Sonnwendgewitter

Stürmisch prasselt der Gewitterregen zu Boden. Meine Lungen japsen nach dem frischen Sauerstoff, den er in die Luft spült. Blitze zucken über den Nachthimmel. Doch ihre Bedrohung bleibt aus. Eine gewisse Sanftheit lässt sich im Donnergrollen spüren. Pflanzen und Tiere haben durstig auf das Wasser gewartet. Nun lindert es die feurige Energie der letzten Tage und bringt entspanntes Leben zurück. Kühler Wind erscheint als wenig aufgeregter Begleiter. Es ist, als würde er peitschend flüstern und den Wolken bei ihrer Bewässerungsreise unter die Arme greifen. Zerstören, nein, das möchte er nicht. Nur die erfrischende Wirkung erhöhen. In meiner Nase sind alle Elemente vereint. Die feuchte Erde mit ihrem stabilen Geruch. Die Nässe des Regens mit seiner säuerlichen Lebhaftigkeit. Der Wind, der die Informationen zu mir trägt und die feurige Kraft der abklingenden Schwüle. Über die Schönheit der Naturbeobachtungen vergesse ich die Bedeutung der Nacht.

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Kann der Himmel dissoziieren? 🙂

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Ich sitze auf der Bank vor dem Haus. Gräser und Sträucher sind regennass vom Gewitter. Ein paar Regentropfen fallen leise zu Boden. Das ist einer dieser Momente, in denen man in der Stille die Pflanzen atmen hören kann. Wir atmen mit ihnen. Die Luft ist angenehm kühl und rein. Wir beobachten die Katzen und unsere Gedanken. Mal mehr wie eine ferne Landschaftssilhouette am Horizont, dann wieder detailliert wie eine Makroaufnahme. Über uns schweben Wolken, die langsam ihre Form verlieren und als dunstiger Nebelschleier am blauen Himmel übrig bleiben.

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