In die Welt gedacht

Ich sitze am Tisch und stochere mit dem Löffel in meinem Müslijoghurt. Ein Korn mag sich nicht beißen lassen. Egal wie sehr ich es mit der Zunge durch den Mund von einem Zahn zum nächsten Schubse – an seiner Hülle tut sich nichts. Irgendwann sortiere ich es aus, weil es wie Stroh unnachgiebig hölzern bleibt. Mein Kopf ist müde und so spare ich mir aus diesem unwichtigen Fakt die Geschichte der spröden Kornfee zu machen. „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann kauen sie noch heute“ wäre ohnehin ein armselig abgedroschener Schluss. Der Mülleimer leistet mir statt dessen gute Dienste.

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Tränen erzählen

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„Es sind meine Tränen, nicht mein Lächeln, die mich heilen. Heute sagen meine Tränen meine Wahrheit und enthüllen ihre Geheimnisse.“

Ich sitze auf meinem Bett und tippe Worte in die weiße Maske meines Laptops. Es steht mir frei, sie weinen oder lachen zu lassen. Bislang ist sie unbeschrieben.
Damals als Kind waren wir das auch, ehe Erwachsene uns immer mehr Leid hinter die lächelnde Fassade füllten.
Draußen regnet es in Strömen.
Vom Himmel fallen große Tropfen.
Ob wohl auch er über die grausamen Taten weint?

Viele Kinder und Jugendliche freuen sich heute darauf in der Nacht kleine Streiche zu spielen. So ist es hier Brauch. In den Städten und Dörfern werden Feste gefeiert. Man erzählt vom Tanz der Hexen auf dem Blocksberg und genießt gemeinsam Speis und Trank als Überbleibsel des einstigen Fruchtbarkeitsfestes.
Für die Meisten wird der Tag wohl in guter Erinnerung bleiben. Sie werden irgendwann ihren Kindern davon erzählen und traditionelle, lustige Dinge tun. 

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