Konkurrenzkampf unter Opfern ritueller Gewalt – Victim Blaming, Mobbing und der Kampf um die wahrere Geschichte

Gestern haben wir darüber geschrieben, wie groß und paradox die gesellschaftlichen Anforderungen an Opfer sein können und dass es im Grunde nicht möglich ist ihnen gerecht zu werden. Gewaltbetroffene und traumatisierte Menschen sind immer wieder Anfeindungen ausgesetzt und werden sowohl mit ihren Aussagen, als auch als Person, hinterfragt. Häufig besteht bei den Opfern ein hoher Rechtfertigungsdruck für die eigene Wahrnehmung und das Gefühl die persönliche Geschichte beweisen zu müssen. Nach unserem Empfinden potenziert sich dieser Druck nocheinmal, wenn es um Schilderungen organisierter und ritualisierter Gewalt geht. Nun sollte man meinen, dass sich zumindest Betroffene untereinander unterstützen, weil sie das innere Erleben aus der eigenen Geschichte heraus irgendwie nachvollziehen können. Die Realität sieht leider immer wieder anders aus. Auf diversen Plattformen wird dann von ebenfalls Betroffenen diskutiert, ob die Geschichte einer bestimmten anderen Betroffenen stimmen kann. Gepostete Beiträge werden auf Widersprüche durchforstet, analysiert und daraufhin bewertet, ob man sie für glaubhafte Schilderungen eines echten Opfers ritueller Gewalt hält. Aber warum ist das so? Weshalb dieser Konkurrenzkampf statt Schulterschluss!? In den folgenden Zeilen wollen wir euch an unseren Gedanken, Ängsten und Erfahrungen zu diesem Thema teilhaben lassen.

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