Die Vertrauensprüfung *triggert*

Knie dich hin mein Kind und schweige.
Schließ die Augen fest und zeige,
dass du auf Gott allein willst bauen,
deine Seele wird vertrauen
und geduldig still ertragen,
was ich tu in seinem Namen.

Öffne Mund und deine Ohren,
denn du bist von Ihm erkoren.
Hier im Kreise unsrer Brüder
hallen deine Schwüre wieder.
Vertrauen, ehren und gehorchen
sollst du mich in deinen Worten.
So sprich und tu nun, was ich sag,
ohne Angst und ohne Frag‘.

Gib dich hin, Kind, und nimm an,
den Segen den ich spenden kann
und der in diesem Ritual
dich würdig macht durch Pein und Qual.

Über deine Haut will streicheln
und deiner Scham mit Küssen schmeicheln,
bevor ich auf dem Rücken liegend
in dich dringe Schwur versiegelnd,
dich zu meinem Eigen mache,
machtvoll schmunzelnd zu dir lache
und du ganz ruhig zu mir sprichst:

„Ich will dich achten und verehren,
dir Frau sein und dein Kind gebären
und über all das werd‘ ich schweigen,
niemandem die Schmerzen zeigen.
Im tiefsten Innern werd ich wahren,
Geheimnisse der Bruderscharen.
Niemals wird mein Mund mehr sprechen,
sonst wird sich mit dem Tode rächen
der Herr und Meister, Seth, die Schlange,
den ich durch dich nun hier empfange.“

Die Folter ging noch etwas weiter,
am Ende war man froh und heiter.
Blind folgte sie und er verlangte,
während sie um ihr Leben bangte.
Alles hat sie ohne Zucken
und ohne weiter aufzumucken
verinnerlicht und übernommen,
die Kindheit hat man ihr genommen,
die Seel‘ stattdessen neu bepflanzt
mit Sektenhorrorarroganz.

Lila Regen

Wir sitzen auf dem Bett und naschen Heidelbeeren aus einem kleinen Eimerchen. Draußen wird es langsam kühl. Meine Schultern frösteln nahe dem leicht geöffneten Fenster. Während ich so vor mich hin fernsehzappe, wird es dunkel. Die Sonne macht für heute Pause. Ich mache mir ein bisschen Licht an. Bei mir wird es noch etwas dauern, bis ich auch zur Ruhe komme. Solange möchte ich meine Umgebung sehen und nicht nur erahnen können. Als ich bei Pixabay nach schönen Fotos suche, fällt mir eine kleine lila Kuhschelle in die Hände. Purple Rain, denke ich. Wir sollten viel mehr im Regen tanzen.

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Die Suche nach der Quelle

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Es ist ein neblig verschneiter Tag.
Ich mache mich auf, um eine Quelle zu suchen, die unweit von hier entspringen soll. Mehrmals habe ich bereits versucht sie zu finden. Bislang ohne Erfolg. Alles was auf Ihre Existenz hinweist, ist eine Bildtafel, an einer Wegkreuzung. Wenige Meter weiter, verliert sich ihre Spur. Die Beschilderung endet. Zwei einheimische Spaziergänger erklärten mir bei der letzten Wanderung die grobe Richtung. Damit versuche ich nun den Ursprung zu finden.
Nach kurzer Zeit des Laufens steil bergab durch den Wald und über ein Feld höre ich schließlich ein Bächlein plätschern. „Über den Bach drüber und schon sind sie da“, höre ich in Gedanken die alten Auskünfte. Doch dort ist nicht mehr, als eine Wegkreuzung mit widersprüchlichen Beschilderungen. Die eine Tafel zeigt nach links, die andere nach rechts. „Was stimmt denn nun“, denke ich verwirrt. Schließlich entscheide ich mich, für heute einer Richtung zu folgen und bei Bedarf einen neuen Ansatz zu machen, sollte ich mein Ziel nicht erreichen. Irgendwann ist der Wald zu ende und auch der Wanderweg. Quelle sehe ich keine. Ich kehre um.
Zurück an der Kreuzung laufe ich noch ein kurzes Stück in die entgegengesetzte Richtung, in der Hoffnung, doch noch etwas zu entdecken. Dann trete ich erfolglos den Rückweg an.

Während ich einen Fuß vor den anderen setze, denke ich nach.
Die Quelle habe ich nicht gefunden, aber was sagt mir das?ice-3051195_1920
Manchmal gibt es im Leben nur Symptome ohne erkennbare Ursache, genau so, wie die Schilder und der plätschernde Bach das Symptom einer Quelle sind. Den Ursprung wirklich zu finden kann manchmal schwierig sein, selbst wenn man genau weiß, wonach man sucht. Er ist über die Jahre gut versteckt im Dickicht.
Wir Menschen denken oft, es wäre etwas besonders die Gründe für etwas zu kennen oder das würde uns handlungsfähiger in der Gegenwart machen. Nicht selten fangen wir sogar an die eigenen Wahrnehmung zu bezweifeln, wenn wir den Ursprung unseres Handelns und Fühlens nicht sofort erfassen können. Aber ist denn der Fluss weniger da, nur weil ich die Quelle nicht gefunden habe?
Ich bin darüber gelaufen, seinen Spuren gefolgt, habe ihn berührt, mit meinen Händen in das kalte Wasser gefasst und wäre auf den matschigen Wegen mehrfach fast ausgerutscht. Niemals käme ich auf die Idee ihn in seiner Existenz zu negieren, geschweige denn die Quelle.
Mit meinem Leben sieht das anders aus.
Oft bin ich durch den Schlamm gekrochen, durch die Sümpfe meiner Seele gewatet, habe den Atem des Schreckens gerochen, mein Herz vor Schmerzen bersten spüren, Bilder von Qualen zerhämmerten meinen Kopf und schließlich habe ich vor Verzweiflung geweint.
Weshalb?
Die Quelle so vieler Dinge kenne ich nicht, habe nur eine grobe Ahnung, dass sie existiert und aus welchen Wassern sie besteht. Ihre Folgen und Symptome dagegen nehme ich eindrücklich wahr.
Für meine Seele griff hier in der Vergangenheit häufig ein Fluß-Quell-Paradox:
Ist dann vielleicht alles gar nicht passiert? Oder bilde ich mir die Schmerzen gar nur ein? Bin ich Faul? Undankbar?  Verrückt? Gibt es Überhaupt eine Quelle.
Statt die Abspaltung der Quelle zu akzeptieren, wird die gesamte Erfahrung ausradiert. Das widerspricht jedoch einem Naturgesetz.
Das ist in etwa so, als würde ich nach dem Spaziergang sagen, ich war nie in diesem Wald und habe mir den Fluss wahrscheinlich eingebildet, nur weil ich nicht an seinem Ursprung war.

Jeder Fluss hat seine Quelle. Er führt das gleiche Wasser, wie sie. Dabei ist es egal, ob man seinen Ursprung bewusst kennt. In seinem Sein zeigt sich dieser von ganz allein. Es wird Zeit den Symptomen zu vertrauen. Sie beweisen die Existenz der Quelle.
Woraus sonst würde der Bach gespeist?

Flügel im Käfig

„Wenn man mit gebrochenen Flügeln in einem Käfig sitzt,
kann einem Freiheit wie ein unerreichbarer Schatz erscheinen.

Ich weiß das, weil ich selbst in einem Käfig gesessen habe.“

Beth Kempton

Manchmal scheint das, was man erreichen möchte so unendlich fern.
Das Zielbild klar vor Augen, aber keine Ahnung, wie man es erreichen kann oder soll.
Die Flügel tun weh und die Angst überhaupt nocheinmal darüber nachzudenken und den Träumen nachzufliegen ist rießig, vor lauter Panik vor erneuter Verletzung und dem zerreißenden Schmerz, den jeder Gedanke, wie ein Finger auf altfrischen Wunden, auslöst.
Am liebsten würde man sich dann einfach nur verkriechen und nie wieder irgendetwas tun.

Die Käfige unseres Lebens haben sich im Laufe der Zeit verändert.
Zuerst waren die Gitterstangen hart wie Stahl und von außen fest betoniert.
Dann hatten wir manchmal Freigang mit den zerschundenen Flügeln, die Täter uns gebrochen hatten und die verhindern sollten, dass wir nicht mehr zurückkommen und uns anders entwickeln.
Irgendwann waren die äußeren Grenzen aufgebrochen, aber der Gedankenkäfig blieb, flügelzertrümmernde Gedanken hielten uns im Zaum, wo vorher Täter standen und die Wunden durf-konnten nicht heilen. Manchmal kam es mir so vor, als wären diese Grenzen noch aus viel härterem und unüberwindbarerem Material als die Stahlgitterstangen zuvor.

Seit zwei Tagen fliegen wir.
Erstaunt wie ein Vogelkind, das aus dem Nest fällt, reflexartig anfängt mit den Flügeln zu schlagen und fasziniert von sich und den eigenen bislang unentdeckten Fähigkeiten ist.
Vorher hatten wir gar nicht bemerkt, dass die Flügel Stück für Stück nachgewachsen waren.
Groß und Stark und fähig uns ein Stück zu tragen.
Aber nicht nur nachgewachsen.
Es stecken auch völlig neue Federn drin und sie sind bunter und besonderer, als sie es jemals waren.
Für den Moment fühlen wir Glück.

Wir glauben, dass jeder Mensch Flügel hat.
Selbst, wenn er sie nicht bemerkt.
Wenn sie gebrochen und zerschunden scheinen.
Wenn er sie aus Angst abgelegt hat.
Wenn alles sinnlos und ohne Hoffnung scheint.
Und der ureigenste Instinkt, der in den Flügeln steckt, ist es zu heilen.
Schwingen zu können und zu fliegen.
Und wenn wir sie mit unserem Bewusstsein nicht lassen, dann versuchen sie es heimlich.
Immer wieder.
Jemand oder etwas, das so viel Heilungsinstinkt hat, ist nicht krank oder gebrochen.
Der ist nur vorrübergehend nicht erreichbar.
Zum Kräftesammeln und Flügel aus Tränen kleben.
Glitzerfunkelnde Tränenfedern, neben hoffnungslachendem Gefieder.

Man kann Menschen nicht ihre Flügel nehmen, nur den Glauben in ihre Tragfähigkeit.

Optimalzustand

loewenzahn

„Ich bin gerade,

wie ich bin,

weil ich mich genau jetzt so brauche.“ 🙂

 

Zitatquelle leider unbekannt

Ich glaube dir

Manchmal, da sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Da weiß man nicht mehr wem oder was man glauben soll und am wenigsten traut man sich selbst.
Wir kennen diese Phasen des totalen Zweifels im Ausstiegsprozess, des getrieben seins und doch nicht wissen wohin. Eine treue Begleiterin hat lange Zeit für uns immer wieder die Fahne hochgehalten. Für uns, an uns und mit uns geglaubt, wenn bei uns selber vor zerreißenden Zweifeln gar nichts mehr ging und uns geholfen uns selbst und unsere Geschichte wieder zu finden. Etwas davon möchten wir nun mit unseren Worten an andere Betroffene weiter geben:

Ich glaube dir.
Deine Geschichte, deine Schmerzen, deine Qual.
Und ich bleibe.
Egal was kommt.

Ich glaube dir.
Weil ich den Schmerz in deine Augen sehe und deine Tränen in meinem Herzen fühle.
Ich glaube dir, weil ich weiß, dass ich meinem Gefühl zu dem was du erzählst vertrauen kann.
Ich glaube dir, weil du nicht einfach nur irgendeine Geschichte erzählst, sondern sie mit jeder Faser deines Körpers spürst.
Ich glaube dir, weil ich dir glauben will.
Es ist meine Entscheidung und ich habe mich für dich entschieden.

Ich glaube dir.
Weil du es Wert bist, dass man dir glaubt.
Weil ich weiß, dass es die schreckliche Gewalt von der du erzählst gibt.
Ich glaube dir, weil es keinen Sinn für dich macht sich das alles auszudenken.
Ich glaube dir, weil man sich das so gar nicht ausdenken kann.

Ich glaube dir.
Deine Zweifel.
Du darfst Sie behalten.
Am Ende entscheidest nur du, was von all dem wirklich wa(h)r.
Solange sehe ich Sie als Beweis für die unglaublichen Dinge, die passiert sind und wir schauen gemeinsam hin.

Ich glaube dir.
Weil dein Leben mir wichtig ist.

Bitte glaube dir!
Deine Geschichte. Deine Schmerzen. Deine Qual.
Weil die Programme der Täter sonst freie Bahn haben und du nichts dagegen tun kannst.
Weil es die Bilder und Emotionen in deinem Kopf wert sind verstanden zu werden.
Weil sie nicht ohne Grund da sind.
Weil du sie überlebt hast und heute heilen darfst.
Weil du nur so heilen kannst.
Weil dein Leben davon abhängt.

Wenn Dissoziation dissoziiert ist…

Immer wieder kamen die Zweifel nachdem ich/wir vor einigen Jahren die Diagnose, dass wir viele sind erhalten hatten.
Bin ich wirklich viele? Bin ich’s nicht? Bilde ich mir das alles nur ein?
Ich schreibe hier aus meiner Sicht. Aus der Sicht einer Alltagsperson.
Die Zweifel haben mich so in Schach gehalten, dass immer wieder wertvolle Zeit in der Therapie dafür draufging/geht, über die Zweifel an der Diagnose zu reden, statt mit dem Innen zusammenzuarbeiten und so vielleicht wichtige Lösungen zu finden.
Alles scheint unecht. Oft wie im Traum. Nicht greifbar. Wie ein Geist, den man nicht zu fassen bekommt.
Wer bin ich und wenn ja wie viele!?

Erinnerungslücken – hab ich nicht. Behauptete ich zumindest oft standhaft.
Und Innenpersonen/ innere Stimmen – die sind zwar irgendwie da, aber wahrscheinlich denk ich sie mir nur aus, um mich wichtig zu machen.
Erinnerungen waren da und doch nicht da. Ich hörte die Leute in meinem Inneren, aber es schien gleichzeitig so unwirklich, dass ich es als Einbildung abtat und Erklärungen dafür suchte, warum ich mir das einbildete.
Ich dissoziierte. War oft wie im Nebel. Bekam alles nur aus einer gewissen Entfernung mit, aber ich bemerkte es nicht. Es war so normal, dass ich nicht mitbekam, dass das Dissoziation ist, weil das ja mein normales „sich fühlen“ war.
Ähnlich war es auch mit den Innenpersonen. Das Leben mit ihnen und den damit verbundenen „Zuständen“ war so alltäglich, dass ich sie teilweise schon gar nicht mehr bemerkte. Als ich noch nichts von der DIS wusste, waren da eben diese komischen „Gedanken“, die sich immer wieder in meine schoben. Sie waren mir zwar fremd, aber ok, dann sind in meinem Kopf eben fremde Gedanken. Irgendwie wird es schon zu mir gehören, denn sonst wären die Gedanken ja nicht in meinem Kopf… Ich versuchte dem keine weitere Beachtung zu schenken, auch wenn es mir manchmal doch Angst machte. Die Stimmen in meinem Kopf waren einheitsmatschiges nebliges Gedankenfließen und wenn sie für mich doch einmal als Person erkennbar wurden, dann schien es so unwirklich, dass ich dachte es seien Rollen in die ich schlüpfe. Manchmal hatte ich das Gefühl ein einziges Rollenspiel zu sein, das ich nicht steuern konnte.
Ich konnte die Dissoziation und alles was damit zusammenhing nicht als Dissoziation greifen.
Es war normal und damit nicht vorhanden. Ich war dauerdissoziativ. Ich war wirklich unwirklich.
Das Viele-sein war für mich auch deshalb so ungreifbar, weil dazu ja wohl Dissoziation gehört, die ich aber an mir selbst nicht wahrnehmen konnte, weil ich sie dissoziiert hatte.

Vor einiger Zeit fingen diese dissoziativen Barrieren im Inneren dann an durchlässiger zu werden. Manchmal gab es jetzt kurze Momente, in denen ich weniger dissoziierte. Ich spürte plötzlich Teile meines Körpers. Gefühle kamen zurück. Alte Erinnerungen. Ich wurde sensibler für mich. Ich nahm mehr war. Vieles wurde sehr viel anstrengender, weil ich jetzt plötzlich Angst vor Dingen hatte, bei denen ich vorher nicht mal mit der Wimper gezuckt hätte. Normale alltägliche Aufgaben, wie Einkaufen oder mit Bekannten essen gehen, die ich bis dahin mal eben einfach so erledigt habe, wurden von heute auf morgen zu Mammutaufgaben, die teilweise unlösbar erschienen.

Je mehr von meinen Gefühlen und Erinnerungen zurückkommt, umso mehr stelle ich fest, dass ich tatsächlich vergesse/vergessen hatte, dass da tatsächlich Lücken sind und dass manche Dinge sich tatsächlich einfach schrecklich anfühlen.  Ich nehme zunehmend war, dass die Innenpersonen wirklich da sind und keine hinter Nebel, der unwirklich macht, verborgenen Gedankenfetzen meines Selbst. Es ist immer weniger ein „Huch, da ist was! Oder doch nicht!?“, sondern mehr ein „Huch, da ist ja tatsächlich was!“. „Hey, ich dissoziiere ja tatsächlich!“ „Hmm, da hab ich wohl wirklich was verpasst…!“ In kleinen Momenten spüre ich und kann zulassen: „Es stimmt. Ich bin tatsächlich viele.“
Ich versuche zu spüren, zuzuhören und dabei nicht verrückt zu werden.
Durch die Momente, in denen ich weniger dissoziiere gibt es plötzlich „Vergleichswerte“ durch die es für mich überhaupt erst möglich ist festzustellen, dass die Wirklichkeit von früher unwirklicher war, als gedacht. Plötzlich wird mir dann die Dissoziation bewusst. Gleichzeitig schwinden dadurch langsam meine Zweifel. Wenn die Erinnerungen wiederkommen, kann ich sehen, dass da offensichtlich vorher eine Lücke war, die mir bislang gar nicht bewusst war. Wenn ich fühle, bemerke ich plötzlich, dass etwas viel zu viel ist. Bis dahin weiß ich oft nicht, dass ich nicht weiß…
Die Dissoziation schützt vor Unerträglichem. Und weil es so unerträglich ist, dass es so unerträglich war, dass ich dissoziieren musste, schützt sie mich gleich vor sich selbst auch mit.
Eigentlich genial…
… wenn es dann nicht so schwer wäre sich selbst zu vertrauen und zu schützen.

Wenn das Herz die Türe öffnet…

Die letzten Tage und Wochen waren anstrengend. Sehr anstrengend.
Ein Leben zwischen Angst, Trauer, Wut, Verzweiflung und Panik.
Dazwischen wertvoll glitzernde Momente der Hoffnung und Heilung.
Mittendrin fange ich an mich zu spüren.
Komme mir selber und den Kindern in mir irgendwie näher.
Zarte kleine Kinderseelen.
Unschuldig.
Verletzlich.
So sehr verletzt.
Wo ich vorher mit Härte meinen Alltag bestreiten konnte, bin ich verwundbar geworden und spüre wie sehr mir tief innen diese Härte widerspricht. Wie hart die Außenwelt ist.
Mit den wiederkehrenden Gefühlen bricht alles zusammen und der Alltag wird so überwältigend.
So vieles das spürbar wird.
Die Alltagsperson kann gerade keine Alltagsperson mehr sein.
Ich wollte nie wieder vertrauen und einfach alles selber machen, weil es mir so gefährlich erschien.
Jetzt bin ich gesundheitlich auf andere Menschen angewiesen und muss irgendwie versuchen zu vertrauen und ich fühle, wie groß der Wunsch ist wieder vertrauen zu können und wie riesig die Angst davor es zu tun.
Ich merke, wie ich mich danach sehne sanft zu sein. Mit mir selbst. Mit anderen.
Und sanft behandelt zu werden.
So zu sein, wie ich bin und mich gut dabei zu fühlen.
Mich selbst zu lieben.

Es ist wie plötzlich Mutter von ganz vielen Kindern zu werden und völlig überfordert damit zu sein sie angemessen zu versorgen, weil ich selber so gar nicht weiß und gelernt habe, wie man mit Gefühlen und Bedürfnissen umgeht.

Es ist schwer,
aber ich mag das Gefühl mir nahe zu sein. 🙂

Vertrauen und Irrtümer

„Vertrauen muss wissen, wo es sich irrt.“
Allison Miller

 

Und dazu muss es mitdenken und hinterfragen dürfen, wenn es das möchte, auch wenn es für das Gegenüber dadurch vielleicht manchmal unangenehm wird…

Hinterfragen ist kein Wiederspruch zu Vertrauen, sondern die Suche nach einer Möglichkeit das eigene Vertrauen tiefer zu verstehen.

 

Danke!

Danke Spatz, für deine Hilfe und deine unerschütterliche Liebe! ❤

Du bist so wertvoll! 

Ich liebe dich!