Ich sitze hier und bin unzufrieden.
Gereizt.
Vor Langeweile eigenaggressiv.
Und das bereits kurz nach dem Aufstehen.
Gestern hatte ich viel Zeit. Zeit, die ich sinnlos in meiner Wohnung verbrachte und mir dabei irgendwelche dämlichen Videos reinzog.
Heute habe ich wieder viel Zeit. Zeit, die ich geschenkt bekommen habe, weil ich mich letzte Woche habe krankschreiben lassen.
Jetzt fällt mir die Decke auf den Kopf.
Das paradoxe daran: Ich habe sehr genau hingespürt, ob ich einfach wieder anfange zu arbeiten. Ob ich einfach losziehe und ein paar Aufgaben erledige, aber das geht nicht. Das ist zu viel.
Jetzt sitze ich Schulterzuckend hier, weil ich die Welt nicht mehr verstehe. Nichts tun geht nicht und etwas arbeiten noch weniger.
Ich hasse mich gerade ohne zu wissen warum.
Einfach nur so.
Weil es zu dem Wut-Aggressionsgefühl passt, dass in diesem Moment meinen gesamten Körper ausfüllt.
Und dann denke ich, dass ich die Zeit doch wollte, um etwas aus meinem Inneren zu verstehen und dass ich sie vielleicht einfach dafür nutzen sollte und mich hinsetzen und Innenarbeit machen…
Und dann spüre ich, dass mich das ebenso aggressiv macht.
Also gesteh ich mir einfach ein, dass heute wohl alles viel Distanzierung braucht und es notwendig ist alles blöd zu finden und koche mir einen blöden Kaffe mit der scheiß Teemaschine, über die ich eigentlich nicht schimpfen darf, weil ich sie gerne mag, aber ausnahmsweise und dann schreib ich einen gereizten Text und schau mir dabei das arschige Wetter an…
…bis ich lachen muss. Weil das alles einfach absurd ist.
Und dann starte ich einfach nochmal neu in den Tag.
Neustart
Übergangszeiten

Copyright by „Sofies viele Welten“
Das Gras ist noch nass vom Tau.
Der Hauseingang liegt früh am Morgen noch im Schatten.
Aus der Magnolie glitzern die Anemonen.
Auf der Wäschespinne der Nachbarin hängt bereits ein Betttuch. Der Duft der frischen Wäsche benetzt zart die Nasenschleimhaut. Ich nehme einen tiefen Atemzug der Sommerendherbstanfangsluft zum Start in den Tag.
So wie der Tag neu beginnt, so werden auch wir in ein paar Tagen in einer neuen Stadt starten. Weit weg von unserem Ursprungszuhause. Wie das sein wird, können wir uns noch gar nicht vorstellen. Ebenso wenig was es eventuell auslöst. Einerseits freuen wir uns auf den Raum der entsteht. Morgens aufzustehen und nichts wiederzuerkennen. Beim Einkaufen sicher keine unangenehmen Erinnerungen zu treffen. Andererseits gibt es auch die Angst, dass uns Dinge überfluten, die bis dahin gut weggepackt waren. Es ist schön, wenn Innenleute zurück kommen können, weil uns das ganzer macht. Wir hoffen dennoch, dass wir vor Ort dann auch Unterstützung haben.
Heute Abend werden die Schlüssel der alten Wohnung zurück an den Vermieter übergeben. Eine Tür geht zu. Eine andere geht auf.
Möge die Zukunft in der Sonne glitzern.
Kurz vor Abschluss :-)
In den letzten Wochen ist es mal wieder etwas stiller geworden hier auf dem Blog.
Prüfungszeit…
… für den Abschluss und den Beruf.
… für meine Nerven.
In ein paar Wochen ist alles geschafft. Dann haben wir zusammen das erreicht, wovon uns prophezeit war, dass wir es nie erreichen werden.
Die Kollegen und Kolleginnen habe ich durchaus lieb gewonnen. Ein komisches Gefühl ist das, wenn ich daran denke, sie schon bald nicht mehr jeden Morgen zu sehen und mit Ihnen in arbeitsintensive Stunden zu starten.
Andererseits kommt damit die Pause, nach der ich mich schon so lange sehne, um endlich mal wieder Nerven für tiefere therapeutische Arbeit zu haben.
Es ist gut, so wie es ist. 🙂
Und vielleicht ist dann auch endlich wieder Zeit zum Schreiben und Seele baumeln lassen und tiefe Gespräche und Freundschaft und Fühlen und Naturentdeckungsturen und ausgiebiges Katzenschmusen und…
… all die anderen Dinge die uns Spaß machen und uns ausmachen.