ABC-Etüden: Rumpelkammer – mutvoll – zehren

Es war einmal vor einer langen Zeit, in der Rumpelkammern gerade neu erfunden waren, als sich die pubertäre Königstochter dazu entschloß ihr Zimmer ebenso einzurichten, wie es sonst nur in den stolzesten Rumpelkammern des Landes zu sehen war. Bald war ihre Kammer mit allerlei Tand so voll gefüllet, dass sie sich selbst darin verlor. Ihre ansonsten zart weißen Glieder staubten unter den Spinnennetzen ein und verfärbten sich gräulich. Wann immer man ihr empfahl das Chaos zu beheben, sah man durch ihren Zorn kleine Rauchwölkchen aus den Fenstern steigen. Durch ihr wütendes Stampfen lösten sich die Flusen und Partikelchen von den Habseligkeiten und verteilten sich im Lande. Bald ward die Feinstaubbelastung dadurch so hoch, dass der König gezwungen war ein Klimaschutzgesetz zu erlassen. Mutvoll trat er vor sein Volk. „So gehet und räumet euere Rumpelkammern auf.“ Und die Leute kamen zusammen, putzten gemeinsam die Häuser, sortierten den Müll und reduzierten die PS der Kutschen. Bald erstrahlte das Reich in neuem Glanz. Von der gegenseitigen Hilfsbereitschaft zehren sie noch heute.

Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen zu den ABC-Etüden gibt es bei Christiane auf „Irgendwas ist immer“.