Was ich an Beltane mag

Ich sitze auf dem Balkon und lausche dem zwitschern der Vögel. Meine Fingerspitzen frösteln leicht. Den Oberkörper eng in eine dicke Jacke gehüllt  blicke ich mich um. Es ist der erste Beitrag in diesem Jahr, den ich unter freiem Himmel verfasse. Ich erinnere mich an die vielen Sommerabende, an denen ich hier ein Stück meines Lebens genoss. Zart sprießen die ersten Pflänzchen. Vieles hat zu meinem Erstaunen den harten Winter in den Töpfen überlebt. Die kleinen Erdbeerpflänzchen schauen bereits eifrig über den Rand ihres Schalenzuhauses und schieben ihre Blätter der Sonne entgegen in die Höhe. Vom Himmel kommt mir ein kleines wattiges Samenetwas entgegengeschwebt. Es spielt mit dem Wind. Die Kleinen kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Sie freuen sich über diese Beobachtungen. „Das ist also Beltane“, denke ich. „So fühlt es sich jenseits von organisierter und ritualisierter Gewalt an.“

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Tränen erzählen

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„Es sind meine Tränen, nicht mein Lächeln, die mich heilen. Heute sagen meine Tränen meine Wahrheit und enthüllen ihre Geheimnisse.“

Ich sitze auf meinem Bett und tippe Worte in die weiße Maske meines Laptops. Es steht mir frei, sie weinen oder lachen zu lassen. Bislang ist sie unbeschrieben.
Damals als Kind waren wir das auch, ehe Erwachsene uns immer mehr Leid hinter die lächelnde Fassade füllten.
Draußen regnet es in Strömen.
Vom Himmel fallen große Tropfen.
Ob wohl auch er über die grausamen Taten weint?

Viele Kinder und Jugendliche freuen sich heute darauf in der Nacht kleine Streiche zu spielen. So ist es hier Brauch. In den Städten und Dörfern werden Feste gefeiert. Man erzählt vom Tanz der Hexen auf dem Blocksberg und genießt gemeinsam Speis und Trank als Überbleibsel des einstigen Fruchtbarkeitsfestes.
Für die Meisten wird der Tag wohl in guter Erinnerung bleiben. Sie werden irgendwann ihren Kindern davon erzählen und traditionelle, lustige Dinge tun. 

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