Da ist er nun wieder – der gemütliche Balkonabend. Irgendwie hat er sich in den letzten Wochen so eingebürgert. Manchmal schauen und denken wir einfach so vor uns hin. Ein anders Mal legen wir die Füße hoch, nehmen den Laptop auf den Schoß und beschäftigen uns mit kunterbunten Dingen aus dem Internet. Heute bin ich froh, dass ich sitze. Der Rest ist mir fast egal. Nach einer Wandertour vorgestern ist der Muskelkater nun so richtig in Fahrt. Ich atme tief ein und aus.
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Pizzakommunikation für Viele
Der Sonntag beginnt sonnig und mit großer Dankbarkeit.
Kurz vor Ablauf einer wichtigen Frist beim Finanzamt, haben mir Innenleute geholfen eine Stellungnahme fertig zu schreiben. Vorab habe ich doch ziemlich geschwitzt, weil ich mich einfach nicht ran setzen konnte, so sehr ich es auch wollte. Unerledigt hätte das vermutlich in finanzieller Hinsicht negative Konsequenzen gehabt.
Insofern schonmal „Puh… durchatmen.“
Mittagspausenimpressionen
Wir sitzen im Schatten im Eiscafé. Das Spaghettieis schmeckt und kühlt in der Hitze. Ein wenig Arbeit ist vom Schreibtisch mit nach draußen in die Pause gewandert. Ein zarter Sommerwind weht sanft durch die Bäume.
Pause.
Meine Füße mögen nicht mehr laufen. Den ganzen Vormittag waren sie unterwegs. Kühlung täte sicher auch ihnen gut. Die Vanilleeis-Sahne-Erdbeersaucen-Mischung, die gerade in meinem Mund zerläuft, macht den Tag zeitweilig erträglicher. Während der Kugelschreiber über das Papier flitzt um Notizen für den Job fertig zu machen, habe ich Lust zu schreiben. Nicht für andere. Für mich. Weil die Pause für mich da ist. Weil meine Geschichte sich regt. Weil wir für den kurzen Moment da und komplett sein möchten, ehe ein Großteil unseres Seins vorerst wieder versteckt werden muss.
Ein inneres Bedürfnis.
Dann sitze ich da in der Stille. Gespräche führe ich keine. Der Stift bewegt sich nicht. Ich spüre. Wir spüren uns. Unser Ausdruck beläuft sich schließlich auf einen stummen Seufzer und dem Blick zur Uhr. Kurz waren wir da.
Im schweigenden sprachlosen Moment.
Pausenraum zum ganzer sein.
Vergiss mein nicht
Die warme Luft streichelte zart durch unser Haar, als wir heute Mittag aus dem Auto ausstiegen. An der Betonmauer nebenan zwinkerte uns freundlich das Vergissmeinnicht zu, als wollte es uns auf etwas aufmerksam machen, gleichsam einem „Erinnermich“. Wir beugten uns zu ihm hinunter. Die blaue Blütenmitte mit dem gelben Stern im Inneren leuchtete uns entgegen. Wir blickten es schweigend an und es blickte schweigend zurück. „Vergiss mein nicht!“, hallte es durch die Gänge meiner Synapsen, während wir uns beide tief in die Seele schauten.
„Vergiss mein nicht!“, flehte das Innenkind.
„Ich sehe dich!“, versichere ich zurück. „Jetzt sehe ich dich!“
Wir blicken uns an, das Vergissmeinnicht und ich.
Wir blicken uns an, die Innenwelt und ich.
Und wir vergessen nicht…
Teebeutelweisheit
„Man kann nur in Beziehung sein, wenn man spürt“,
das stand heute Morgen auf einem Teebeutel, den ich von meiner Freundin geschenkt bekommen habe.
So einfach und doch so schwer.
Die Osterfeiertage haben uns in einen dichten nebeligen Schleier eingehüllt, der Leere und Taubheit entstehen ließ.
Wir waren nicht alleine und doch kam es uns teilweise so schrecklich einsam vor.
Die Vergangenheit wirkt.
Wir waren taub. Wir spürten keine Beziehung. Die Angst hat uns verboten wahr-zunehmen.
Der Schleier lüftet sich für einen kurzen Moment. Ein paar liebe Worte. Wir sind noch da. Wir spüren. Wir sind nicht mehr allein.