ist es, sich in Worten wiederzufinden, die etwas beschreiben, von dem man nicht mal wusste, dass es dafür Worte gibt.

    Mein und unser Hintergrund wird immer deutlicher, wobei dieser keine rituelle Gewalt beinhaltet, das ist mir noch wichtig zu sagen, damit kein falsches Bild entsteht. Vieles von dem was du schreibst fühlt sich dennoch genau so an und lässt sich übertragen.
    Ich lese wenig bei anderen Betroffenen, wenn es um Traumainhalte geht, weil ich meinen Kopf unbeeinflusst lassen möchte und zu sehr Angst habe, mir etwas “anzulesen“ und gleichzeitig macht es noch mehr Angst, die eigene Geschichte unabhängig von anderen Betroffenen und Erfahrungsberichten zu entdecken. Es sind diese vermeintlich kleinen Hinweise, die eigentlich ziemlich deutlich sagen in welchem Kontext die Gewalt ausgeführt wurde, wenn man sich auf genau diese eigene, individuelle Reise zu sich selbst macht.

    Ich bin gerad an dem Punkt, an dem ich langsam beginne zu verstehen was du hier geschrieben hast, die Augen zu öffnen, und zu wissen, damit nicht alleine zu sein, das tut schon sehr gut und macht Mut (sich selbst zu glauben), auch wenn es mir von Herzen leid tut, dass du durch all dies in gleicher, ähnlicher oder teilweise auch ganz anderer Art und Weise auch durchgegangen bist und durchgehst.

    Alles Liebe,
    herzgemeinsam

    • Hallo, 😊
      „Es sind diese vermeintlich kleinen Hinweise, die eigentlich ziemlich deutlich sagen in welchem Kontext die Gewalt ausgeführt wurde, wenn man sich auf genau diese eigene, individuelle Reise zu sich selbst macht.“
      Das hast du sehr schön formuliert! Genau so ist es.

      Im Grunde können auch Trigger beim Lesen nur triggern, wenn es eine eigene traumatische Situation gab, die angetriggert werden kann. Dennoch halten wir es ähnlich wie ihr und halten uns von Texten fern, die sich um Gewalt drehen, die wir selbst so bislang nicht erinnern. Es ist für uns dann einfacher uns zu glauben, falls irgendwann etwas auftaucht.

      Egal ob RG oder andere Gewalt, es bleibt im Kern Gewalt. Manche Zusammenhänge sind vielleicht etwas anders, aber vieles überschneidet sich bei komplexer Traumatisierung auch im Erleben. Wir „freuen“ uns auch oft, wenn wir hier von anderen lesen, dass sie unser Empfinden nachvollziehen können oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben, weil wir dann nicht mehr so einsam damit sind. Insofern verstehen wir gut, was du meinst.

      Dir auch alles Liebe,
      Sofie 😊

  9. Denken immer wieder mal an diesen Beitrag in den letzten Tagen… Vor allem zum Thema „Gott und Glaube“… Ja, wo sind die Zipfel zum Damals der Alltagsperson (en) zu diesem Thema??, fragen wir uns für uns im Moment, weil hier grad Bibeltexte „umgeschrieben“ werden… Echt fremd… Wollten einfach Danke sagen für eure Gedanken

    • Hallo liebe Zeitenmosaik,
      gab es denn in euerem Alltag so etwas wie Glauben in irgendeiner Form? Darf ich fragen, inwiefern ihr die Texte umschreibt? Musst du aber natürlich nichts dazu sagen, nur wenn ihr wollt.

      • Die aktuellen Umschreibungen siehst du im Blog… Körper unser, Schöpfungsbericht, Psalm 23 etc… Und die andere Frage, nach Glaube in unserem Alltag ist nicht so in Kurzfassung hier zu beantworten… Einmal (oder zweimal?) schrieb ich geschützt dazu schon was vor ein paar Wochen oder schon Monaten… Mehr vielleicht demnächst… Danke für dein Fragen…

  10. Liebe Sofie,

    ein ganz dickes ✨D✨A✨N✨K✨E✨ für deinen Text. Er beantwortet mir gerade so viele immer wieder aktuelle Fragen bzw. die EINE Grundfrage: Kann ich mir selbst trauen, „mich“ für wahr halten?
    Das ist ein ewiges Schwanken und mein innerer Zweifler (die ungläubige Thomasine) ist SEHR abwertend und eben ungläubig mit mir.

    „ … 6. MAI 2019 UM 10:25
    „[…]wenn viel gelesen wurde, war es immer auch ein Hinweis von innen das dieses Thema grad aktuell war […]“
    Spannend. Das würde ja die These unterstützen, dass man das Lesen schon beginnt, weil ein bestimmtes Thema innen arbeitet und nicht erst ins Thema kommt, weil man liest. Im Grunde also genau umgekehrt, wie man es beim Zweifeln oftmals denkt. …“

    Eines ist wohl erleichternd, weil es mir immer wieder geschieht: Die Reihenfolge …
    Ich lese inzwischen viel über Trauma und in der letzten Zeit über DIS, DSNNS, …und in ganz vielen meiner Bücher steht oft am Rand „RF“. Dann habe ich ZUERST etwas geschrieben- in Gedichten, Tagebuch, Mails oder in einem Bild ausgedrückt … und DANN erst etwas dazu gelesen … und war geflasht! SO OFT und in so vielem war ICH beschrieben …
    Irgendeine in mir MUSS es geben, die so vieles weiß, was der ANP nicht sieht oder sehen will oder verneint. Ich habe mich schon sehr lange für psychologische Themen interessiert. Hatte aber überhaupt keine Ahnung von Trauma uns Traumasymptomen. Das war für mich „uninteressant“- war da nach Vergewaltigung, Missbrauch, Unfall- alles nicht meins, wie ich dachte. Von dem, was ich bei Michaela Huber, Gabriele Kahn, … gelesen habe, habe ich vorher einfach nie etwas gehört. Bis vor zwei Jahren wusste ich gar nichts von meinen Traumatisierungen. Hätte jemand zu mir davon gesprochen, ich hätte ihn ausgelacht. Habe halt gedacht, ich sei sonderbar und habe immer versucht das zu verstecken.
    Dass andere das ähnlich empfinden und erleben wie ich, tröstet mich und macht mir Mut.
    Du, liebe Sofie, hast in dieser Hinsicht meinen Blickwinkel geöffnet und mir damit sehr weitergeholfen.

    • Liebe Silvia,
      wir danken dir für dein kreatives Danke! 😊
      Es sah gerade so schön aus, als wir die Kommentarfunktion geöffnet haben und die ganzen Sternchen gesehen haben.

      Wenn wir euch mit dem Beitrag weiter helfen konnten, freut uns das sehr! Wir finden es toll, wenn ihr die Reihenfolge von Lesen und selbst schreiben so bewusst nachvollziehen könnt. Ich kann mir vorstellen, dass das auch dabei Hilft auf sich selbst zu vertrauen. Manchmal geht es mir so, wenn ich eine neue Information irgendwoher bekomme und bemerke, dass ich schon vor Jahren das gleiches oder ähnliches erinnert habe.

      Ich glaube leider, dass man als Alltagsperson so vieles nicht weiß, was für einige Innen sonnenklar ist. Es ist halt nicht der Job eines ANP etwas darüber zu wissen und entsprechend ist man als Große manchmal etwas schwer von Kapee, wenn es um die traumatischen Erfahrungen geht. Aber immerhin machen wir Fortschritte… 😉

      Ich habe mich auch lange als sehr sonderbar empfunden, weil ich so vieles an mir nicht verstanden habe und überhaupt nicht einordnen konnte. Bei manchen Dingen geht es mir heute noch so. In der Hinsicht war die Diagnose DIS irgendwann sehr entlastend, weil es bei aller Schwere auch unglaublich viel erklärt hat.

      Liebe Grüße und einen schönen Abend!
      Sofie 😊🦋

  11. Pingback: Rituelle Gewalt…… | Wer wahrnimmt erfährt seine Wahrheit

  12. Liebe Sofie,

    vielen Dank für diesen berührenden Beitrag. Er macht mich ganz still. Ihr habt es geschafft, eine grausame Realität in Worte zu fassen und zumindest eine Ahnung davon entstehen zu lassen, was ihr alles erleben musstet. Und gleichzeitig so völlig ohne „bitte bemitleidet mich jetzt alle“, sondern mit einer ganz großen inneren Stärke. Und neben dem „Stillsein“ habe ich mich so gefreut, dass ihr offenbar schon so viele wichtige Schritte auf dem Weg des Verstehens gehen konntet. Danke für diesen sehr persönlichen und bewegenden Beitrag!

    Liebe Grüße,
    Jessica

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