Körper im Erschöpfungsschlaf

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Ich sitze auf meinem Bett. An die kühle Wand gelehnt stützt ein Kissen meinen Rücken. Das Handydisplay verrät mir die Tageszeit. 20:30 Uhr. Ich bin wach. Zum ersten Mal an diesem Tag länger als wenige Minuten. Gestern um neun vielen mir plötzlich die Augen zu. Nach zwölf Stunden Schlaf weckte mich die Katze. Wach war ich nicht. Aus einem fernen Nebel bleierner Müdigkeit registrierte ich ihre bitte nach Futter und Freigang. Mit Mühe schleppte ich mich ins Bad und zur Toilette. Nach der kurzen Versorgung meiner Tiger landete ich erneut an der Stelle, aus der ich mich eigentlich soeben erst erhoben hatte. Im Bett. Wenig später fiel ich erneut in komatösen Schlummer.
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Gewichtige Abendgedanken

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Es regnet. Draußen höre ich die Regentropfen auf die Balkonbretter klopfen. Eigentlich ist es ein sanfter Schauer. Dennoch klingen manche Aufplatscher hart. Die Luft ist angenehm zu atmen. Feuchte Kühle schleicht sich in mein Zimmer. Ich schaue unter der Bananenpalme zur Tür hinaus. Würde mir nicht das Dach fehlen, säße ich jetzt gerne auf der Terasse. Nebenbei bemerke ich, dass es finsterer ist, als mir lieb ist. Immerhin ist Sommer. Da mag ich es nicht, wenn es um neun Uhr schon dunkelt. Um jetzt noch etwas zu arbeiten bräuchte ich Licht. Allerdings möchte ich nicht, dass 1738 Mücken sofort laut „Gefällt mir“ schreien und mich besuchen kommen. Also lasse ich das und beschließe den Rest des Abends maximal lichtreduziert zu verbringen.
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Etikettenschwindel

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Mich fröstelt. Eigentlich stand „Sommer“ auf dem Tag, als ich mich heute morgen darauf eingelassen habe. Damit verband ich auch, dass man um 22.00 Uhr noch im T-Shirt auf dem Balkon sitzen kann, ohne direkt zu erfrieren. Wiederwillig krieche ich zurück in die Wohnung und unter die Bettdecke. Im Winter würde ich mir jetzt heißen Tee kochen. Nun trinke ich kalte Limo. Aus Protest. Denn ich bin genervt. Den ganzen Tag haben wir gearbeitet und geschwitzt. Alles was wir wollten, war die warme Abendluft auf dem Balkon genießen. Das fällt nun aus. „Bääääääääh“, mach ich und strecke den Temperaturen trotzig die Zunge raus.

Die Katze hat sich bereits neben uns auf dem Sessel eingerollt. Der Kater atmet ruhig. Seine Ohren verfolgen unsere Geräusche und ein Junikäfer summbrummt herein. Ungelenk torkelt er über den Teppich. Meine Beine hoffen, dass er den Weg nach draußen von selbst wieder findet. Seit den letzten Tagen macht eine ganze Armee seiner Kollegen die Gegend unsicher. Häufchenweise bekomme ich die Käfer zum Frühstück als Geschenk von Frau Katze, die über Nacht fleißig auf Jagd war.

So langsam geht dem Tag die Luft aus. Unsere Worttippseleien verstummen ebenso. Für heute ist irgendwie alles gesagt. Unser Kopf möchte nur noch Ruhe und die Wärme genießen, die das Zimmer bietet. Wir schalten ab. Die Gedanken und den PC.

Bis Morgen und gute Nacht!

Gute Nacht und Elfenträume

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Wir waren den ganzen Tag unterwegs, um allerlei zu besorgen.
Bis spät in den Abend haben wir Blumen und Krauter ein-, beziehungsweise umgetopft. Für heute sind wir mit dem Ergebnis zufrieden. Nun haben wir müde Glieder. Leicht fröstelnd schlüpfen wir unter unsere Bettdecke. Die Muskeln genießen die Entspannung und die angenehme Wärme. Selbst an den gewaschenen Händen riechen wir letzte Duftüberbleibsel der feuchten Gartenerde. Der Rosmarin verströmt ein zartes Aroma.
Es wird nicht mehr lange dauern, dann fliehen die Eindrücke des Tages und wir sind eingeschlafen.

Wir wünschen allen Blog-Lesern und -Leserinnen
eine gute Nacht mit wunderschönen Träumen!
Und wer weiß….!?
Vielleicht hüpft in der Traumwelt ja auch die ein oder andere Gartenelfe vorbei… 🧚🏻‍♀️

Müde Traumwelten

Wir sind so müde, dass wir auf der Stelle umfallen und einschlafen. Deshalb gehen wir heute schon früher auf  Reise in wunderbare Traumwelten.

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„Wenn wir träumen, betreten wir eine Welt, die ganz und gar uns gehört.“
Albus Dumbledore, Harry Potter und der Gefangene von Askaban, J. K. Rowling

An diese ganz persönlichen Orte versinken wir nun und tanken wohltuende Energie.

Euch allen einen schönen Abend und eine gute Nacht! ❤️😴

Einen Teelöffel Worte

Ich sitze hier und nuckle kopfüberfüllt am Strohalm der Capri-Sonne mit Orangengeschmack. Genau genommen ist es keine echte, sondern eine billigere Variante und noch genauer genommen habe ich längst den Überblick verloren, wer hier eigentlich in diesem Moment alles sitzt. Das angebliche Fruchtsaftgetränk schmeckt. Jetzt ist es zu allem Überfluss aber leer.
Ich werfe das ausgesaugte Plastikdingens unachtsam vor mich auf den Tisch. Meine Hände suchen im Kühlschrank hinter mir nach einem Joghurt. Sie finden ihn schließlich auf der obersten Ebene. Während kleine Finger mit Mühe die Abdeckfolie aufziehen und beginnen mit dem Teelöffel in der Creme-Matsche mit Mandeln herumzustochern, weil sie weder aussieht noch schmeckt wie Fruchtzwerge, begegnen sich im Innen unsere Gedanken.

„Na, heute schon gelebt?“, fragt mich ein Jugendlicher flapsig.
Die Frage kommt irgendwie überraschend. „Öhm, naja, also,… wie man’s nimmt“, antworte ich.
„Gut, dass du das so genau weißt“, lacht er. „Wie kommt’s, dass du hier drin rumhängst?“
„Ja, wie kommt das eigentlich?“, denke ich für mich selbst noch einmal. „Irgendwie war da die Limo, das Joghurt und ein stiller Moment und dann wollte ich einfach mal sehen, was in mir so los ist.“
Während ich weiter versuche mich auf das Gespräch zu konzentrieren, machen sich Kopfschmerzen und Müdigkeit breit. Ich wandere mit dem Laptop zum Bett. Die Katze war vor mir da und hat größere Teile davon bereits besetzt. Ich kuschle mich dennoch dazu.
Über den Kopfschmerzen verliere ich den direkten Draht nach innen. Für mich wirkt alles Durcheinander. Für andere Innens scheint es geregeltes Chaos zu sein.
Je bewusster ich versuche mir Zeit für das „Wir“ zu nehmen, umso schwieriger wird es jedoch. Meine Augen beginnen zu krampfen und zu zucken. Bald will ich einfach nur noch schlafen.
„Ich wünsche allen eine gute Nacht“, verabschiede ich mich.
Ein kleines „Gute Nacht“ hallt zurück.
Dann beende ich das bewusste Gespräch, rutsche einfach aus meiner sitzenden Position nach unten und lege mich zum Ausruhen auf die Seite.
Es ist spät und ich kenne den Mechanismus bereits. Für heute gebe ich nach.
Morgen ist ein neuer Tag, mit einer neuen Chance sich kennen zu lernen.

Atmende Nacht

Es ist mitten in der Nacht.
Mein Rücken ist kalt. Vor dem Fenster schrabbt ein Schneeräumer. Meine Heizungen schlafen noch. In mir ist Aufgewühltheit und Unruhe. Einfach so. An Träume erinnere ich mich nicht, was nicht heißt, dass sie nicht da waren. Ich stehe auf und fange an zu Tippen. Über das was ich spüre, weil ich mich nicht fühle. Über das was ich denke, weil ich es selbst nicht fassen kann. Über die Flut in der Leere. Um mein Leben.
Das orange Licht der Straßenlaterne wirft meinen Schatten an den Schrank. Der schwarze Umriss blickt mich an. Ich starre zurück. Wo Licht ist, fällt Schatten. Die Leuchtquelle ist klein. Die Dunkelheit groß.
Meine Gedanken folgen den Atemgeräuschen aus der Umgebung.
Es gibt tausend und eine Möglichkeit zu atmen.
Laut, leise, schnell, langsam, stoßweise, gleichmäßig, zufrieden, aggressiv schnaubend, Sicherheit vermittelnd, voll Angst, vor Trauer flach, freudig erregt, durch die Nase, mit offenem Mund…
Das Surren des Kühlschrankes unterbricht meine Überlegungen.
Es hat wohl jede Situation ihre Atmung.
Sage mir wie du atmest und die sage dir, wie du dich fühlst.
Manchmal bleibt mir die Luft weg.
Sie hängt in den Momenten von einst und fehlt in der Gegenwart um meine Lungen zu füllen. Es ist als wäre der Brustkorb immer noch unsichtbar flachgedrückt und hätte keinen Platz für frischen Sauerstoff.
Schock.
Die Bilder ersticken mich.
Ich blicke durch die Balkontür in den Nachthimmel.
Er ist wolkenverhangen.
Die Nachtluft ist kalt.
Ich atme, also bin ich.

Katzenträume

Die Katze ist gerade dabei es sich auf unseren Oberschenkeln gemütlich zu machen. Wir sind müde und doch wach. Es ist mitten in der Nacht. Im Kopf bewegen sich Gedanken. Sie suchen einen Schlafplatz.
Eigentlich ist Sommer. Diese Sommernacht ist kalt. Wir ziehen uns die Decke bis zum Kopf. Zu warm. Füße wieder raus. Unser traumageschädigter Darm macht einen Gluckser – wohl eher nicht vor Freude. Eine zweite Fellnase schaut uns auf einmal tief in die Augen. So tief, dass die Schnurrhaare unsere Wangen kitzeln. Schnurren, Treteln und ein lautloses: „Du liegst falsch. Könntest du bitte endlich die Seite wechseln und mich streicheln!?“ Wir kommen der Bitte nach. Die andere Seite war eigentlich bequemer. Mit der Hand im weich-warmen Katzenfell kommen die Kinder zur Ruhe. Ein Lächeln huscht über die traurigen Lippen. Bald wollen die Augen schlafen. Mit beiden Katzen im Arm schlummern wir ins Land der Träume.
Danke, kleine Katzentherapeuten!

Müdigkeit als Traumaschutz

Ich bin müde.
Einfach nur schrecklich müde.
So müde, dass es nicht mehr normal ist.
Ich gehe früh schlafen, stehe erst Mittag auf und spätestens nachmittags um drei bin ich reif für das nächste Nickerchen, weil ich die Augen nicht mehr offen halten kann.
Die letzten Tage ist schlafen rund um die Uhr kein Problem.
Wach sein schon eher.
Diese Zustände von beständiger, bleiern niederdrückender Müdigkeit kenne ich bereits. Es gibt immer wieder Phasen, in denen sich mein Schlafbedürfnis derart ausweitet. Natürlich tragen Stress und Arbeitsbelastung ihren Teil dazu bei. Immer mehr stelle ich aber auch fest, dass diese Schwere genau dann auftaucht, wenn traumatische Erinnerungen ins Bewusstsein drängen. Oft bin ich dann so geschlaucht, dass ich mir das vergangene Material gar nicht mehr ansehen kann, weil mir die Augen zufallen. Auch in der Therapie ist es mir früher regelmäßig passiert, dass ich vom einen auf den anderen Moment eingeschlafen bin, wenn sich die Fragen der Therapeutin einem kritischen Niveau an innerem Tiefgang näherten.
Im Grunde ein genialer Schutzmechanismus.
Nun hangle ich mich durch den Tag und versuche also wach zu bleiben, weil mein Schlafbedürfnis im Grunde ja auch nichts anderes als ein sehr heftiger Flashback ist.
Die Sonne scheint, Vögel singen und ein laues Lüftchen macht die Natur angenehm bewegt.
Je länger ich wach bin, umso heftiger und deutlicher drängen auch die Erinnerungen nach vorne, die ich hätte einfach wegschlafen können.
„Die Luft war ziemlich knapp damals.“, denke ich, ehe ich versuche meinen still verharrenden Körper in Bewegung zu bringen und ihn nach draußen motiviere.
Im Gehen bleibe ich kurz stehen. Ein Stück bin ich immer wieder entsetzt über die Erkenntnis, wie sehr Erinnerungen in der Lage sind, das Jetzt und den Körper zu beeinflussen.
Was vergangen ist, bestimmt nicht die Zeit, sondern die Verarbeitung des Schmerzes, der noch immer in uns wohnt.

Ein Gute-Nacht-Gruß

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Wir wünschen euch allen eine gute, sichere Nacht!

Schlaft gut, träumt was schönes und schaut morgen wieder rein. 🙂

 

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