
Die Nacht ist vorbei. Auf dem Balkon beobachte ich die ersten Bienchen dabei wie sie ihre kältesteifen Glieder in der Morgensonne wärmen. Wir tun es ihnen gleich und strecken unsere Arme und Finger nach oben. Eine Tasse Kaffee würde uns jetzt gut tun. Erst einmal atmen, danach die Pollen ausniesen und sich freuen, dass wir die Nacht überstanden haben. Auf dem Weg zur Kaffeemaschine werfe ich mir eine Allergietablette ein, bevor ich von meinen Nachbarn zur Unerwünschten Nummer 1 erklärt werde. Danach setze ich mich nach draußen. Ein leicht frischer Wind weht und ich frage mich, was der Tag wohl so bringen wird.
Viele Gewächse aus dem letzten Jahr haben den Winter überstanden. Die Begrünung auf dem Balkon muss ich deshalb nur mit wenig neuen Pflanzen ergänzen, wenn irgendwann die Gartencenter wieder geöffnet haben. Der Gründonnerstag war insofern gestern bei mir tatsächlich sehr grün. Die Kletterhortensie erfreute mich mit den frischen Blattknospen, die sich langsam auffächern. Die Rose schiebt mit kräftigem Wuchs und auch die Kräuterlein machen sich bereit für die nächste Saison. Löwenzahn nimmt sich Raum im Blumenkübel. Die Robustheit der Pflanze fasziniert mich. Gerade in diesen Tagen werden von uns erneut Löwenkräfte gefordert sein. Wenn der kleine grüne Freund die widrigsten Umstände für sich nutzen kann, werden wir es hoffentlich auch schaffen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie dankbar ich dafür bin, dass uns so viel Leben durch diese schwierigen Ostertage begleitet. Zeitweise fühle ich mich, als würde die Natur um uns herum unsere Angst aufnehmen, zart wiegen und sie uns als tiefe Verbundenheit zurück ins Herz legen.
Es war gestern gegen 20 Uhr, als fast minütlich ein Anstieg der inneren Anspannung zu verzeichnen war. Spätestens ab 21 Uhr wuchs sie zu Wellen von innerer Panik und Entsetzen. Träume fluteten den Nachtschlaf. Ich war erleichtert, als irgendwann die Morgensonne die Nacht durchbrach. Wenigstens kann man nun wieder bei Freunden und Bekannten anrufen und sich mit einem Plausch die Zeit vertreiben. Bienen summen während ich einen großen Schluck Kaffee zu mir nehme und die Bitterkeit spüre. Ein Schleier legt sich auf das Grauen. Alles ist gut – irgendwie. Trotz dem tiefen Schmerz in den hinteren Bereichen unserer Seele. Who cares!?
Selbstfürsorge ist selten so schwierig, wie an diesen scheiß Feiertagen. Alleine Essen und Trinken stellt eine Hürde dar. Ver- und Gebote prasseln in einer Dichte auf uns ein, dass man kaum noch weiß, wo man ansetzen soll. Wir haben beschlossen uns vermehrt darauf zu konzentrieren Flüssigkeit zu uns zu nehmen, weil man ohne Essen wohl ein paar Tage überlebt, ohne Trinken aber relativ schnell ernste gesundheitliche Probleme herbeiführt. Beim Tippen frage ich mich, wie viele Menschen mit einer vermeintlichen Essstörung in diesen Tagen wohl eigentlich unter Flashbacks von organisierter und ritualisierter Gewalt leiden und davon gar nichts ahnen?
Wir wünschen allen Leser_Innen gut durch die Ostertage zu kommen und mit sich und ihrem Innen in Kontakt bleiben zu können! Wir werden uns wohl von der Natur durch tragen lassen. Schreiben, basteln und malen geben uns wichtigen Raum für das, was ist. Passt gut auf euch auf! ❤️
Was für liebe Wünsche von Euch! Dankeschön! – Die Natur möge Euch durch die Ostertage geleiten und tragen, Eure Antennen dafür gehören zu den sensibelsten, die ich kenne. Schmetterlingsantennen halt! 🙂
Sehr liebe Grüße und eine Osterzeit, so schön wie nur möglich – Ich denke an Euch! 🐇🌷🥚💚
Dankeschön 🌸🌱🌼☀️ wunderschöne Gedanken liebevoll niedergeschrieben 💐
Die Wünsche geben wir gern zurück 💫
Kommt gut durch diese Zeit🍀
Ebenfalls Dankeschön für die Wertschätzung! 😊
Liebe Grüße und weiterhin eine gute Zeit,
Sofie
Auch von mir nur die allerbesten Osterwünsche und danke für diesen sehr wahren (und doch lebensbejahenden) Beitrag- 😊
Herzlichst: VVN
Dankeschön! 😊
Ich hoffe ihr hattet schöne Ostertage! Viel Kraft und eine gute Zeit! 🦋