Es regnet. Nein, es schüttet. Wie aus Eimern. Alles was an Wasser im Himmel eingelagert war, findet genau in diesem Moment seinen Weg zum Erdboden. Trotz der Fluten habe ich es mittlerweile wieder ins Haus geschafft. Unter der Türe schüttle ich mich einmal wie ein Pudel, der versucht die Nässe draußen zu lassen. Es gelingt bedingt. Von drinnen sieht die Welt schon besser aus. „Wenn man nicht raus muss, ist das Wetter eigentlich ganz gemütlich“, denke ich und lausche für einem Moment den prasselnden Tropfen am Fenster. Bald ist das Essen fertig. Im Topf dampft der Reis. Die zugehörige Sauce kocht. In der Regenrinne gluckert das Wasser, wie in einem kleinen fließenden Bächlein, ehe es an der Hausecke rauschend nach unten stürzt. Aus den Einkäufen blickt mich eine kleine Christrose mit zart weißem Gesicht an. „Du solltest auf den Balkon, hmm“, sage ich zu ihr. „Hier drin ist es für dich zu warm.“ Ich hadere im Angesicht der Regenfluten. Schließlich ringe ich mich dazu durch doch schnell loszulaufen und ihr einen schönen Platz im Freien zu geben. Als ich fünf Minuten später tropfend wieder hinter dem Fenster an der Balkontüre stehe, strahlt sie von draußen zurück. Mission erfüllt. In meinem Kopf beginnt ein Weihnachtslied zu klingen, durch das ich die pflanzlichen Schneegeschöpfe erst richtig zu schätzen gelernt habe. Die Melodie macht mir ein wohliges Gefühl im Bauch und ich singe es so gerne. „Es blüht eine Rose zur Weihnachtszeit, draußen in Eis und Schnee und wenns in der Winternacht friert und schneit, das tut der Rose nicht weh. Es grünt eine Hoffnung zur Weihnachtszeit, drinnen im Herzen still, dass immer und ewig, so schön wie heut, Frieden werden will.“
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Weihnachtszeit
Erzähl dir deine Geschichte
Die Abende sind lang und finster. In der Jahreszeit hängen viele schwierige Erinnerungen. Der beste Grund, um uns eine schöne Geschichte zu gönnen. Wir werden uns heute vorlesen und kindliche Momente gönnen, damit unsere Seelen wieder bei uns ankommen. Im Innen lodert bereits der imaginierte Kamin. In Decken gekuschelt hören wir uns gegenseitig zu und lauschen dem inneren Wissen.
Wir wünschen euch einen schönen Abend!
Weihnacht 2016
Es ist Weihnachten.
Die Weihnachtszeit hat wieder ihr Funkel-Glitzer-Kleid ausgepackt und lädt zum besinnlichen Jahresausklang ein.
Diese Tage sind für uns oft schwer, weil sie Zauberschlüssel für Erinnerungen beinhalten, die für uns den Rest des Jahres kaum oder gar nicht greifbar sind. Bei allem Schmerz – wir finden uns auch selbst ein Stück in diesen Tagen und nicht nur die Weihnachtszeit glitzert, wir tun es auch.
Mit unseren eigenen Bräuchen.
Der grüne Baum bekommt rote Bastschleifen mit Wünschen für das nächste Jahr und keine Kugeln, sondern essbare Anhänger, wie Lebekuchen, Schokolade und Glitzerpapierumhülltes.
Ein Twix kann richtig schön funkeln und ein Milky Way zum träumen in die Milchstraße einladen… 😉
Für uns zusätzlich ganz wichtig – es gibt in diesen Tagen keinen festen Zeitplan.
Wenn wir um 12.00 Uhr zu Mittag essen gut, wenn erst später, auch gut. Der Baum ist dann fertig, wenn er eben fertig ist. Wir verlassen das Haus dann, wenn wir wollen oder eben nicht.
Und wenn wir eine Pause brauchen, einfach nur dasitzen wollen/müssen und die Gefühle laufen lassen, dann können wir das jederzeit einfach tun. Das nimmt uns viel Druck (aus-)halten zu müssen.
Was gut ist, wird beibehalten, was sich nicht gut anfühlt wird geändert und wenn es ganz klitzekleine Dinge sind. Für uns ist es wichtig „Anker“ im Tagesablauf zur Orientierung zu schaffen, die deutlich anders sind als früher.
In seiner ungeplanten Chaotischheit hatten wir einen schönen Weihnachtsabend mit unserer Wahlfamilie. 🙂
Wir wünschen euch allen eine schöne Weihnachtszeit ganz nach eueren Bedürfnissen!