Dichter Wassernebeldunst hängt zwischen den Häuserwänden. Zum ersten Mal in diesem Jahr ist eine Herbstwolke so tief auf der Erde gelandet, dass mein Blickfeld deutlich reduziert ist. Die ersten Meisen flattern trotzdem schon vor acht an der Futterstelle und lassen es sich vom grauen Morgen nicht nehmen ausgiebig zu Frühstücken. Meine Salzlampe leuchtet warm die Kälte weg. Im orangenen Schein nehme ich meine Tabletten und koche mir anschließend eine Tasse Kaffee. Heute ist mein persönlicher Frei-Tag der Woche. Der Kalender ist leer. Was also tun?
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Das Gras ist noch feucht, als ich mich mit einer Tasse Kaffee darin niederlasse. Als Unterlage dient mir ein altes Handtuch. Die Katzen kuscheln sich freiwillig in meine Nähe. Von außen betrachtet sieht es aus, als hätten wir eine gemeinsame Morgenkonferenz im Grünen. Zu sagen haben wir uns wohl tatsächlich etwas. Es sind lautlose Dinge wie „Ich hab dich lieb“, „Wir sind ein gutes Team“, „Es ist schön zusammen hier zu sitzen“ und „Lange habe ich nicht Zeit. Ich muss zur Jagd.“
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Unter meinen Schuhen knirscht das Gras vor Kälte. Nur ganz kurz wollte ich aus dem Haus. Einen kleinen Eindruck des Klirrens einfangen. Einen Schnippsel von 10×15 aus dieser riesigen Welt stanzen. Einen den man mit nach drinnen nehmen kann, ohne dass der Schnee schmilzt. Mein Atem gefriert in der Morgensonne. Die beschlagene Atemwolke wandert durch die Winterlandschaft bis über den Gartenzaun. Dort macht sie sich unsichtbar. Vielleicht hat sie auch ein Zwerg eingesammelt, der unter den roten Hagebutten seine Frühjahrspfeife rauchte. Wer weiß?
Der Rauhreif mochte nicht an den Bäumen halten. Zu trocken war es heute Nacht für die Wintergeister. Nur das Gras flüstert mit jeder meiner Bewegungen von zerbrechlicher Eisigkeit. Meine Fingerspitze berührt einen kleinen Halm. Schnell verliert er seine Steifheit in der körperwarmen Umgebung. Ich beobachte mit Staunen die neue Schwingungsfähigkeit. Gleichzeitig spüre ich, wie meine nackten Füße in den Halbschuhen sich dem restlichen Gras anpassen. Meine Erdung fröstelt, wie die Erde auf der sie halt findet. Mit vorsichtigem Schritt laufe ich über die Pflanzendecke zurück ins Haus. Auf Zimmertemperatur schmelzen meine Eindrücke in die Tasten. Zu Wortbildern zerflossen umschmeicheln sie das Foto. Die Natur hat heute Morgen ihre Fußabdrücke auf meiner Seele hinterlasssen. Zart und voll Gefühl. Mir versprochen, dass sie trägt. Auch in den eisigsten Momenten kann Liebe stecken. ❤️
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