

In der Kälte setze ich langsam einen Fuß vor den anderen. Nach drei nahezu bewegungsfreien Tagen verlangte mein Körper nach Aktivität. Nun pfeift mir eisiger Wind um die Nase. Meine Wangen frieren. Während ich nach oben in die Baumkronen blicke, ziehe ich mir die Jacke über die Hände, um meine Finger zu wärmen. Mit meinen feiertagssteifen Gliedern fiel es mir schwer die Wohnung zu verlassen. Nun genieße ich die sauerstoffreichen Atemzüge trotz allem. Auf den Gehwegen sind die Pfützen zugefroren. Die verbleibenden Blätter aus dem Herbst tragen ein dünnes Raureifjäckchen. Die Natur um mich herum beginnt mit mir zu verweben. Gedanken fliegen von einem Baum zum anderen, bewundern die Eiskunstwerke, gleiten über Stamm und Rinde und bleiben schließlich an den Wassersplittern hängen, die aus einer kleinen Wegvertiefung ragen. Unter der starren Oberfläche versammeln sich kleine Blasen. Ein Baum vom Wegesrand leiht mir für einen Augenblick seine Wurzeln. Wir kommen an, beginnen uns zu spüren. Die kühle Luft klärt zunehmend den dissoziativen Nebel um meinen Kopf und obwohl die Abenddämmerung immer näher rückt, wird meine Welt zunehmend heller und freundlicher. Weiterlesen