Das geliebte Kind und der Heilungsweg

Als Menschen haben wir einen natürlichen Drang geliebt und anerkannt zu werden. Also finden wir Kompromisse für unsere eigenen Ideale und Werte, um nicht abgelehnt zu werden. Das sichert als Kind unser Überleben!

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Ausstieg aus organisierter und ritueller Gewalt und aufbrechende Traumata

Wir sitzen auf dem Balkon. Das Wetter ist grau und frisch. Von Zeit zu Zeit trifft ein einzelner Regentropfen unsere Haut. Ob es mehr werden wird oder einfach so vorrüberzieht? In Gedanken begleiten uns viele Themen. Unter anderem denken wir zurück an unseren „Ausstieg“ und was er von der Vergangenheit bis heute für uns bedeutet. Die gute Nachricht ist: „Es lohnt sich!“ Der Preis ist hoch und jedes bisschen Freiheit hart erkämpft. Die Auseinandersetzung mit Verfolgung und Bedrohung im Außen ist die eine Sache. Oftmals viel entscheidender und nicht minder lebensgefährlich ist der Umgang mit der inneren Wirkung der aufbrechenden Traumata. Einen Ausschnitt dieser Aspekte wollen wir für die folgenden Zeilen in den Fokus rücken.

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Was Traumaverarbeitung und wiederkäuende Kühe gemeinsam haben

Manchmal tauchen nach einiger Zeit wieder Themen auf, von denen man dachte, dass man sie schon durchhätte. Vielleicht hat man sogar in der Therapie einige Stunden ganz schön daran geknabbert und viel Energie investiert, um davon zu heilen. Irgendwann ist es dann abgeflacht und man dachte es wäre geschafft. Man hat ein Ereignis überwunden.

Umso erschrockener ist man dann, wenn es plötzlich und unerwartet wieder vor der Tür steht und mit seinem Schmerz anklopft. Hab ich versagt? Versagt die Therapie? Wird es nie gut sein? Wieso um alles in der Welt kommt das einfach immer wieder!? Kann es nicht endlich ruhen!?

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Umgang mit Schmerzen nach extremen Gewalterfahrungen – Dissoziative Identitätsstörung und kPTBS

Ich hatte in den letzten Tagen nach einer notfallmäßigen OP Gelegenheit mich nochmal eingehend mit dem Thema Schmerzen auseinanderzusetzen. 😏 Bei dissoziativen Störungen gibt es im Kern zwei Wahrnehmungsbereiche die zum Problem werden können: Entweder man spürt Schmerzen gar nicht, so dass sie ihre Warnfunktion nicht mehr ausführen können oder sie werden verstärkt wahrgenommen, so dass auch schon verhältnismäßig kleine Irritationen einen um den Verstand bringen können. Viele Betroffene kennen beide Zustände im Wechselspiel.

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Was Therapeuten sagen und was ich denke…

Wir verstehen durchaus, dass eine gewisse Orientierung notwendig ist, um keine Retraumatisierung und Überflutung mit traumatischem Material zu riskieren. In vielen Fällen hatten wir bei dieser Frage in der Vergangenheit jedoch den Eindruck, dass sie nicht zu unserem Schutz gestellt wird, sondern für die ansonsten überforderte Therapeut_in.

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Muttertag und verstorbene Kinder

Der Muttertag ist ein Tag, den viele Mütter mit ihrer Familie genießen. Für diejenigen unter ihnen, die aus welchen Gründen auch immer ihr Kind verloren haben löst er oft sehr schwierige Gefühle aus. Die Trauer um den Verlust kehrt zurück. Manche müssen sogar zusehen, wie ihre Freundinnen mit den eigenen Familien feiern, während von Ihnen selbst niemand im Umfeld überhaupt weiß, dass sie je schwanger gewesen sind.

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Selbstbewusstseinscoachings und „Nein“-sagen lernen – (k)ein Schutz vor Gewalt

Wir stolpern immer wieder über Beiträge, in denen Selbstbewusstseinscoachings für Mädchen und Frauen angeboten werden, um sie vor Gewalt zu schützen. Sie sollen lernen Selbstbewusst „Nein“ zu sagen, aktive Gegenwehr zeigen, mutig auftreten, Selbstverteidigungsstrategien anwenden etc. Angebote dergleichen gibt es viele und sie haben zu einem gewissen Anteil auch ihre Berechtigung. Solange es Täter gibt, spricht nichts dagegen sich möglichst umfassend zu schützen und verschiedene Strategien im Hinterkopf zu haben. Grundsätzlich finde ich es gut schon Kindern zu vermitteln, dass Grenzen wichtig und erlaubt sind und man sich Hilfe holen  darf. Kritisch sehe ich daran allerdings, dass diese Seminare auch immer wieder dafür genutzt werden, sich Gesellschaftlich nicht darüber bewusst werden zu müssen, dass Gewalt grundsätzlich jedem Menschen passieren kann, egal wie selbstbewusst, sportlich, wehrhaft und wiederstandsfähig man ist. All diese Angebote suggerieren, dass Opfer eine Möglichkeit hätten, die Gewalt abzuschwächen oder zu verhindern, wenn sie nur bestimmte Eigenschaften entwickeln würden. Dem ist nicht so! Ob die Gewalt stattfindet, entscheidet alleine der Täter!

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Verstummt – Anwaltswirren, Helfergewalt und völliges k.o.

Wir sitzen völlig fertig auf unserem Bett. Das Telefon klingelt – mehrfach. Gerne würden wir ran gehen. Doch wir können nicht. Es kommt kein Ton mehr über unsere Lippen. Auf Instagram haben wir heute darüber geschrieben, dass eine Entschuldigung kein Radiergummi ist. Ich bin froh, dass mir zumindest das Schreiben noch als Kommunikationsweg zur Verfügung steht. Wirklich greifen, was mir seit Stunden die Sprache verschlägt kann ich nicht. Vermutlich ist es eine Mischung aus vielen Komponenten. Angst, Verzweiflung, Scham, Schuld, schwere Depression, die Osterfeiertage… Beim inneren Reflektieren über den Tag bemerken wir recht unvermittelt noch eine weitere Komponente – Wut!

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Insekten, Sodomie und rituelle Gewalt

Ich setze mich langsam auf und wische mir den Schweiß von der Stirn. „Was für eine Nacht!“, denke ich und bin darum bemüht die verstreuten Ecken meines Bewusstseins zu einem weniger wattigen Etwas zusammenzusetzen. Aufstehen, Zähneputzen, Kaffee kochen… Die Albträume sitzen mir noch mit ihren spitzen Angstmomenten in den Knochen. Orientieren. Als die ersten warmen Schlucke langsam meine Kehle Hinunterfliesen komme ich etwas im Heute an. Seit Tagen schon nimmt die Falshbackdichte deutlich zu. Erinnerungen an das vergangene beuteln mich. Ein besonderes Cluster bilden die Traumata, in die auf unterschiedliche Art und Weise Tiere eingebunden waren.

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Schuld und Bindung

Seit einigen Wochen schon belastet mich ein Gefühl besonders schwer – Schuld. Über einige Zeit hatte ich den Eindruck ich hätte einen guten Umgang damit gefunden. Zugegebener Maßen war meine Herangehensweise eher rational orientiert. Dann erwischte mich ein Trigger eiskalt. Erinnerungen brachen mit tiefer emotionaler Qualität wieder auf. Ich saß plötzlich in einem tiefen See aus Tränen, Verzweiflung und Schuld. Unendlicher schwerer Schuld. Schuld, die so schwer wiegt, dass ich mich schon schuldig dafür fühle überhaupt noch zu leben und zu atmen. Schuld, die mir jedes Recht auf Erleichterung meiner Beschwerden nimmt. Sie scheinen gerechte und vergleichsweise milde Strafe zu sein. Schuld, die mir auch die Erlaubnis entzieht meine Flashbacks dosiert verarbeiten zu wollen, weil es ja wohl das mindeste ist, dass ich wenigstens aushalte zu sehen und mich dem zu stellen, was da passiert ist und nicht auch noch deswegen rumjammere, weil es mir zu viel ist. Schließlich bin ich schuld. Eine Therapeutin hat mir in meiner Verzweiflung etwas zum Thema Schuld und Bindung erklärt. Das möchte ich euch jetzt zusammengefasst wiedergeben und meine Gedanken dazu in diesem Beitrag mit euch teilen.

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