Ich will spüren, dass ich lebe

Mein nasses Haar fällt über meine Schultern.
In der Nase fühle ich dem Duft des neuen Hafermilchshampoos nach.
Nicht schlecht.
Ich mag das Gefühl auf meiner Kopfhaut.
„Wer bin ich eigentlich.“, frage ich mich so nebenbei.
Die Antwort dazu bekomme ich leider nicht so aus dem Ärmel geschüttelt.
Noch schwieriger, „Was will ich eigentlich?“.

Morgen heißt es wieder antreten und arbeiten.
Das Wochenende war viel zu kurz.
In der ganzen Funktioiermenschenwelt frage ich mich, ob ich das wirklich will. Ob ich wirklich „normal“ sein will und mich dafür selbst immer mehr verlieren, von Tag zu Tag dissoziativer, weil ich sonst die Reize der Außenwelt, die da auf mich einprasseln, gar nicht ertragen könnte.
Hülle.
Irgendwie ein scheiß Gefühl.

Ich will spüren, dass ich lebe!
Wir wollen das!
Wir wollen unser Leben leben.
Nicht das, das andere von uns erwarten.
„… und wissen, dass ich genüge. (…) Vielleicht hatte ich keine Wahl, sondern nur den Willen zum Überleben.“
„Ich will glücklich leben weil ICH bin.“
„Ich bin hier und mein Leben gehört nur mir.
Und den Himmel, an den ich glaube, den gibt es.
Den werde ich irgendwo finden.“