
Der Wind rauscht rauh am Haus vorbei. Das kalte Wetter hält mich drinnen im Warmen. Auf dem Smartphone scrolle ich durch Nachrichten und Social-Media-Beiträge. Immer wieder stolpere ich heute und auch in den letzten Tagen und Wochen über Artikel zu den sogenannten „Spaziergängen“ auf denen Menschen gegen die geltenden und kommenden Corona-Maßnahmen protestieren. Nicht zuletzt ist dort die drohende Impfpflicht ein zentrales Thema. Das bedenkliche daran: Rechtsextreme, so heißt es, würden diese Gelegenheit für ihre Zwecke nutzen und nationalsozialistisches Gedankengut verbreiten. Die Demokratie werde auf diese Weise unterwandert und gefährdet. Das darf nicht sein. Also werden nun auch die Menschen laut, denen die Vorstellung wiedersagt, dass Nazis durch unsere Straßen spazieren und halten dagegen. Mahnende Stimmen äußern sich: „Mit Nazis geht man nicht spazieren.“ „Wer mit diesen Menschen spazieren geht, ist selbst Abschaum.“ Demos gegen die Demos finden statt. Oft zeitgleich, um den Raum der „Spaziergänger“ einzuschränken. Ich merke, dass ich innerlich vielfältig auf die Proteste von beiden Seiten reagiere. Das äußere Chaos spiegelt sich im Inneren. Trigger. Angst. Panik. Eine Frage stellt sich mir besonders: „Worum geht es jetzt eigentlich? Wem? Und weshalb?“ Das will ich für mich einmal sortieren.
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