Und irgendwann kommt der Tag, an dem du feststellen musst, dass das Leben, das du glaubst gelebt zu haben, nicht dein Leben ist. Dass es ganz anders ist, als du bislang glaubtest. Dass du dein eigenes Leben überhaupt nicht kennst und dass du Panik bekämst, wenn du es kennen würdest.
Und dann blickst du dich in den Spiegel und siehst die hübsche junge Frau, die aus dir geworden ist und stellst fest, dass du selbst nur die Oberfläche, nur das äußerliche sehen kannst und nicht ins Innen blickst, so sehr du dich auch bemühst.
Und irgendwann wird dir vielleicht auffallen, dass du das Innen gar nicht sehen kannst, wenn du dich durch den äußeren Spiegel betrachtest. Dass es neue, andere Wege braucht, um tief hineinzublicken.
Und dann läufst du los, auf der Suche nach dir und erkennst Stück für Stück die vielen Leben, die sich alle in dem einen, deinem Körper abgespielt haben.
Und du schauderst und du lachst und du weinst und bist verzweifelt. Du bist ganz klar im Kopf und gleichzeitig so verwirrt. Du hast Angst verrückt zu werden und spürst doch die nahe Realität.
Und irgendwann spürst du deinen Herzschlag und du weißt, du bist am Leben. Du hast das alles überlebt.
Und deine Arme schlingen sich liebevoll um deinen Körper und die Augen blicken noch einmal in den Spiegel und du lächelst dir zu. Warmherzig siehst du die wunderhübsche Frau an und durch dein Herz siehst du ins Innen, siehst deine Wahrheit. Du weißt, dass es auf den Spiegel ankommt, den du wählst. Und die Welten verschmelzen. Du darfst wieder du sein. Du hast dich kennen gelernt. Du weist, wer du wirklich bist. Du lebst. In Freiheit. Dein Leben.