
© Copyright by „Sofies viele Welten“
Ich sitze auf der Bank vor dem Haus. Im Lavendel summen die Hummeln. Hin und wieder zwitschert leise ein Vogel. In den Augen stehen Tränen der Erschöpfung. In der Lautheit des Alltags sind sie nicht aufgefallen. Sanfter Druck hinter den Augäpfeln verrät mir, dass sie schon länger dort verweilen. Ich blicke in das Lilablau der Blütendolden. Das Beruhigungskraut kratzt mich auf.
Ist es die Stille, die mich aufwühlt? Oder zeigt sich die Aufgewühltheit in der Stille?
Der Himmel ist strahlend blau. Die Katze schleicht zur Jagd vorbei.
Zuhören.
Was gäbe ich gerade für jemanden, der zuhört.
Die Zwischentöne.
Das was ich nicht sage, weil ich selbst nicht weiß, was es ist, außer, dass es da ist.
Ich weiß, es hat mit Gewalt zu tun. Ich weiß, dass man manchmal den Mond auch am Tage sieht. Ich weiß, dass mir die Sprache auch deshalb genommen ist, weil es für das, was ich bei den Verhewaltigungen empfand keine Worte gibt.
Wenn ich sagen wollte, was sie mir angetan haben, es wären bildhafte Umschreibungen und Annäherungsversuche an die Worte, die noch nicht erfunden sind.
Lavendelstille.
Der Raum um mich ist leer und voll gleichzeitig.
Stilledolmetscher dringend gesucht.
„Gefällt mir“ ist hier natürlich nicht die richtige Wortwahl aber ich möchte dir sagen, dass ich deine Zeilen gelesen habe… Auch ich wünsche mir so oft einen Stilledolmetscher… Alles Liebe, MrsTingley
Dein text berührt tief in uns etwas ❤ danke!
Dankeschön…
Gerne 😊