§ 218 – Strafbarkeit von Schwangerschaftsabbrüchen abschaffen!?

Auf den social Mediaplattformen bekommen wir derzeit immer wieder Posts von verschiedenen Organisationen und Aktivistinnen angezeigt, die sich für Frauenrechte einsetzen. Im Bezug auf Schwangerschaft freuen sich derzeit viele über die Abschaffung des § 219a, der durch ein Werbeverbot bislang auch Ärzten unmöglich machte straffrei über Abtreibungen etwa auf ihrer Internetseite zu informieren. Dies unterstütze ich persönlich insofern sehr, als dass es jeder Frau möglich sein muss sich niederschwellig zu diesem Thema umfassende Fakten einholen zu können und auch die entsprechend angewandten Methoden von medizinischen Fachpersonen vorgestellt zu bekommen. In einem Atemzug sprechen Organisationen wie „Terre de Femme“ nun aber davon, dass auch der § 218 abgeschafft werden müsse, der Schwangerschaftsabbrüche prinzipiell als Straftatbestand sieht und sie nur unter ganz bestimmten Ausnahmebedingungen erlaubt. Die Organisationen sagen, dass man sich mit dieser Forderung dafür einsetze Frauen noch mehr Entscheidungsfreiheit zurückzugeben. Außerdem sollen die durchführenden Ärzte damit entlastet werden.

An dieser Stelle merke ich, dass ich mich wirklich schwer damit tue, dieses Vorhaben zu unterstützen. Ich bin vollkommen dafür, dass jede Frau die freie Möglichkeit haben muss, sich für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch zu entscheiden. Dass dafür die Notwendigen Informationen zur Verfügung stehen müssen, erklärt sich von selbst. Die Idee einer künftigen kompletten Straffreiheit von Schwangerschaftsabbrüchen sehe ich jedoch enorm kritisch. Nachfolgend will ich erklären weshalb:

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Mutterschmerz, Trauer und Alltag ohne Kompromisse

Draußen ist es feucht. Immer wieder fällt ein schwerer Tropfen vom Himmel. Die herbstlichen Nebelschwaden des Morgens verziehen sich langsam und verschmelzen zu klarer Luft. Im großen Baum neben dem Haus zwitschern die Vögel. Der kalte Wind durch die Balkontür lässt meine Beine frösteln. Im Kopf pocht Traurigkeit. Verzweifelt knete ich das kleine Stofftier in meinen Händen. „Ich vermisse sie“, weint mein Kopf. In den Gliedern weilt reglose Starre. Manchmal schaffe ich es recht gut meinen Alltag zu regeln und mich etwas von dem Innen zu distanzieren. An anderen Tagen überrollt uns eine Welle der Emotion. Sie trifft inzwischen auch das Heute. Je näher wir uns kommen, um so weniger ist es möglich in mehreren Welten gleichzeitig zu existieren ohne sich gegenseitig zu beeinflussen. Immer mehr kann ich das akzeptieren. Es ist gut sich zu spüren, weil es gesünder ist und so fühlt es sich trotz all dem Schmerz auch an. Heute vermissen wir sie – unsere Kleinen, die einst in unserem Bauch wohnten. Mutterschmerz.

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