Ein erschöpfter Sonntag

Die letzte Woche war hart. Zwei Tage hielt mich nur Beruhigungsmittel am Leben. Eigentlich nehmen wir so etwas gar nicht. Seit der Klinik haben wir es als Bedarfsmedikament im Schrank stehen. Zum ersten Mal war ich nun froh darum. Anders hätte ich das, was sich da derzeit in mir auftut nicht ausgehalten. Ich fühle mich, als wäre ich irgendwo zwischen Leben und Tod hinter einer dicken Nebelschicht und stehe völlig neben mir. Immer wieder schaue ich auf die Bilder in meinem Kopf und frage mich, wie pervers und abartig Menschen eigentlich sein können.


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Vom Regen in die Freiheit

Es ist, wie wenn du feststeckst,
dich in der Falle fühlst und keinen Ausweg siehst
und dann kommt ein Sturm
und schlägt dich nieder
und schleudert dich wieder zu Boden.

Aber wenn er vorbei ist
und du geschlagen dort liegst,
dann begreifst du,
dass du losgekommen bist.

In all dem Chaos hat dich der Sturm aus der Falle befreit.

 

N.C. in Naomi Jacobs, Der Tag an dem mein Leben verschwand, Bastei Lübbe, Köln 2016, S. 169