Petition gegen die Entschärfung des Strafrechts von Kinderpornografie

Liebe Community, wir brauchen eure Unterstützung!

Die aktuelle Bundesregierung plant eine Enschärfung des Sexualstrafrechts im Bereich der Kinderpornografie. Grund dafür sei die Überlastung der zuständigen Ermittlungsbehörden und die damit einhergehende lange Bearbeitungsdauer von schweren Fällen.  Auch die Missbrauchsbeauftragte Claas sprach sich in einem Interview dafür aus (https://www.evangelisch.de/inhalte/213520/14-03-2023/missbrauchsbeauftragte-claus-strafe-bei-kinderpornografie-entschaerfen).

Wir wollen hier kurz unsere persönliche Sicht auf das Vorhaben der Bundesregierung darlegen: Die Verschärfung des Sexualstrafrechts vor zwei Jahren wurde unter anderem im Bereich der Kinderpornografie auch deshalb so streng durchgesetzt, weil sich vorab gezeigt hatte, dass Täter frei von Strafverfolgung bleiben, die für ihre Anbieterfotos rechtliche Graubereiche nutzen. Dahinter steht das Leid der Kinder, die wie im Katalog für realen Missbrauch angeboten und verkauft werden. Dazu zählen unter anderem die sogenannten „Posing“-Fotos. „Unter dem Begriff des Posings versteht man Bilder, die Kinder in sehr aufreizender Haltung darstellen. Eine sexuelle Handlung wird dabei jedoch nicht direkt vorgenommen. Das Kind wird auf den Bildern bewusst aufreizend zur Schau gestellt, etwa durch eine aufreizende Pose. Dabei reicht es aus, dass das Kind zufällig in einer aufreizenden Pose fotografiert wurde, es muss somit nicht selbst absichtlich entsprechend posiert haben, noch muss es von einem Dritten in die gewünschte Position gebracht worden sein. […] Erst die Neufassung des § 184b StGB aus dem Jahr 2008 schloss schließlich diese Regelungslücke. Dasselbe gilt für Bilder, die in Nahaufnahmen Gesäß oder Genitalien zeigen. Auch diese ließen sich bis zur Gesetzesänderung nicht immer entsprechend strafrechtlich einordnen.“ Hier konnte zum Teil gar nicht erst ermittelt werden oder Verfahren wurden verfrüht eingestellt, weil die entsprechende Strafbarkeit fehlte (z.B. Edathy). Folge daraus war auch, dass sich weitere schwere Straftaten durch Netzwerke dahinter nicht aufdecken ließen, weil der ausreichende Anfangsverdacht fehlte und die Ermittlungsbehörden tatenlos bleiben mussten. Der Missbrauch an den betreffenden Kindern dauerte damit an.

Wenn nun die Ermittlungsbehörden überlastet sind, dann zeigt das vor allem eines: Wir haben ein massives Problem in diesem Land, was den Besitz und die Verbreitung von als „Kinderpornografie“ einzustufenden Material betrifft. Die Reaktion darauf kann nun aber nicht sein, dass wir wieder eine gewisse Teillegalität von Verbrechen an Kindern herstellen, um die Behörden zu entlasten! Vielmehr müssen endlich die Strukturen geschaffen werden, um diesen Verbrechen an Kindern und Jugendlichen beizukommen!

In der Berichterstattung ist zudem der Eindruck entstanden, als liefen durch die aktuelle Gesetzeslage Unschuldige gefahr kriminalisiert zu werden. Dem ist aus meiner Sicht nicht so! Entweder man hat derartiges Material oder nicht und wenn man es besitzt, dann ist das auch entsprechend verwerflich! Wir sprechen bei Kinderpornografie per rechtlicher Definition von eindeutigen Darstellungen! Das LKA NRW schreibt dazu: „Kinderpornografie im Sinne des § 184 b Strafgesetzbuch (StGB), ist die „fotorealistische Darstellung“ des sexuellen Missbrauchs einer Person unter 14 Jahren (Kind). Das heißt: Hier liegt eine reale Handlung vor. Ein Kind wird tatsächlich – oftmals schwer – sexuell missbraucht (§ 176 und 176 a StGB). Täter oder Tatbeteiligte fotografieren oder filmen den Missbrauch.“ „Generell ist nicht jedes Bild, auf dem ein Kind unbekleidet zu sehen ist, als kinderpornographisch zu werten. Straffrei sind demnach private Fotos, die unbekleidete Kinder beispielsweise beim Familienurlaub am Strand oder in anderen harmlosen Alltagssituationen zeigen.“

Wenn nun Kinder und Jugendliche Bilder und Videos von Missbrauchsdarstellungen teilen, dann stellt sich nicht die Frage, ob wir das entkrininalisieren, sondern wie wir als Gesellschaft endlich vermitteln, dass das kein Spaß ist! Wer es dennoch teilt, hat auch in jungen Jahren dafür gerade zu stehen! Zudem sollte diese Altersgruppe bestenfalls gar nicht erst in den Besitz kommen können! Auch hier braucht es andere Strategien, um Kinder und Jugendliche zu schützen!

Wir würden uns sehr freuen, wenn die Petition gegen die geplante Entschärfung möglichst zahlreich unterstützt werden würde! Auch von uns gab es zahlreiche „Posing“-Fotos, die zum Teil auch einfach ins Familienalbum geklebt wurden, um zu vermitteln wie „normal“ und „berechtigt“ die Gewalt an mir ist. Das hämische Tätergrinsen und das überhebliche Wissen „Mir kann eh keiner was!“ belastet mich bis heute schwer. Der Missbrauch und die Ausbeutung an sich, sind das eine und sicher schwer zu verarbeiten. Zu sehen, wie viele Erwachsene davon wussten und gleichzeitig nichts dagegen tun (konnten) – aus welchen Gründen sei dahingestellt – belastet aber mindestens genau so. Die quälende Frage des betroffenen Kindes in mir: Wieso hat niemand geholfen und mein Martyrium beendet!? Wieso sind sämtliche Anzeichen und Hilfeschreie unbeantwortet geblieben!?

Ich schließe mich hier nun den Schlussworten der Petitionsschrift an: „Werden Sie jetzt aktiv und zeigen sie weiterhin klare Haltung gegen Kinderpornografie und sexualisierte Gewalt an Kindern! Strenge Strafen setzen ein Signal der Abscheulichkeit dieser Verbrechen, den verheerenden, oft lebenslangen Auswirkungen für die Opfer und die gesellschaftliche Inakzeptanz jeglicher Ausprägungen dieser Verbrechen! Geben Sie Betroffenen damit ihre Würde zurück und lassen sie nicht zu, dass Täter ungestraft bleiben, weil sie sich bewusst in rechtlichen Grauzonen bewegen, um ihre Taten zu vertuschen! Statistiken zeigen, dass die meisten Täter mit Besitz entsprechenden Bildmaterials auch Kinder missbrauchen. Deshalb müssen wir jedem Hinweis darauf gewissenhaft nachgehen, um Leid zu verhindern und die Taten ggf. aufzudecken. Die strafrechtliche Entlastung eines mutmaßlichen Täters darf damit nicht vor den Ermittlungen stehen, sondern muss das sichere Ergebnis sauberer Ermittlungsarbeit sein! Schaffen sie endlich entsprechende Strukturen!“

Für jede Unterschrift und Unterstützung bedanke ich mich sehr herzlich!

Eure Sofie

https://www.change.org/p/veto-gegen-die-geplante-entsch%C3%A4rfung-der-strafbarkeit-von-kinderpornografie

https://polizei.nrw/artikel/kinderpornografie-die-straftat#:~:text=Kinderpornografie%20im%20Sinne%20des%20%C2%A7,176%20und%20176%20a%20StGB).

https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Deliktsbereiche/Kinderpornografie/kinderpornografie.html

https://www.fachanwalt.de/magazin/strafrecht/posing

Chirurgen kollektiv entlassen!

Wie der „Spiegel“ in seinen Artikeln berichtete, kam es in der Vergangenheit wiederholt zu Kunstfehlern durch Chirurgen mit schwerwiegenden Folgen für die Patienten. Gefordert wird deshalb nun ein allegemeines Behandlungsverbot für Menschen mit chirurgiepflichtigen Erkrankungen. „Das Gefährdungspotential sei zu groß als dass man zukünftig das Risiko für die Bevölkerung noch tollerieren könne.“ Man habe sich deshalb entschlossen nach den bewegenden Enthüllungsgeschichten des Qualitätsjournalismus sämtliche Chirurgien des Landes umgehend zu schließen, so der Vorsitzende der Ärztekammer. Polytraumatisierten Menschen und schwerverletzten wolle man aus Vorsicht künftig kein Gehör mehr schenken. Behandlungen dürften nicht auf Basis von Verschwörungstheorien basieren. Das könne man nur vermeiden, wenn alle Ansätze den Patienten mit ihren Behauptungen, dass etwas aufgrund äußerer Ereignisse schmerzen macht, überhaupt zu glauben und zuzuhören radikal unterbunden werden. Bewiesen werden könne das nämlich nicht. Es handle sich um rein subjektive Wahrnehmungen. Erfahrungswissen sei hier nicht evidenzbasiert genug, um einen Behandlungsbedarf daraus ableiten zu dürfen.

Von Einwänden, dass schwer erkrankte Menschen aufgrund dieser Maßnahmen keine Hilfe mehr finden und ggf. mit ihren real erlittenen Erfahrungen im Stich gelassen werden, dürfe man sich nicht irritieren lassen. Eventuell hat die Chirurgie in den letzten Jahren durch zitierte Forschungen ganz gezielt den Eindruck erweckt Leben auch retten zu können und den angsterfüllten Patienten eine Chance geboten. Dies jedoch erkennen wir nun kollektiv als falsche Maßnahme an. Man dürfe die einzelnen Kollegen, die Kunstfehler begangen haben, nicht getrennt von ethisch und technisch einwandfrei verlaufenen Eingriffen durch Ärzte sehen, die die Lebensqualität der Patienten in überwiegenden Maß deutlich verbesserten. Es sei besser alle untergehen zu lassen, als sich über gezielte Maßnahmen Gedanken machen zu müssen, den Schrecken der Verletzten weiter in den Notaufnahmen zu sehen und an die verschwörerische Existenz von Eigenverantwortung der Patienten zu glauben. Aufklärungsbögen sind ihrem geistigen Horizont nicht zuzumuten.

Wieso darf man das so mit den Opfern extremer Gewalt und ihren Behandler_innen machen!? Was gäbe es wohl für einen Aufschrei, wenn diese Journalisten in anderen Fachbereichen der Medizin so agieren würden wir aktuell in der Berichterstattung zu ritualisierter Gewalt!? Behandlungsfehler und die Folgen sind schrecklich für die Betroffenen. Dennoch gibt es nicht das Recht alle Patient_innen und Psychotherapeut_innen über einen Kamm zu schären und damit sämtlichen Betroffenen wirkungsvolle Behandlung bei Fachleuten zu versagen, die zu dieser Thematik arbeiten!

„Spiegel“, „Spiegel“ an der Wand – wer kennt die Wahrheit für’s ganze Land?

Der Spiegel veröffentlichte in der Printausgabe Nr. 11 vom 11.03.2023 den Artikel „Im Teufelskreis“. Die Autoren bezichtigen darin Therapeuten, Kliniken und Beratungseinrichtungen in Deutschland zum Thema rituelle Gewalt der „Verschwörung“. Quintessenz: „Beweise fehlen. Der angebliche Missbrauch wird Patienten eingeredet.“ Wie so oft ist der Aufhänger wieder ein Einzelfall, bei dem  eine junge Frau aus Deutschland schildert in der Therapie Erinnerungen an eine satanistische Tätergruppe von der Therapeutin eingeredet bekommen zu haben. Einschneidende Folgen des Artikels: Das Bistum Münster schließt seine Beratungsstelle für Betroffene organisierter und ritualisierter Gewalt. Die Wortwahl beim Bundesministerium wird verändert. Der „Spiegel“ feiert sich in einem Folgebeitrag.

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Wie in Freuds Zeiten… Wenn Theorien die Mächtigen treffen

Ein bisschen fühle ich mich grade bei der Diskussion um die nebulöse Absage des Fachtages zu organisierter und ritualisierter Gewalt in München wegen der negativ Berichterstattung in der Schweiz an den guten alten Sigmund erinnert. Eifrig brach er auf, um die Symptome seiner Patienten zu erforschen und ihre Hintergründe zu beleuchten. Als Ursache fand er häufig sexuellen Missbrauch auch in gut betuchten und angesehenen Häusern. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, änderte er die Marschrichtung und entwickelte eine Verführungstheorie die seinem gesellschaftlichen Umfeld angemessener war, die Probleme jedoch völlig verschleierte und auf dem Rücken der Opfer ablud. Vermutlich rettete ihm das die Praxis, denn man hätte ihn sicher nicht weiter unbehelligt vor sich hin behandeln lassen, wenn er den anderen Weg gegangen wäre und der Wahrheit gedient hätte, wie wir heute wissen. Doch die so dringend benötigte Hilfe für die Betroffenen blieb aus Selbstschutz vor dem Grauen aus.

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Gedanken – Innen, Außen, Ausstieg

Ich stehe am Fenster und blicke nach draußen. In den Fingern drehe ich den Druckknopf meines Oberteils nervös hin und her. Die Sonne geht unter. Der Himmel schimmert rot. „Es ist vorbei“, denke ich, wie ich es jedes Mal tue. Ist das Hoffnung, Verzweiflung oder naiver Irrsinn? „Wieso schaust du mich nicht an?“, hat er mich gefragt, als er sich von hinten zu mir legte und seinen Arm um mich schlang. Ich schwieg. Meinen Kopf seitlich starr in das Kissen gedrückt folgte meine Aufmerksamkeit nur seiner Berührung auf meiner Haut. Ein Träger glitt langsam über meine Schulter. Ich starrte nach vorne. Irgendwie passierte alles hinter mir. Wenn ich nicht hinschauen würde, ist es sicher gar nicht da. Dann ist es nur ein rutschender Träger. Nichts weiter. Kein Mann, der ihn bewegt. Niemand der etwas von mir erwartet. Ich atme obwohl mir unwillkürlich der Atem stockt. Unangenehm. Viel zu nah. Obwohl ich so weit weg bin. Innerlich. „Darf ich deine Brust anfassen?“ „Was soll die Frage!?“, denke ich. Es wird ohnehin gleich passieren, egal was ich sage. Also schweige ich weiter. Er beginnt mich zu küssen und resümiert: „Heute brauchst du lange, bis du auftaust.“ „Ist das so?“, frage ich mich. „Brauche ich wirklich lange? Und wenn ja, wieso ist plötzlich so schwer, was früher mal so leicht war.“ Die Zeit vergeht, die Dinge passieren bis alles irgendwann damit endet, dass er zufrieden ist und ich ein weiteres Mal leer. Duschen. Aber wofür. Das meiste davon ist nicht abwaschbar. Dann steh ich am Fenster und starre in die beginnende Dunkelheit. Klamotten zurecht zupfen. Gehen. Nach Hause. Wo auch immer das ist. So tun, als wäre alles normal. „Es war schön mit dir“, flüstert er und ein Abschiedskuss trifft mich. „Wieso mach ich das!?“ fragt sich mein Kopf. „Wieso!?“

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37°: Ich bin Viele. Leben als multiple Persönlichkeit. Sabrina

Screenshot aus der ZDF-Reportage von Julia Luhnau: 37°: Ich bin Viele. Leben als multiple Persönlichkeit.

Das ZDF-Format 37° zeigte am 09.08.2022 in der Reportage von Julia Luhnau persönliche Einblicke in das Leben der 42-jährigen Sabrina aus Freiburg. Sie ist Viele und lebt mit 12 weiteren Persönlichkeiten ihren Alltag. Die Ursachen sind, wie sie selbst im Film sagt, seelische, physische und sexuelle Gewalt in der Kindheit. Wir halten die Aufzeichnungen persönlich für sehr gelungen, weil sie einerseits eine gewisse Vulnerabiilität und Wechsel sichtbar werden lassen, andererseits aber nicht reißerisch und voyeuristisch damit umgehen. Da das Format ausdrücklich deutlich macht Einzelschicksale zu portraitieren, finde ich auch, dass die Sabrinas die einzigen sind, die die Reportage gut finden müssen und weitere Bewertungen fehl am Platz sind.

Was mich jedoch bewegt, sind die Reaktionen anderer DIS-Betroffener auf die Ausstrahlung. Davon handelt dieser Beitrag.

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Das geliebte Kind und der Heilungsweg

Als Menschen haben wir einen natürlichen Drang geliebt und anerkannt zu werden. Also finden wir Kompromisse für unsere eigenen Ideale und Werte, um nicht abgelehnt zu werden. Das sichert als Kind unser Überleben!

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Täterloyal!?

Hör auf sie täterloyal zu nennen! Denn das waren sie nie! Loyal waren sie immer nur dir und deinem Leben gegenüber, was auch immer es gekostet hat. Sich den Täterbegriff ins Innen zu holen vergrößert nur die Hürde miteinander ins Gespräch zu kommen. Er macht unnötig Angst vor sich selbst. Denn dann gibt es auch im Innen die „Guten“ und die „Bösen“. Und das „Böse“ muss man ausmerzen oder zumindest vom „Guten“ überzeugen, weil das die bessere Ansicht ist. So schließt man keine Freundschaft und beendet keine Kämpfe. Dein Körper und deine Seele haben kein einziges Verhalten einfach nur internalisiert, weil es die Täter so wollten! Sie haben es nur dann übernommen, wenn sie einen Sinn für sich darin sahen, um zu überleben. Nenn‘ sie z.B. Opferschutzanteile oder Täterwissenshüter. Das, was da in dir ist, so ähnlich es dem äußeren Terror auf den ersten Blick auch wirken mag, sind deine Schutzsysteme. Also achte sie, ehre sie und fang an sie zu verstehen! Kein Grund zur Panik!

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Ausstieg aus organisierter und ritueller Gewalt und aufbrechende Traumata

Wir sitzen auf dem Balkon. Das Wetter ist grau und frisch. Von Zeit zu Zeit trifft ein einzelner Regentropfen unsere Haut. Ob es mehr werden wird oder einfach so vorrüberzieht? In Gedanken begleiten uns viele Themen. Unter anderem denken wir zurück an unseren „Ausstieg“ und was er von der Vergangenheit bis heute für uns bedeutet. Die gute Nachricht ist: „Es lohnt sich!“ Der Preis ist hoch und jedes bisschen Freiheit hart erkämpft. Die Auseinandersetzung mit Verfolgung und Bedrohung im Außen ist die eine Sache. Oftmals viel entscheidender und nicht minder lebensgefährlich ist der Umgang mit der inneren Wirkung der aufbrechenden Traumata. Einen Ausschnitt dieser Aspekte wollen wir für die folgenden Zeilen in den Fokus rücken.

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Opferfeindliche Berichterstattungen – Y-Kollektiv und die Reportage zu Scheinerinnerungen: Ein Beitrag für die Opfer Ritueller Gewalt

Als ich auf die Reportage von Y-Kollektiv mit dem Titel „Rituelle Gewalt und Scheinerinnerungen“ aufmerksam gemacht wurde, wollte ich zunächst nicht darüber schreiben. „Nicht schon wieder“, habe ich gedacht. Erst vor kurzem habe ich mich in einem langen Post zu den diffamierenden Beiträgen in der schweizer Presse geäußert und vieles gesagt, was ich auch jetzt zu sagen hätte und nur wiederholen könnte. Aufgrund der Reportage von Y-Kollektiv sah ich dann allerdings wie unzählige Betroffene böse in die Knie gingen und deutlich mitgenommen sind. Einige überlegten damit aufzuhören weiter öffentlich zu dem Thema zu schreiben. Zu groß erschien wohl die Täterlobby und der vermeintliche Kampf gegen Windmühlen. Andere stürzten in tiefe persönliche Krisen, Selbstzweifel und Ängste aufgrund der ohnehin schon miserablen Versorgungslage. Mich erreichten sehr persönliche und berührende Reaktionen gespickt mit schwerer Niedergeschlagenheit und Resignation. Persönlich finde ich es schlimm mit anzusehen, was der Beitrag aktuell mit Betroffenen macht. Deshalb schreibe ich nun an dieser Stelle dennoch. Nicht gegen die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Online-Kanals. Wer saubere und weniger einseitige Informationen und Studien zu dem Thema möchte, kann sie leicht recherchieren. Wer nicht, hat meine Zeit und meine Energie ohnehin nicht verdient.

Das ist ein Beitrag für die Opfer und ihre Glaubwürdigkeit. Wenn dich die Reportage von den Füßen geholt hat, setz‘ dich einen Moment hin und atme. Du bist nicht allein!

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